RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Laktose-Intoleranz
Vorbemerkung zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Laktose-Intoleranz
Dosierungen
Bei den Enzym-Ergänzungsmitteln mit Laktase geben die Hersteller unterschiedliche
Dosierungen des Enzyms an. Die Verzehrempfehlungen schwanken hier zwischen 1.000
und 5.000 FCC-Einheiten pro 5g Milchzucker (Laktose).
Früher wurden generell 1.000 FCC-Einheiten zur Aufspaltung
von 5g Laktose empfohlen, diese Angabe hat sich jedoch nur im Labor unter Optimal-Bedingungen
als ausreichend erwiesen. Da im Verdauungssystem aber keine solchen Bedingungen
herrschen, gibt man schon seit einigen Jahren für eine ausreichende bzw. optimale
Wirkung die Dosierung mit 3.000 – 5.000 FCC-Einheiten zur Aufspaltung von
5g Laktose an.
Lassen Sie sich bitte nicht von den unterschiedlichen Verzehr-Empfehlungen verwirren
– niedrigere Verzehrempfehlungen dienen ausschließlich dazu, einen objektiven
Preisvergleich zu erschweren und das eigene Produkt besser dastehen zu lassen.
Kein Hersteller kann die o.a. Dosierungen ändern: Um 5g Milchzucker, der
beispielsweise in 100ml Trinkmilch enthalten ist, weitestgehend komplett aufzuspalten
und so Verdauungsbeschwerden möglichst gänzlich zu verhindern, sind 3.000 –
5.000 FCC-Einheiten Laktase erforderlich. Die Schwankungsbreite ergibt sich
daraus, dass Nahrung unterschiedlich flüssig oder fest, warm oder kalt sein kann
und hängt auch von der Magen-Darm-Passagezeit ab. Und nicht zuletzt hängt die
Wirksamkeit auch von der Darreichungsform und der korrekten Einnahme ab.
Auf der sichersten Seite sind sie, wenn Sie die Dosierung großzügig bemessen.
Preise für Laktase-Präparate
Um die Preise der Päparate objektiv vergleichen zu können, muss man den Preis in
Bezug zum Wirkstoffgehalt der ganzen Packung setzen. Dazu breche ich die Preise
auf jeweils 1.000 FCC-Einheiten herunter und kann so vergleichen, wieviel die gleiche
Menge Laktase der verschiedenen Präparate kostet.
Problematisch wird ein solcher Vergleich
allerdings, wenn Präparate eine sehr große Wirkstoffmenge enthalten, die man
eventuell für die verzehrte Laktosemenge gar nicht benötigt. Heute gehen die Hersteller
dazu über, immer größere Wirkstoffmengen in Ihre Präparate zu tun.
Enthielten die Tabletten oder Kapseln früher in der Regel 1.000 oder 3.000 FCC-Einheiten,
sind es heute oftmals 12.000 oder sogar 15.000 FCC-Einheiten. So kann
es sein, dass man mit einer solchen Dosierung für nur eine kleine Laktosemenge
viel zu viel Laktase einnimmt und damit viel zu viel Geld ausgibt. Wie gesagt: eine
großzügig bemessene Dosierung ist besser als eine zu geringe, aber man sollte doch
in etwa überlegen, was noch sinnvoll ist, um nicht unnötig Geld auszugeben. Die
sinnvollste Dosierung von Präparaten sind 5.000 und 10.000 FCC-Einheiten, beides
am besten teilbar, so dass man individuell den Laktasebedarf der verzehrten
Laktosemenge anpassen und so die Kosten so gering wie möglich halten kann.
Bitte lesen Sie hierzu auch die »
Hinweise zu Laktase-Präparaten«
und den Beitrag den Beitrag »
Enzyme«.
.
Biolabor Laktase 11.000 + Knochen-Vitalstoffe
Testzeitpunkt: September 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Zur Verbesserung der Milchzuckerverdauung und Versorgung mit wichtigen Vitalstoffen
in Ergänzung zu einer abwechslungsreichen Ernährung«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe je Kapsel (lt. Packungsbeilage)
(in Klammern jeweils die Angabe des Tagesbedarfs lt. Packungsbeilage)
11.000 FCC-Einheiten Laktase
160 mg Kalzium (20%)
2,00 mg Zink (20%)
1,20 mg Patothensäure/Vitamin B5 (20%)
0,56 mg Riboflavin/Vitamin B2 (40%)
10,00 Mikrogramm Biotin/Vitamin B7 (20%)
2,00 Mikrogramm Vitamin D3 (40%)
1,00 Mikrogramm Vitamin B12 (40%)
Weitere Hinweise des Herstellers
Ohne Gluten
Ohne Laktose
Ohne Aromen
Cellulose-Kapsel – das Produkt ist für Vegetarier (Lacto- und Ovo-Lacto-Vegetarier)
geeignet.
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 40 Kapseln (ca. 11,00 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
2,50 Cent
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
sanotact GmbH, Münster
Bezugsquellen:
Drogeriemärkte, z.B. Müller oder dm
Beurteilung:
Die in den Kapseln enthaltene Enzym-Menge von 11.000 FCC-Einheiten entspricht etwa
der derzeit als sinnvoll empfohlenen Dosierung einer Laktase-Gabe.
Auch die Darreichungsform als Kapsel ist sinnvoll, denn bei dieser Darreichungsform
kann jeder Anwender selbst entscheiden, ob es die Laktase diskret als Kapsel vor
der laktosehaltigen Mahlzeit schluckt oder sie öffnet und den Inhalt über die
Speisen streut, um eine bessere Verteilung im Magen und damit eine optimierte
Wirkung der Laktase erreichen möchte.
Leider ist durch die Beigabe von Vitaminen und Mineralstoffen diese letztgenannte
Möglichkeit nicht mehr gegeben, denn insbesondere die Vitamine könnten durch eine
direkte Einwirkung von Magensäure zerstört werden.
Darüber hinaus ist es in meinem Augen ohnehin nicht sinnvoll, ein Laktase-Präparat, von
dem ja u.U. je nach Bedarf pro Mahlzeit und auch pro Tag mehr als eine Kapsel genommen
wird, mit Vitaminen und Mineralstoffen zu verbrämen, deren Tagesbedarf dann leicht
weit überschritten werden kann. Nicht nur bei den B-Vitaminen wäre dies problematisch,
sondern auch bei dem fettlöslichen D-Vitamin, das über lange Zeit im Körper
gespeichert werden kann.
Zusätzlich ist zu bedenken, dass Laktase ja (zumindest im Allgemeinen) nur
bei Bedarf eingenommen wird. Wenn jemand meint, seinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf
statt durch eine vernünftige Ernährung mit künstlichen Präparaten decken zu wollen
(oder zu müssen), eignen sich hier keine Präparate, die nur sporadisch nach Bedarf
eingenommen werden.
Mein persönliches Fazit:
Ein solches Präparat macht keinen Sinn.
Laktasepulver
Testzeitpunkt: Januar 2013
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Das Präparat hilft, Milch wieder zu genießen«
Darreichungsform:
Pulver
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Messlöffel Pulver:
5.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase)
Maltodextrin
Weitere Hinweise des Herstellers:
Verwendung ausschließlich natürlicher Zusatzstoffe, Verzicht auf industrielle Zutaten
fruktosefrei
glutenfrei
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Beutel mit 50 g Laktasepulver und Messlöffel (50,00 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
1,00 Cent
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
Laktasekampagne, Leipzig
Bezugsquellen:
Direkthandel über Internet (www.laktasekampagne.de), in Deutschland versandkostenfrei
Beschreibung und Beurteilung:
Laktase in Pulverform garantiert eine besonders gute Wirksamkeit. Das Pulver kann
auf dem Teller direkt über die Speisen gestreut werden, wodurch sich das Enzym
gut verteilt und im Magen optimal wirken kann.
Obacht ist jedoch bei heißen Speisen geboten, da Enzyme hitzeempfindlich sind und
bei hohen Temperaturen inaktiviert oder sogar zerstört wird. Bei heißen Mahlzeiten
sollte das Pulver auf einem Löffel mit kühler Flüssigkeit aufgelöst und vor der
laktosehaltigen Mahlzeit eingenommen werden.
Mithilfe des mitgelieferten Messlöffelchens kann das Pulver ganz individuell dosiert
werden – ein Messlöffel enthält 5.000 FCC-Einheiten Laktase – keine
krumme Messgröße, sondern leicht auf den vermuteten Laktose-Gehalt umzurechnen.
Für unterwegs ist es etwas umständlicher, ein Laktase-Präparat in Pulverform
einzunehmen – hier empfiehlt sich das Umfüllen kleinerer Mengen in ein
kleines Döschen (z.B. ein Filmdöschen), in dem auch das Messlöffelchen Platz findet.
Einen besonderen Pluspunkt gibt es aus meiner Sicht dafür, dass der Hersteller die
Qualitätsgarantie gibt, dass für alle Produkte der Laktasekampagne ausschließlich
Rohstoffe mit ökologisch und auch sozial einwandfreier Herkunft und höchster
Qualität verwendet werden. Zudem ist das Unternehmen amtlich zertifiziert, die
Prüfbestätigung ist auf der Website einsehbar.
Mein persönliches Fazit: Ein sehr empfehlenswertes, flexibel dosierbares und vor allem unschlagbar
preiswertes Präparat – insbesondere für zu Hause.
LactoJoy
Testzeitpunkt: September 2015
und Dezember 2015
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Dank LactoJoy kannst du laktosehaltige Lebensmittel wieder unbeschwert genießen.
Die Laktase-Kautabletten führen dem Körper das fehlende Enzym Laktase zu. So wird
die Verdauung von Milchzucker unterstützt. Die handliche Verpackung in edlem Design
ist der ideale Begleiter für deinen Alltag mit Laktoseintoleranz.«
Darreichungsform:
Kautabletten
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kautablette:
14.500 FCC-Einheiten (saure Laktase)
Maltodextrin
Magnesiumsalz von Speisefettsäuren (nicht mehr enthalten in Charge vom Dezember 2015)
Amylogum (Kartoffelstärke*) (*siehe
Beschreibung)
(in Charge vom Dezember 2015 lt. Herstellerangabe »in Bioqualität«)
Weitere Hinweise des Herstellers:
frei von Histamin, Gluten, Fruktose und Laktose
vegan
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Spenderpackung mit 80 Kaubletten (19,45 Euro) (Stand September 2015)
Spenderpackung mit 45 Kaubletten (12,99 Euro) (Stand Dezember 2015)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
1,68 Cent (80 Stück-Packung)
1,99 Cent (45 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
better foods GmbH, Göttingen
Bezugsquellen:
Internet
Beschreibung und Beurteilung:
LactoJoy ist seit 2015 auf dem Markt und wird sehr intensiv beworben – teilweise
auch mit Posts in einschlägigen Internet-Foren, was für mich zumindest immer ein
»Gschmäckle« hat.
Auffällig ist, dass LactoJoy (übrigens ebenso wie LactoStop) ganz vorrangig mit der Verpackung
(»handliche Verpackung im edlen Design«) wirbt. Und weiter: »Wir wissen:
Laktoseintoleranz ist total normal. Und deswegen erhältst du hier Laktase-Kautabletten,
die mit ihrem modernen und edlen Design zu dir und deinem Leben passen.«
Zugegeben, die kleine, schwarze Schiebedose aus Blech mit aufgeprägter,
weißer Kuh ist nett – und auch ich finde es gut, dass man sich bewusst sein
sollte, dass Laktose-Intoleranz der Normalfall ist – eine Verpackung gibt
aber bei mir nicht den Ausschlag, ob ich ein Produkt kaufe oder nicht. Und was an
der Kautablette selbst designt sein soll, erschließt sich mir nicht.
Die Dosierung ist mit 14.500 FCC-Einheiten sehr hoch (bitte lesen Sie hierzu auch die
,
um die Preise objektiv vergleichen zu können). Die Kautabletten haben eine angedeutete
Bruchkante und die Hersteller geben dazu an: »Dank dieser integrierten
Sollbruchkante lässt sich LactoJoy ganz einfach halbieren und je nach Bedarf
individuell dosieren.« Mir war es bei der September-Charge jedoch nicht gelungen, die Kautabletten
wirklich zu halbieren – bei allen Versuchen zerbröckelten die Tabletten. Besser ging dies bei der Dezember-Charge.
Im Zweifelsfalle wird der Konsument dann doch – wie ich – die ganze Tablette einnehmen, was
die Sache vergleichsweise teuer macht, wenn nicht so viel Laktose verzehrt wird.
Sehr problematisch finde ich die empfohlene maximale tägliche Verzehrmenge von
10 Kautabletten – das sind täglich 145.000 FCC-Einheiten! Hier würde ich
dringend zu einer größeren Zurückhaltung und vorrangig zu einer laktosekontrollierten
Ernährungsweise raten.
Auch konnte ich weder im September noch im Dezember finden, dass die Kautabletten »im Mund schmelzen«.
Es dauert einige Zeit, bis sie sich gipsartig schmeckend auflösen – zu lange
insbesondere für einen ungeduldigen Esser, der verheimlichen will, dass er
laktoseintolerant ist (solche Leute wollen die Hersteller doch mit der Lifestyle-Packung
explizit ansprechen).
Die Rezeptur des Präparats hat sich im Testzeitraum mehrfach geändert: zuerst war es eine
sehr harte Tablette und das Präparat auch als solches auf der Website deklariert.
Die Tabletten waren fest verpresst, wodurch sich der Wirkungsgrad drastisch reduziert
hatte. Später waren die Tabletten weicher und werden jetzt statt als Tabletten nun als
Kautabletten deklariert. Leider fehlt diese Formulierung noch in den Verzehrinformationen,
und auch eine genauere Kundenaufklärung darüber, warum die (Kau)Tabletten gekaut
werden sollen, vermisse ich. Trotz allem ist die weichere Rezeptur und die Umdeklaration
als Kautablette ein guter Fortschritt in die richtige Richtung.
Positiv ist, dass das Präparat erfreulich wenige Zusatzstoffe enthält – seit
Dezember 2015 ist auch kein Magnesiumsalz mehr enthalten. Schade,
dass das verwendete Amylogum ungenau nur als »Kartoffelstärke« und
nicht korrekt als »Acetatester der Kartoffelstärke« ausgewiesen wird.
Über die Belastbarkeit der Aussage, diese Zutat hätte Bioqualität, liegen keine mir
Informationen vor, und es ist kein nachprüfbarer Beleg wie ein entsprechendes Zertifikat
auf auf der Website des Herstellers einsehbar.
Mein persönliches Fazit: Ein aufgrund der wenigen Zusatzstoffe mit Einschränkungen
empfehlendwertes Produkt bei großen Milchzucker-Verzehrmengen. Bei kleineren Mengen zu hoch dosiert.
Wegen häufig wechselnder Rezeptur- und Preisänderungen bitte vor dem Kauf auf jeden Fall die Angaben auf der Website des Herstellers vergleichen!
Lactosolv
Testzeitpunkt: April 2015
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Lactosolv ist ein diätetisches Lebensmittel zur unterstützenden Therapie von Laktose-Intoleranz.
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
17.500 FCC-Einheiten (saure Laktase)
Hydroxypropylmetyl Cellulose (Kapselhülle)
Maltodextrin
Mikrokristalline Cellulose
Natriumchlorid
Magnesiumsalz der Speisefettsäuren
Weitere Hinweise des Herstellers:
Die Kapselhülle ist aus Zellulose und bestens für Vegetarier geeignet,
ohne den künstlichen Farbstoff Titandioxid
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Kunststoffflasche mit 30 Kapseln (9,90 Euro)
Kunststoffflasche mit 60 Kapseln (17,90 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Klammern):
1,89 Cent (30 Stück-Packung)
1,70 Cent (60 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
Sciotec Diagostics Technologies GmbH, Tulln, Österreich
Bezugsquellen:
Internet und Apotheken
Beschreibung und Beurteilung:
Achtung: Diese Beurteilung bezieht sich auf das Präparat mit der neuen Rezeptur mit
saurer Laktase! Wenn Sie die Beurteilung des alten Präparates lesen möchten,
klicken Sie
hier.
Seit 2014/2015 enthält Lacotsolv statt neutraler Laktase nun – wie alle
anderen Präparate auch – saure Laktase, und die Wirkungsweise unterscheidet
sich nicht mehr von der anderer Präparate.
Die Dosierung ist mit 17.500 FCC-Einheiten sehr hoch. Eine solch hohe Dosierung ist
nur sinnvoll bei Verzehr größerer oder aber unberechenbarer Laktosemengen, aber weniger
zweckmäßig, wenn man weiß, dass man nur relativ geringe Mengen Laktose verzehrt.
Ich finde es sehr bedauerlich, dass Lactosolv derzeit nur mit der neuen Rezeptur
mit saurer Laktase angeboten wird. Die neue Rezeptur bietet keine erkennbaren
Vorteile gegenüber vergleichbaren Präparaten.
Der Preis je 1000 FCC-Einheiten ist rechneerisch zwar gering, die mangelnde Flexibilität
einer Kapsel mit dieser extrem hohen Dosierung führt zusätzlich zur Abwertung.
LactoStop 14.000 FCC
Testzeitpunkt: August 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Diätetisches Lebensmittel zur besonderen Ernährung bei Laktoseintoleranz im Rahmen
eines Diätplans. Mit LactoStop können Lactoseintolerante Milch und lactosehaltige
Produkte wieder unbeschwert genießen!«
Darreichungsform:
Tabletten
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Tablette:
14.000 FCC-Einheiten (saure Laktase)
Maltodextrin
Zellulose
Polyvinylpyrrolidon
Siliciumdioxid
Magnesiumsalze von Speisefettsäuren
Weitere Hinweise des Herstellers:
Ohne Farbstoffe
Ohne Süßstoffe
Ohne Aromen
Ohne Konservierung
Glutenfrei
Fruktosefrei
Laktosefrei
Vegan
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Spender mit 40 Tabletten (15,90 Euro)
Spender mit 80 Tabletten (26,90 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Klammern):
2,84 Cent (40 Stück-Packung)
2,40 Cent (80 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
Naturwohl Pharma GmbH, Gräfelfing
Bezugsquellen:
Apotheken
Beschreibung und Beurteilung:
LactoStop ist das derzeit wohl am meisten und vor allem aggressivsten beworbene
Laktase-Präparat. In allen einschlägigen Foren finden sich sehr viele und in den
ganz überwiegenden Fällen positive Bewertungen. Da sie sich wie die reinsten
Lobeshymnen anhören, sehe ich sie nach meinem Dafürhalten ganz offensichtlich als
gestellt an. Zumindest wurde durch diese Aktionen erreicht, dass der Begriff
»LactoStop« schon fast als Synonym für Laktase-Präparate schlechthin
steht (so wie beispielsweise Tempo für Papiertaschentücher) und damit
der »Lactrase« in dieser Beziehung den Rang abgelaufen hat.
Ein weiterer »Pluspunkt« von LactoStop ist der zugegebenermaßen geniale Klickspender, in
dem die ersten Tabletten (mit 3.000 FCC-Einheiten) verkauft wurden. Dieser Spender
ist tatsächlich sehr praktisch, wird aber auch ganz aggressiv beworben – frei
nach dem Motto, dass die Laktase-Einnahme vor dem Essen doch bitteschön ganz diskret
und unbemerkt von allen anderen vorzunehmen sei.
Die Dosierung von 14.000 FCC-Einheiten ist zeitgemäß, jedoch sehr hoch (bitte lesen Sie
hierzu auch die ,
um die Preise objektiv vergleichen zu können). Dies ist aber auch das einzig
Positive, was ich über dieses Präparat berichten zu habe.
Die Darreichungsform als
Tablette steht einer guten Wirksamkeit der enthaltenen Laktase entgegen –
Der enthaltene Wirkstoff und die diversen Zusatzstoffe sind viel zu fest gepresst,
als dass sich die Tablette im Magen rechtzeitig und vollständig auflösen würde,
um die gewünschte Wirksamkeit erzielen zu können. Dieses Manko könnte man wenigstens
zum Teil durch das Zerkauen der Tablette reduzieren – ein entsprechender
Hinweis im Internet oder auf der Verpackung fehlt jedoch.
Die Angaben über weitere Inhaltsstoffe außer der Laktase fehlen auf allen frei
zugänglichen Websites. Erst bei einem Anruf in der Firma erteilte man mir Auskunft.
Einen weiteren Hinweis zu den Werbaussagen von LactoStop möchte ich hier noch erwähnen:
Es gibt neben dem Lactostop-Präparat auch weitere unter dem gleichen Namen, die
jedoch nur 5.500 und 3.300 FCC-Einheiten enthalten – erstere ist ok zur
individuellen Dosierung, letztere jedoch überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Die zu
dem 5.000er-Präparat gemachte Werbeaussage, mit dieser Dosierung
würde das Präparat »die geforderte Vorgabe der europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit von 4.500 FCC-Einheiten sogar noch überschreiten« zeigt
mir deutlich, wie hier versucht wird, den Verbraucher für dumm zu verkaufen.
Eine solche Vorgabe gibt es nicht – eben weil sie völlig aus dem Zusammenhang
gerissen und damit unsinnig wäre. Aber in der Werbung darf man offensichtlich lange
so etwas verbreiten, denn bis einem jemand auf die Finger klopft, haben viele diesen
Unsinn verinnerlicht.
Mein persönliches Fazit: Viel zu viel und viel zu unseriöser Werbewirbel um ein
kaum empfehlenswertes Produkt!
Lactrase 12000
Testzeitpunkt: Dezember 2012
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Bei Laktose-Intoleranz – für den unbeschwerten Genuss von Milch und
Milchprodukten«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
12.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase aus nichttierischer Herkunft [aspergillus oryzae])
Dicalciumphosphat (Füllstoff)
Gelatine (nur in Kapselhülle)
Farbstoff E171 (nur in Kapselhülle)
Weitere Hinweise des Herstellers:
Frei von Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
30 Kapseln (8,95 Euro)
75 Kapseln (17,50 Euro)
150 Kapseln (28,50 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Klammern):
2,49 Cent (30 Stück-Packung)
1,94 Cent (75 Stück-Packung)
1,58 Cent (150 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
pronatura Gesellschaft für gesunde Ernährung mbH, Frankfurt/Main
Bezugsquellen:
Apotheken
Beschreibung und Beurteilung:
Lactrase ist das am weitesten verbreitete Laktase-Präparat. Lactrase ist in
weiteren Wirkstoffstärken (1.500, 3.300, 5.000, 6.000 und 18.000
FCC-Einheiten) und in verschiedenen Darreichungsformen (Kapseln, vegetarische
Kapseln und Minitabletten) erhältlich. Gestestet wurde hier nur das Präparat
»Lactrase 12.000«. Die Kapselhülle besteht aus tierischer Gelatine.
Für Veganer steht hier die Alternative »Lactrase vegetarisch« mit
Cellulose-Kaseln in einer Dosierung von 3.300 FCC-Units zur Verfügung.
Die in den Kapseln enthaltene Enzym-Menge von 12.000 FCC-Einheiten entspricht etwa
der derzeit als sinnvoll empfohlenen Dosierung einer Laktase-Gabe.
Auch die Darreichungsform als Kapsel ist sinnvoll, denn bei dieser Darreichungsform
kann jeder Anwender selbst entscheiden, ob es die Laktase diskret als Kapsel vor
der laktosehaltigen Mahlzeit schluckt oder sie öffnet und den Inhalt über die
Speisen streut, um eine bessere Verteilung im Magen und damit eine optimierte
Wirkung der Laktase erreichen möchte.
Mein persönliches Fazit: Nicht nur ich selbst habe mit Lactrase 12.000 sehr gute Erfahrungen gemacht.
Insgesamt gibt es über diese Präparate-Gruppe überwiegend gute Bewertungen.
Ich würde bei Vezehr größerer Milchzuckermengen die Mittel mit den höheren Dosierungen (12.000 und
18.000 FCC-Units) und bei kleinen Milchzuckermengen ein niedriger dosiertes Präparat empfehlen.
Milimed Lactase-Sticks
Testzeitpunkt: September 2011
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Milimed ersetzt das fehlende Enzym Laktase und ermöglicht Milchgenuss ohne Verdruss«
Darreichungsform:
Sticks mit Pulver
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Stick:
9.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase, Herstellung mit Aspergillus oryzae)
Maltodextrin
Glucose
Zitronensäure
Calciumcarbonat
Magnesiumcarbonat
Magnesiumstearat
Siliciumdioxid
Weitere Hinweise des Herstellers:
Praktische Mini-Sticks zur individuelle Dosierung
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 30 Sticks à 9.000 FCC-Einheiten (14,00 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
5,19 Cent
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
ECS Aponova, Österreich
Bezugsquellen:
Internet und Apotheken (nur in Österreich)
Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat Milimed Lactase-Sticks ist derzeit leider nur in Österreich erhältlich.
Die Sticks als Darreichungsform verient die Vorteile eines Pulvers mit der Möglichkeit
zur diskreten Einnahme unterwegs, denn man kann das Pulver aus dem Stick direkt
in den Mund oder auf die Speise streuen.
Hierzu möchte darauf hinweisen, dass bei der direkten Einnahme leicht Pulverstaub
eingeatmet werden kann, was u.U. zu allergischen Reaktionen führen kann (Laktase ist
ein Protein, und Proteine können – wenn sie unverdaut in den Körper
gelangen – Allergien auslösen.) Von einer direkten Einnahme würde
ich deshalb abraten.
Nachteil gegenüber Pulver jedoch ist, dass in den Sticks immer eine feste Menge
Laktase enthalten ist, was eine individuelle Dosierung erschwert.
Mein persönliches Fazit: Praktische Darreichungsform für unterwegs, aber ein
sehr teures Präparat, das darüber hinaus auch noch sehr viele Zusatzstoffe enthält.
Millis
Testzeitpunkt: März 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Das Präparat hilft, Milch wieder zu genießen«
Darreichungsform:
Kautabletten
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kautablette:
5.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase)
Maltodextrin
Kakaobutter
Reissirup
Dolomitgesteinsmehl (Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat)
Weitere Hinweise des Herstellers:
Verwendung ausschließlich natürlicher Zusatzstoffe, Verzicht auf industrielle Zutaten
fruktosefrei
glutenfrei
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Beutel zu 100 Stück (17,00 Euro)
Beutel zu 250 Stück (31,00 Euro)
Beutel zu 500 Stück (45,00 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Kalmmern):
3,40 Cent (100 Stück-Packung)
2,48 Cent (250 Stück-Packung)
1,80 Cent (500 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
Laktasekampagne, Leipzig
Bezugsquellen:
Direkthandel über Internet (www.laktasekampagne.de), in Deutschland versandkostenfrei
Beschreibung und Beurteilung:
Die Kautablette als Darreichungsform stellt für mich eine optimale Verbindung
zwischen Anwendungskomfort für unterwegs und Wirkstoffverteilung dar. Sie kann zum
einen sehr diskret ohne Wasser eingenommen werden, zum anderen aber wird auch
durch das vor der Mahlzeit durchgeführte Zerkauen, Einspeicheln und Hinunterschlucken
der Kautablette erreicht, dass sich der Wirkstoff sehr gut im in den Magen
gelangenden Speisebrei vermischt. Bei den Millis kommt hinzu, dass sie beim Zerkauen
leicht an den Zähnen haften bleiben und so Anteile des Wirkstoffs noch später mit
der Speise verschluckt werden, wodurch eine noch weiter verbesserte Durchmischung
und somit der Wirksamkeit erreicht wird.
Die Dosierung vom 5.000 FCC-Einheiten je Kautablette ist für derzeitige Verhältnisse
relativ gering, erlaubt jedoch dadurch auch eine individuelle Dosierung, die man
der verzehrten Laktosemenge anpassen kann. Für sehr kleine Laktosemengen, z.B. für Kinder,
kann man die Kautablette auch problemlos teilen.
Durch die Direktlieferung über den Hersteller sind die Millis im Vergleich zu anderen
Präparaten preislich insbesondere in der 500-Stück-Packung sehr günstig.
Am besten ist es, die Beutel im Kühlschrank aufzubewahren und nur eine kleinere
Menge in einem Döschen mit sich zu führen. Durch den hohen Anteil an Kakaobutter
waren die Millis in ihrer ersten Rezeptur etwas wärmeempfindlich, was jedoch seit
2015 durch die Bestäubung mit natürlichen Dolomitgesteinsmehl aufgefangen wird.
Einen besonderen Pluspunkt gibt es aus meiner Sicht dafür, dass der Hersteller die
Qualitätsgarantie gibt, dass für alle Produkte der Laktasekampagne ausschließlich
Rohstoffe mit ökologisch und auch sozial einwandfreier Herkunft und höchster
Qualität verwendet werden. Zudem ist das Unternehmen amtlich zertifiziert, die
Prüfbestätigung ist auf der Website einsehbar.
Mein persönliches Fazit:
Ein sehr empfehlenswertes, flexibel dosierbares und preiswertes Präparat.
Sanalact Pro
Testzeitpunkt: Juni 2016
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Ein Nahrungsergänzungsmittel aus einer besonderen Enzymkombination für den
Genuss von Milch und Milchprodukten«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe je Kapsel (lt. Packungsbeilage)
Laktase (4.500 FCC)
Protease (50.000 HUT)
Maltodextrin
Trennmittel Glyceride von Fettsäuren
Vegetarische Kapsel (Hydroxypropylmethylcellulose)
Weitere Hinweise des Herstellers
»Die besondere Kombination aus Laktase und Protease (eiweißabbauendes Enzym)
unterstützt die Verdauung von Milch und deren Produkten auf zweierlei Wegen:
1. Laktase spaltet den Doppelzucker Laktose in seine Einfachzucker auf
(Glukose und Galaktose).
2. Eine hochaktive Protease sorgt für einen schnellen Abbau von Eiweißen sowohl
aus Casein als auch Molkeneiweiß.
Die entstehenden Zucker und Peptide/Aminosäuren können so vom Körper besser
aufgenommen werden.«
Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
1 – 2 Kapseln Sanalact Pro unmittelbar vor der Aufnahme von Laktose- oder
Milch enthaltenden Produkten mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 30 Kapseln (ca. 12,00 Euro)
Faltschachtel mit 60 Kapseln (ca. 23,00 Euro)
Preis pro Kapsel:
40,0 Cent (30 Stück-Packung)
38,3 Cent (60 Stück-Packung)
Hersteller:
Laves-Arzneimittel GmbH, Ronnenberg
Bezugsquellen:
Apotheken, Internetapotheken
Beurteilung:
Tatsächlich zeigt sich häufig, dass bei einer Laktose-Intoleranz auch hochdosierte
Laktase nicht ausreichend wirkt. Hier besteht die Möglichkeit, dass neben der
Unverträglichkeit gegenüber dem Milchzucker gleichzeitig auch noch eine Empfindlichkeit
gegenüber einem der Milcheiweiße (Casein und Molkenprotein) vorliegt.
In diesem Falle ist es sinnvoll, ein Präparat einzunehmen, das neben Laktase auch
ein Enzym enthält, das beim Aubbau dieser Proteine hilft.
Mein persönliches Fazit:
Für die Fälle, in denen auch hochdosierte Laktase nicht hilft, ist Sanalact Pro
ein empfehlenswertes Präparat.
TilactaMed
Testzeitpunkt: Oktober 2011
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Mit TilactaMed gibt es in Deutschland erstmalig ein Arzneimittel zur Linderung
der Beschwerden bei Lactose-Intoleranz.«
Darreichungsform:
Kautabletten
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kautablette:
2.000 FCC-Einheiten Tilactase (saure Laktase aus Aspergillus oryzae)
Carmellose calcium
Cellulosepulver
Glucose
Siliciumdioxid, hochdisperses
Magnesium stearat (pflanzlich)
Cellulose, mikrokristalline
Povidon K25
Saccharose
Karamell-Toffee-Aroma
Weitere Hinweise des Herstellers:
Natürliche Laktase in Arzneimittelqualität (Tilactase) mit wissenschaftlich
nachgewiesener Wirksamkeit. Reduziert spürbar Magen-Darm-Beschwerden nach Genuss
milchzuckerhaltiger Lebensmittel
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 25 Kautabletten (5,50 Euro)
Faltschachtel mit 100 Kautabletten (15,50 Euro)
Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
11,00 Cent (25 Stück-Pakung)
7,75 Cent (100 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die , um die Preise objektiv vergleichen zu können)
Hersteller:
Strathmann, Hamburg
Bezugsquellen:
Apotheken
Beschreibung und Beurteilung:
Der Arzneimittel-Hersteller Srrathmann wirbt bei diesem Präparat mit dem Slogan
»Das erste Arzneimittel bei Milchzucker-Unverträglichkeit« Es ist seit
2009 im Handel erhältlich. Die Darreichungsform ist eine Kautablette mit je 2000
FCC-Units Wirkstoff. Der Begriff »Arzneimittelqualität« ist ebenso wie
die Apothekenpflicht des Präparates nichts als Irreführung des Verbrauchers, denn
die im TilactaMed verwendete Laktase ist die gleiche, mit Hilfe des Schuimmelpilzes
Acpergillus oryzae hergestellte, saure Laktase, die auch in allen anderen Präparaten
mit saurer Laktase enthalten ist.
Die Dosierung von nur 2.000 FCC-Units ist in meinen Augen überhaupt nicht mehr
zeitgemäß und viel zu niedrig. Vorteil dieses Präparates stellt lediglich die
Tatsache dar, dass es lt. Herstellerangabe weder Sorbit, Xylit noch Gluten
enth&ält – ein erwähnenswerter Vorteil gegenüber vielen anderen Mitteln, der
jedoch durch die in großer Zahl verwendeten weiteren Zusatzstoffe ad absurdum geführt
wird.
Mein persönliches Fazit: Ein zu niedrig dosiertes und viel zu teures Präparat
mit vielen überflüssigen Zusatzstoffen.
RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Fruktose-Intoleranz
Vorbemerkung zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Fruktose-Intoleranz
Enzym-Ergänzungsmittel bei Fruktose-Intoleranz können zwei verschiedene Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen
enthalten: zum einen ist dies das Enzym »Xylose-Isomerase« (auch »Glukose-Isomerase« genannt), das helfen soll,
dass überschüssige Fruktose bereits im Darm in Glukose umgewandelt und so leichter
ins Blut aufgenommen werden kann.
Zum anderen können bestimmte Vitamine und Mineralstoffe wie insbesondere die
Vitamine B6 und Folsäure (Vitamin B9) und der Mineralstoff Zink enthalten sein,
denn die Spiegel dieser Stoffe sind im Blut der Betroffenen bei Vorliegen einer
Fruktose-Intoleranz oftmals erniedrigt.
Wegen dieser unterschiedlichen Wirkmechanismen können Preisvergleiche, wie sie auf
dieser Seite für die Präparate bei Laktose- und Oligosaccharid-Intoleranz nicht
vorgenommen werden. Bitte entscheiden Sie selbst, ob es Ihnen wert ist, die
zumindest bei den Xylose-Isomerase-Präparaten nicht
unerheblichen Preise für die jeweils erforderliche Dosis zu bezahlen.
Beide Wirkmechanismen sind weder umfangreich noch längerfristig erforscht. Nach meinem
Dafürhalten lohnt es sich aber grundsätzlich, diese Präparate auszuprobieren und
zu testen, ob die eigenen Beschwerden dadurch gelindert werden.
Bitte lesen Sie auch den Beitrag »
Enzyme«
Fructaid
Testzeitpunkt: Juli 2016
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
»Früchte unbeschwert genießen –
Bei dem Wirkstoff in Fructaid handelt es sich um das Enzym Glukose-Isomerase (andere Bezeichnung für Xylose-Isomerase).
Im Dünndarm sorgt es dafür, dass nicht resorbierte (aufgenommene) Fructose in gut
resorbierbare Glukose (Traubenzucker) umgewandelt wird.«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Glukose-Isomerase
(die Menge des Wirkstoffs je Kapsel ist nicht angegeben)
und die Hilfsstoffe
Cellulose
Hypromellose
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30 %
Talkum
Hydroxypropylmethylcellulose
Trehalose
Triethylcitrat
E 171
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 30 Kapseln (12,90 Euro)
Packung mit 60 Kapseln (21,90 Euro)
Packung mit 120 Kapseln (36,90 Euro)
Preis pro Tagesdosis (1 – 10 Kapseln, abhängig von der verzehrten Fruktosemenge):
0,43 – 4,30 Euro (30-Stück-Packung)
0,37 – 3,65 Euro (60-Stück-Packung)
0,31 – 3,08 Euro (120-Stück-Packung)
Hersteller:
Pro Natura GmbH, Bad Vilbel
Bezugsquellen:
Apotheken, Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat einhält nur einen Wirkstoff, die Glucose-Isomerase. Leider sind in meinen
Augen viel zu viele Zusatzstoffe enthalten und darüber hinaus ist es recht teuer,
wenn man es regelmäßig einnehmen wollte (allerdings immer noch wesentlich preisgünstiger
als das Konkurrenzprodukt Xylosolv). Wenn man dieses Präparat jeodch nur gelegentlich
und im Notfall anwendet, kann es eine sehr gute Hilfe darstellen. Benötigt man
jedoch größere Mengen, wenn man überhaupt nicht auf die verzehrten Fruktosemengen
achtet, wird die Einnahme schnell zu einem sehr teuren Vergnügen.
Mein persönliches Fazit:
Ein für Notfälle empfehlenswertes Präparat –
wegen der vielen Zusatzstoffe und der fehlenden Angabe zur Wirkstoffmenge mit einem kleinen Abstrich bewertet.
Fructosin
Beurteilungszeitpunkt: März 2018
Das Präparat Fructosin der österreichischen Firma Sciotec musste aufgrund von
Lizenzverletzungen im Jahr 2013 vom Markt genommen werden, ist
aber in österreichischen Apotheken seit 2018 wieder erhältlich. In Deutschland gibt es als Ersatz das lt. meinen
Nachfragen beim Hersteller wirkgleiche Präparat ,
bei dem eben wegen der Lizenzprobleme die Indikation geändert werden musste.
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Fructosin® ist ein Medizinprodukt mit Xylose Isomerase
zur Behandlung bei Fruktosemalabsorption. Es wandelt Fruktose
zu Glukose im Dünndarm um und hilft somit die Beschwerden
bei Fruktosemalabsorption zu lindern. Eine Kapsel Fructosin®
ist in der Lage, im Dünndarm ca. 6,2 g Fruktose in Glukose
umzuwandeln.«
Wichtiger Zusatz des Herstellers: »Fructosin® ist nicht für Personen
mit hereditärer (vererbter) Fruktoseintoleranz geeignet.«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Xylose Isomerase
Mikrokristalline Zellulose
Maltose
Polyvinylpyrrolidon (Crospovidon)
Hypermellose
Hydroxypropylcellulose
Gelatine
Schellack
Talkum
Amprac 01 (Acetylierte Stärke)
Croscarmellose (Carboxymethylcellulose)
Glycerol
Natriumhydrogencarbonat
Titan(IV)-oxid
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 10 Kapseln (9,90 Euro)
Packung mit 30 Kapseln (19,90 Euro)
Packung mit 90 Kapseln (49,90 Euro)
Preis pro Tagesdosis (1 – 6 Kapseln, abhängig von der verzehrten Fruktosemenge):
0,99 – 5,94 Euro (10-Stück-Packung)
0,66 – 3,98 Euro (30-Stück-Packung)
0,55 – 3,33 Euro (90-Stück-Packung)
Hersteller:
Sciotec, Tulln, Österreich
Bezugsquellen:
in österreichischen Apotheken, in Deutschland nicht erhältlich
Beschreibung und Beurteilung:
Bis auf die Tatsache, dass dieses Präparat viel zu viele Hilfs- und Zusatzstoffe
enthält, ist Fructosin (wie auch Xylosolv) ein Monopräparat mit nur einem Wirkstoff. Dies ist generell
zu begrüßen. Wenn man dieses Präparat nur gelegentlich und im Notfall anwendet,
kann es eine sehr gute Hilfe darstellen. Benötigt man jedoch größere Mengen, wenn
man überhaupt nicht auf die verzehrten Fruktosemengen achtet, wird die Einnahme
schnell zu einem sehr teuren Vergnügen.
Mein persönliches Fazit:
Ein für Notfälle empfehlenswertes Präparat, wegen der vielen Zusatzstoffe und wegen
des hohen Preises aber nur mit gelb bewertet.
FructoVit
Testzeitpunkt: August 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
Der Hersteller schreibt auf der Packung: »Wichtige Vitalstoffe
bei Neigung zur Fruktoseunverträglichkeit« und in der Packungsbeilage: »Die Biolabor
FructoVit Kapseln enthalten einen ausgewählten Nährstoffkomplex mit wichtigen B-Vitaminen
und Spurenelementen sowie der Aminosäure L-Tryptophan. Sie ergänzen eine ausgewogene
und abwechlungsreiche Ernährung mit notwendigen Vitalstoffen«.
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Nicotinamid
L-Tryptophan
Zinkcitrat
Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6)
Kupfersulfat
Riboflavin (Vitamin B2)
Folsäure
Biotin
Cyanocobalamin (Vitamin B12)
und die Hilfsstoffe
Maltodextrin
Gelatine (in der Kapselhülle)
Titanoxid (Farbstoff E 171)
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Blisterpackung mit 20 Kapseln (4,49 Euro)
Preis pro Tagesdosis:
22 Cent
Hersteller:
sanotact GmbH, Münster
Bezugsquellen:
Drogerie- und Supermärkte
Beschreibung und Beurteilung:
Die Biolabor FructoVit Kapseln enthalten Vitamine und Mineralstoffe, die bei
Menschen mit Fruktose-Intoleranz oftmals zu wenig im Blut vorhanden sind. Es ist
möglich, diese Stoffe wegen der mangelhaften Aufnahmefähigkeit über ein Nahrungsergänzungsmittel
zu substituieren. Dabei sind die Dosierungen pro Tag auch höher anzusetzen, als
bei Menschen ohne Malabsorption. Die in einer Kapsel FructoVit enthaltenen Dosierungen
sind jedoch für meine Begriffe teilweise deutlich zu hoch angesetzt. Insbesondere das Niacin (Nicotinamid,
Vitamin B3) ist mit 625% des Tagesbedarfs auch bei Fruktsoemalabsorption zu hoch
dosiert, und auch die Folsäure würde ich bei einer Fruktosemalabsorption nicht
mit 300% des Tagesbedarf substituieren. Immerhin ist das Kupfer nur mit 50% vorhanden,
so dass hier die Gefahr einer Überdosierung bei vernünftiger Ernährung minimiert ist.
Mein persönliches Fazit: FructoVit ist ein in Deutschland erhältliches Präparat,
das dezidiert bei Fruktose-Intoleranz angezeigt ist. Grundsätzlich kann ein Vitamin- und
Mineralstoff-Präparat, das auf die Bedürfnisse
bei Fruktose-Intoleranz abgestimmt ist, Sinn machen. Obwohl ich eine an die Intoleranz
angepasste Ernährung für sinnvoller halte, kann FructoVit eventuell für Menschen
hilfreich sein, die gezwungen sind, häufig auswärts zu essen und weniger Einfluss
auf die Zusammenstellung ihres Speiseplans haben. Mit 22 Cent pro Tagesdosis ist
der Preis vergleichsweise gering.
Fructozym
Testzeitpunkt: Oktober 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
»Zur diätetischen Behandlung einer entzündeten Darmschleimhaut bedingt durch
Nahrungsmittelunverträglichkeit. Mit den Aminosäuren L-Glutamin und L-Tryptophan
sowie dem Spurenelement Zink und den Vitaminen B6, Pantothensäure und Folsäure.
Das ebenfalls enthaltene Enzym Xylose-Isomerase (XI) kann Fructose aus Lebensmitteln
in leicht verwertbare Glucose umwandeln. Dadurch wird der Fructose-Abbau gefördert
und die Fructose-Menge im Dünndarm reduziert.«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Xylose-Isomerase
L-Glutamin
L-Tryptophan
Vitamin B6
Pantothensäure
Folsäure
Zink
und die Hilfsstoffe
Hydroxypropylmethylcellulose (Kapselhülle),
Mikrokristalline Cellulose
Maltose
Schellack (Kapselhülle)
Ammonsulfat
Polyvinylpolypyrrolidon
Talkum
Calciumpantothenat
Acetylierte Stärke
Carboxymethylcellulose
Hypromellose
Glycerol
Natriumcarbonat
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 60 Kapseln (49,90 Euro)
Preis pro Tagesdosis (3 Kapseln):
2,50 Euro
Hersteller:
Biogena Naturprodukte GmbH & Co KG, Salzburg, Österreich
Bezugsquellen:
Apotheken (nur in Österreich erhältlich)
Beschreibung und Beurteilung:
Dieses Präparat vereint zwei Wirkmechanismen miteinander: Zum einen ist dies die
Xylose-Isomerase, die helfen soll, überschüssige Fruktose bereits im Darm zu
Glokose umzubauen. Und zum anderen enthält FructoZym eine Reihe von Vitaminen und
Mineralstoffen, die bei Vorhandensein einer Fruktose-Intoleranz oftmals einen Mangel
aufweisen. Die Dosierung ist vorsichtig gewählt, so dass auch bei Einnahme der
Höchstdosis von 3 Kapseln täglich keine Gefahr durch Überdosierung besteht.
Durch diese Kombination der beiden Wirkmechanismen entsteht jedoch ein Dilemma,
denn zum einen sollten die Vitamine regelmäßig ergänzt werden, die Xylose-Isomerase
jedoch braucht nur bei Bedarf, sprich: bei einer fruktosereichen Mahlzeit eingenommen
zu werden. Dadurch werden entweder die Vitamine zu niedrig dosiert, oder aber es
wird Geld verschwendet, denn der Preis für dieses Präparat ist sehr hoch.
Darüber hinaus enthält FructoZym unangenehm viele Zusatz- und Hilfsstoffe.
Mein persönliches Fazit: Obwohl ich ein Präparat mit Xylose-Isomerase für gut erachte,
ist die Kombination der zwei verschiedenen, derzeit zur Verfügung stehenden Wirkmechanismen
nicht sinnvoll und das Präparat zu teuer.
Xylosolv
Testzeitpunkt: Oktober 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
»Das Enzym Xylose Isomerase schafft aufgrund seiner biochemischen Eigenschaften
eine Verminderung der Fruktoseaufnahme durch die Schaffung eines ausgeglichenen
Fruktose-Glukose-Verhältnisses«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Xylose Isomerase
(die Menge des Wirkstoffs in einer Kapsel soll lt. Hersteller 6,2g Fruktose in Glukose umwandeln)
und die Hilfsstoffe
Mikrokristalline Zellulose
Hydroxypropylmethyl Cellulose (Kapselhülle)
Maltose
Schellack (Kapselhülle)
Hydroxypropyl Cellulose
Talkum
Ammonsulfat
Polyvinyl Polypyrrolidon
Modifizierte Maisstärke
Carboxymethyl Cellulose
Glycerin
Natriumcarbonat
Titandioxid (Kapselhülle)
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 30 Kapseln (27,90 Euro)
Packung mit 60 Kapseln (49,90 Euro)
Preis pro Tagesdosis (1 – 6 Kapseln, abhängig von der verzehrten Fruktosemenge):
0,93 – 5,58 Euro (30-Stück-Packung)
0,83 – 4,99 Euro (60-Stück-Packung)
Hersteller:
Sciotec Diagnostic Technologies GmbH, Tulln, Österreich
Bezugsquellen:
in Österreich: Apotheken
in Deutschland: Internet
Hinweis zum Bezug in Deutschland:
Bis Februar 2015 durfte Xylosolv in Deutschland aufgrund von Lizenzproblemen in »normalen«
Apotheken nicht vertrieben werden. Zeitweilig war das Präparat dann in
Deutschland über das Internet zu bestellen, derzeit ist es aber wieder nur über
internationale Apotheken erhältlich (und entsprechend noch teurer).
Beschreibung und Beurteilung:
Bis auf die Tatsache, dass dieses Präparat viel zu viele Hilfs- und Zusatzstoffe
enthält, ist Xylosolv ein Monopräparat mit nur einem Wirkstoff. Dies ist generell
zu begrüßen. Wenn man dieses Präparat nur gelegentlich und im Notfall anwendet,
kann es eine sehr gute Hilfe darstellen. Benötigt man jedoch größere Mengen, wenn
man überhaupt nicht auf die verzehrten Fruktosemengen achtet, wird die Einnahme
schnell zu einem sehr teuren Vergnügen.
Mein persönliches Fazit:
Ein für Notfälle empfehlenswertes Präparat, wegen der vielen Zusatzstoffe und wegen
des hohen Preises aber nur mit gelb bewertet. Zudem finde ich das Hin und Her in
Bezug auf die Verfügbarkeit in Deutschland sehr ärgerlich.
RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Oligosaccharid-Intoleranz
Bitte lesen Sie auch den Beitrag »
Enzyme«
Digest Gold
Testzeitpunkt: Oktober 2016
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Digest Gold ist eine starke und wirksame allgemeine Verdauungshilfe. Digest Gold
kann auch bei vielen unklaren Beschwerdebildern unterstützend wirken, die nicht
direkt mit einer gestörten Verdauung in Zusammenhang gebracht werden. Mit
Digest Gold werden die energiebildenden Stoffwechselenzyme im Körper erhöht,
Stress wird reduziert.«
Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Als Nahrungsergänzung 1 Kapsel bis zu 3x täglich, vorzugsweise vor einer Mahlzeit.
Bei schwerverdaulichen Speisen bis 2 Kapseln je Einnahme.
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Amylase Thera-blend™ (23.000 DU)
Protease Thera-blend™ (80.000 HUT)
Lipase Thera-blend™ (4.000 FCCFIP)
Cellulase Thera-blend™ (3.000 CU)
Invertase (240 INVU)
Lactase (900 ALU) (entspricht 900 FCC)
Maltase (200 DP)
Glucoamylase (50 AG)
Alpha-Galactosidase (450 GalU)
Pectinase/Phytase (45 endo-Pgu)
Xylanase (550 XU)
Hemmicellulase (30 HCU)
Beta Glucanase (25 BGU)
Biodiastase (85 mg)
Cellulose und Wasser in der Kapselhülle
Weitere Hinweise des Herstellers:
Bitte kühl und trocken lagern.
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Flasche mit 21 Kapseln (22,50 Euro, ggf. plus Versandkosten)
Flasche mit 90 Kapseln (79,00 Euro)
Preis je Kapsel:
1,07 Euro (Flasche mit 21 Kapseln)
0,88 Euro (Flasche mit 90 Kapseln)
Hersteller:
Enzymedica, erhältlich über Supplementa, NL-9675 JL Winschoten, Niederlande
Bezugsquellen:
Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Dieses Präparat enthält eine große Anzahl verschiedener Enzyme zum Aufspalten von
Kohlenhydraten und Proteinen, die sich untereinander ergänzen können. Die Proteasen
können dabei durch ihre Verbesserung der Verdauung von Proteinen u.U. die gesamte
Verdauungsleistung verbessern und so ggf. auch die Verdaubarkeit von Oligosacchariden
erhöhen.
Die Kapselhülle ist nicht magensaftresistent, so dass
ungeschütze Enzyme durch die Magensäure normalerweise zerstört würden. Die 4 in der
Zutatenliste an oberster Stelle und mit dem Zusatz »Thera-blend™« versehenen
Enzym-Komplexe sind lt. Aussage des Herstellers eben durch diese Thera-blend-Technologie
über einen Säure-Basenbereich von 1-12 stabilisiert. Alle anderen Enzyme seien für
das im Magen (nach Nahrungsaufnahme) herrschende Säuremilieu von 4-5 optimiert.
Wenn Verdauungsbeschwerden mit preisgünstigeren Mitteln, die weniger Enzyme enthalten,
nicht in den Griff zu bekommen sind (siehe hierzu auch die anderen Präparate in der Rubrik
»
Enzym-Ergänzungsmittel bei Oligosaccharid-Intoleranz«)
könnte es tatsächlich einen Versuch wert sein, dieses Produkt auszutesten.
Ich würde es allerdings nur für Probleme bei Oligosaccharid-Intoleranz empfehlen,
denn auch, wenn das Präparat Laktase enthält, ist diese mit 900 FCC-Einheiten
so niedrig dosiert, dass dies bei einer Laktose-Intoleranz kaum ausreichen würde.
Die im Pärparat enhaltene Laktase kann hier nur allgemein verdauungsunterstützend
und -entlastend bewertet werden.
Erfreulich könnte sein, dass dieses Produkt lt. Zutatenliste keinerlei überflüssige
Zusatzstoffe enthalten soll, wobei ich allerdings zu bedenken gebe, dass erfahrungsgemäß
die Niederlande, in denen der Hersteller angesiedelt ist, die Pflicht zur exakten
Deklaration nicht so streng überwacht wie Deutschland.
Mein persönliches Fazit: In Bezug auf den für mich sehr vollmundig klingenden
Einsatz zur »Eröhung der energiebildenden Stoffwechselenzyme im Körper«
möchte und kann ich hier auf dieser Website kein Urteil abgeben. Bei Verdauungsbeschwerden
im Rahmen einer Oligosaccharid-Unverträglichkeit jedoch kann es einen Versuch wert
sein, dieses Präparat auszutesten. Eine allgemeingültige Wirkgarantie kann jedoch
keinesfalls gegeben werden. Das Produkt ist vergleichsweise sehr teuer, was zu
einer Abwertung führt.
Oligase 600
Testzeitpunkt: Oktober 2011
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Für den unbeschwerten Genuss von Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Mini-Tablette:
600 Galactose-Einheiten Alpha-Galactosidase
1.200 Einheiten Saccharase
1.000 Einheiten Cellulase
1.000 Einheiten Hemi-Cellulase
Maltodextrin
Hypromellose (in der Kapselhülle)
Farbstoff E 171 (in der Kapselhülle)
Weitere Hinweise des Herstellers:
Verzehrempfehlung: 1-4 Kapseln einnehmen. Die Kapseln können auch geöffnet und der
Kapselinhalt in Speisen oder Getränke gegeben werden.
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Dose mit 100 Kapseln (14,50 Euro)
Preis pro 600 Einheiten Alpha-Galactosidase:
14,50 Cent
Hersteller:
Pro Natura Gesellschaft für gesunde Ernährung mbH, Bad Vilbel
Bezugsquellen:
Apotheken
Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat Oligase 600 enthält je Kapsel 600 Einheiten Alpha-Galactosidase –
diese Wirkstoffkonzentration ist zeitgemäß, es gibt (noch) kein höher dosiertes
Präparat.
Die Darreichungsform der Kapsel ist gut, man hat die Wahl, ob man sie einfach so
einnehmen oder sie öffnen und den Inhalt über die Speisen streuen möchte. Daneben
wurde auch nicht Hinweis vergessen, dass die Enzyme hitzeempfindlich sind.
Zusätzlich zu dem Enzym Alpha-Galactosidase sind weitere Enzyme enthalten, die
die Bekömmlichkeit von problematischen Lebensmitteln bei Oligosaccharid-Intoleranz
noch weiter verbesseren.
Die Verzehrempfehlung von 1-4 Kapseln ist gut.
Die Wirksamkeit ist sehr gut.
Persönlicher Hinweis: Die Enzyme in diesem Präparat spalten die Oligosaccharide so
auf, dass dabei teilweise Fruktose entsteht. Bei sehr empfindlichen Menschen mit Fruktose-Intoleranz
kann es zu dadurch bedingten Problemen kommen. In diesen Fällen empfehle ich, ggf. zusätzlich
eine Kapsel des Präparates einzunehmen.
Mein persönliches Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Präparat, das im Vergleich
zu anderen deutlich günstiger ist.
Sanotact Verdauungsheld
Testzeitpunkt: September 2014
(damaliger Produktname: Biolabor Verdauungsenzym)
Hinweis:
Dieses Produkt hat die gleiche Rezeptur wie das im Jahr
2014 von mir getestete Produkt »Biolabor Verdauungsenzym«
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Sanotact Verdauungsheld Mini-Tabletten führen das für die Verwertung der Oligosaccharide
notwendige Enzym Alpha-Galactosidase oral zu, so dass die typischen Verdauungsbeschwerden
vermieden werden können.«
Darreichungsform:
Mini-Tabletten
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Mini-Tablette:
600 Galactose-Einheiten Alpha-Galactosidase
Calciumphosphat
Mikrokristalline Cellulose
Trennmittel Magnesiumsalze von Speisefettsäuren (pflanzlich)
Siliciumdioxid
Weitere Hinweise des Herstellers:
1-2 Minitabletten einnehmen
ohne Gluten
ohne Laktose
ohne Fructose
ohne Aroma
ohne Farbstoffe
ohne Süßungsmittel
ohne tierische Bestandteile
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Klickspender mit 40 Minitabletten (8,00 Euro)
Preis pro 600 Einheiten Alpha-Galactosidase:
20 Cent
Hersteller:
sanotact GmbH, Münster
Bezugsquellen:
Drogeriemärkte (z.B. dm oder Müller)
Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat Sanotact Verdauungsheld gibt es in anderer Darreichungsform und Dosierung als Tablette
schon mehrere Jahre und unter anderem Namen (Biolabor Verdauungsenzym) auch als Mini-Tablette.
Seit ca. 2016 gibt es dieses Produkt unter dem aktuellen Namen mit gleichgebliebener
Enzym-Konzentration – die enthaltenen 600 Einheiten Alpha-Galactosidase
sind sinnvoll.
In der Darreichungsform der Mini-Tablette ist der Wirkstoff stark gepresst,
so dass er sich im Magen nur schlecht löst, wenn man die Tabletten einfach nur –
wie vom Hersteller empfohlen – hinunterschluckt. So kann sich der Wirkstoff nur
unzureichend im Speisebrei verteilten. Hier würde der einfache Hinweis helfen,
dass man die Tabletten besser vor dem Herunterschlucken ein wenig zerkaut.
Die Wirksamkeit ist (wenn man die Tabletten zerkaut) gut, die Verzehrempfehlung
von 1-2 Tabletten jedoch zu gering. Bei Gerichten mit größeren Oligosaccharid-Mengen
sind eher bis zu 4 Tabletten angezeigt.
Der Klickspender ist besonders zum Mitnehmen sehr praktisch.
Persönlicher Hinweis: Die Enzyme in diesem Präparat spalten die Oligosaccharide so
auf, dass dabei teilweise Fruktose entsteht. Bei sehr empfindlichen Menschen mit Fruktose-Intoleranz
kann es zu dadurch bedingten Problemen kommen. In diesen Fällen empfehle ich, ggf. zusätzlich
eine Kapsel des Präparates einzunehmen.
Mein persönliches Fazit: Generell ist das Präparat empfehlenswert sofern
beachtet wird, dass die Tablettchen unbedingt gekaut werden müssen. Die Verzehrempfehlungen
und die Hinweise zum Gebrauch auf der Packungsbeilage sollten diesbezüglich verbessert
werden.
RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Gluten-Sensitivität
Vorbemerkung zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Gluten-Sensitivität
Enzym-Ergänzungsmittel bei Gluten-Sensitivität können helfen, Die Verdauungsleistung
von Menschen, die Probleme mit dem Klebereiweiß in Getreide (Weizen, Roggen, Gerste
und ihren Abkömmlingen) und industriell bearbeiteten Nhrungsmitteln mit Glutenzusatz
haben.
Hier können Nahrungsergänzungsmittel mit gluten-verarbeitenden Enzymen wie z.B.
DPP4 die Verdauung unterstützen. Darüber hinaus kann der Zusatz weiterer Enzyme hilfreich
sein, die andere Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate oder Nahrungsproteine
aufspalten und verarbeiten, ggf. die gesamte Verdauungsleistung zu verbessern und
somit auch die Toleranz von Gluten zu steigern.
Bitte beachten Sie immer und unbedingt bei allen Präparaten aus dieser Rubrik:
sie sind keinesfalls für Menschen mit Zöliakie zur Verdauung von Gluten in der
Nahrung geeignet! Zöliakie-Betroffene müssen grundsätzlich den Verzehr von Gluten
(auch in Spuren) meiden.
Dr. Wolz Gluten Stop
Testzeitpunkt: Januar 2018
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Gluten Stop enthält ein spezielles Verdauungsenzym,
die Prolyloligopeptidase, welche die Aminosäureketten (Peptide)
im Gluten spaltet. Auf diese Weise kann Gluten abgebaut
werden. Gluten Stop ist also für alle diejenigen ideal,
die sich glutenfrei ernähren müssen und verhindern wollen,
dass durch Glutenspuren oder »verstecktes Gluten«
in Nahrungsmitteln Beschwerden auftreten.
Gluten Stop Dr. Wolz ist dazu bestimmt, das Risiko durch
Restgluten oder verunreinigte Lebensmittel zu minimieren.«
Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Für Erwachsene je 1–2 Kapseln mit Flüssigkeit zu der
Mahlzeit.
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Kapselinhalt:
Cellulose
60 mg Prolyloligopeptidase (34.800 PPI) (PPI=Protease Picomole International)
Kapselhülle:
Hydroxypropylmethylcellulose
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 60 Kapseln (9,50 Euro)
Preis je Kapsel:
16 Cent
Hersteller:
Dr.Wolz Zell GmbH, Geisenheim
Bezugsquellen:
Reformhaus, Apotheke, Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Dr. Wolz Gluten Stop enthält ein einziges Enzym, die
»Prolyloligopeptidase«, die Peptidketten in Gluten aufspalten und es so
abbauen kann.
Für Menschen, die an einer Gluten-Sensitivität leiden, kann
das Präparat in Ergänzung zu einer großteilig glutenfreien
Kost ein gutes Hilfsmittel sein, sich insbesondere bei evtl.
kontaminierten Nahrungsmitteln außerhalb der eigenen Küche
Sicherheit zu verschaffen.
Es eigent sich jedoch keinesfalls für Menschen mit einer
Zöliakie, um trotz dieser Erkrankung unkontrolliert glutenhaltige
Lebensmittel essen zu können! Dieser Hinweis kommt auf der
Website von Dr. Wolz leider erst ganz unten. Allerdings
wird behauptet, dass es dazu bestimmt ist, »das Risiko
durch Restgluten oder verunreinigte Lebensmittel zu minimieren«.
Mein persönliches Fazit: Bei Gluten-Sensitivität
halte ich das Präparat für eingeschränkt empfehlenswert.
Es kann einen Versuch wert sein, es auszutesten, zumal
der Preis moderat ist und es erfreulich wenige Zusatzstoffe enthält.
Eine allgemeingültige Wirkgarantie kann jedoch keinesfalls
gegeben werden, zumal auch die Angabe fehlt, wieviel Gluten
mit der enthaltenen Enzymmenge aufgespalten werden kann.
Ich bedauere jedoch sehr,
dass die Website dem etwas unaufmerksameren Leser suggerieren
könnte, dass man damit auch bei Zöliakie etwas leichtsinniger
mit dem Glutenverzehr sein könnte:
»Allerdings ist gerade dann, wenn man außerhalb speist,
sei es bei Freunden oder im Restaurant, schwierig, 100%
glutenfrei zu essen« heißt es auf der Herstellerwebsite.
Ich weise hier ausdrücklich darauf
hin, dass der Zöliakie-Betroffene auch beim Auswärtsessen
immer darauf bestehen muss, zuverlääsig glutenfreie Mahlzeiten zu bekommen.
Ob es nötig ist, als glutenfrei deklarierte Lebensmittel
(Beispiel im Hersteller-Video: glutenfreie Haferflocken),
die lt. Gesetz weniger als 2mg Gluten pro 100g enthalten,
aber natürlich nicht zwangsläufig auch enthalten müssen,
mit einem Präparat noch weiter entschärfen zu wollen, muss
sicherlich jeder individuell für sich entscheiden.
Intolerance Complex
Testzeitpunkt: Oktober 2016
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Intoleranzen gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile sind ein Resultat
mangelnder Enzymarbeit. Bekannte Intoleranzen bestehen gegen Gluten, Laktose,
Milchprodukte u.v.m. Durch die Zufuhr geeigneter Enzyme können Mahlzeiten mit
entsprechenden Inhalten besser aufgeschlossen werden und führen bei Verzehr nicht
zu den gewohnten Beschwerden.«
Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Als Nahrungsergänzung eine Kapsel direkt vor jeder Mahlzeit mit einem Glas Wasser.
Bei Bedarf mehr.
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
DPP4-Protease (1.000 DPPU)
Xylanase (15.000 XU)
Protease Thera-blend™ (70.000 HUT)
Amylase Thera-blend™ (7.000 DU)
Alpha-Galactosidase (600 GalU)
ATPro Mischung (bestehend aus ATP, MagnesiumCitrat, Alpha-Liponsäure, CoQ10) (78 mg)
Glucoamylase (20 AGU)
Lactase (1.500 ALU)
Maltase (100 DP)
Lipase Thera-blend™ (400 FCCFIP)
Zellulase Thera-blend™ (200 CU)
Invertase (75 SU)
Pectinase mit Phytase (25 Endo-PGU)
Hemicellulase (25 HCU)
Cellulose und Wasser in der Kapselhülle
Weitere Hinweise des Herstellers:
Enthält keine Füll- und Hilfsstoffe.
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Flasche mit 30 Kapseln (36,50 Euro, ggf. plus Versandkosten)
Preis je Kapsel:
1,22 Euro
Hersteller:
Enzymedica, erhältlich über Supplementa, NL-9675 JL Winschoten, Niederlande
Bezugsquellen:
Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Dieses Präparat enthält eine große Anzahl verschiedener Enzyme zum Aufspalten von
Kohlenhydraten und Proteinen, die sich untereinander ergänzen können.
Mit DPP4 enthält es eine Protease, die Gluten aufspalten soll. Damit könnte
die Verdauung von Menschen, die sensitiv auf Gluten reagieren, unterstützt werden.
Die anderen Enzyme können die Aufspaltung von Kohlenhydraten verbessern und die
Proteasen die Verdauung von Nahrungseiweißen fördern. So kann u.U. die gesamte
Verdauungsleistung verbessert werden.
Die Kapselhülle ist nicht magensaftresistent, so dass
ungeschütze Enzyme durch die Magensäure normalerweise zerstört würden. Die in der
Zutatenliste mit dem Zusatz »Thera-blend™« versehenen
Enzym-Komplexe sind lt. Aussage des Herstellers eben durch diese Thera-blend-Technologie
über einen Säure-Basenbereich von 1-12 stabilisiert. Alle anderen Enzyme seien für
das im Magen (nach Nahrungsaufnahme) herrschende Säuremilieu von 4-5 optimiert.
Bei einer Gluten-Sensitivität kann es hilfreich sein, nicht nur mit dem entsprechenden
Enzym die Verdauung von Gluten zu fördern, sondern insgesamt die Verdauungsleistung zu
verbessern, so dass die Anwendung dieses Mittels durchaus einen Versuch wert ist.
Bitte beachten Sie unbedingt: Das Präparat ist keinesfalls für Menschen mit Zöliakie
zur Verdauung von Gluten in der Nahrung geeignet! Leider fehlt dieser wichtige
Hinweis auf dem Produkt.
Erfreulich könnte sein, dass dieses Produkt lt. Zutatenliste keinerlei überflüssige
Zusatzstoffe enthalten soll, wobei ich allerdings zu bedenken gebe, dass erfahrungsgemäß
die Niederlande, in denen der Hersteller angesiedelt ist, die Pflicht zur exakten
Deklaration nicht so streng überwacht wie Deutschland.
Mein persönliches Fazit: Bei Gluten-Sensitivität und auch bei einer Oligosaccharid-Intoleranz
kann es einen Versuch wert sein, dieses Präparat auszutesten. Eine allgemeingültige
Wirkgarantie kann jedoch keinesfalls gegeben werden.
Auf dem Produkt fehlt der wichtige Hinweis, dass es nicht für Menschen mit Zöliakie
geeignet ist, um Nahrungsgluten verdauen zu können. Zudem ist es
sehr teuer. Beide Faktoren führen zu einer Abwertung.
RUBRIK: Probiotika bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Vorbemerkung zu Probiotika
Da es gesetzlich nicht erlaubt ist, einen Nutzen in Bezug auf Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
für ein Präparat abzugeben, wenn nicht umfangreiche wissenschaftliche Tests einen
solchen unzweifelhaft nachweisen, drücken sich die Hersteller in dieser Beziehung
eher diffus aus.
Aus diesem Grunde gibt es auf dem Makrt kein Präparat mehr, das ausdrücklich zur
Unterstützung bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ausgelobt wird. Aber auch wenn
die Hersteller nicht ausdrücklich einen Nutzen bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
herstellen, führe ich an dieser Stelle einige Präparate auf, wenn ich persönlich die
Zusammensetzung zur Unterstützung bei Intoleranzen als sinnvoll erachte.
Grundsätzlich
nicht sinvoll sind Präparate, die neben zu zahlreichen
Bakterienstämmen auch viel zu viele Zusatzstoffe enthalten, denn diese belasten
den Darm mehr, als eine gute Auswahl und Zusammensetzung von Keimarten nutzen könnte.
Auch ein Zusatz von Vitaminen und Mineralstoffen in Probiotika ist
nicht sinnvoll,
denn die meisten Menschen sind (mit wenigen Ausnahmen bei bestimmten Erkrankungen
wie z.B. Chronich entzündlichen Darmerkrankungen oder Zöliakie) mehr als ausreichend
mit diesen Vitalstoffen versorgt. Eine zusätzliche Zufuhr – insbesondere in
Verbindung mit anderen Nahrungsergänzungen wie eben auch Probiotika – ist
nicht empfehlenswert.
Sinnvoll hingegen kann aus meiner Sicht eine Zufuhr von nützlichen
Bakterienstämmen wie z.B. bestimmten Stämmen von Lactobazillen und/oder Bifidobakterien
sein, weil diese mit ihrem eigenen Stoffwechsel u.a. Laktose spalten und so bei
einer Laktose-Intoleranz unterstützend wirken können.
Und wenn eine sinnvolle Zusammensetzung der Bakterienstämme in einem Präparat
insgesamt die Balance der Darmflora damit auch auf die Gesundheit der Darmschleimhaut
günstig beeinflusst, hat dies aus meiner Erfaqhrung generell bei allen
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten einen positiven Effekt.
Unter einer »sinnvollen Zusammensetzung« ist übrigens nicht grundsätzlich
eine hohe Anzahl verschiedener Stämme zu verstehen (viel hilft in diesem Falle nicht viel!),
sondern eine begrenzte Auswahl von Lacto- und Bifidobakterienstämmen, die
möglichst robust sein müssen, um die Passage durch
die Magensäure zu überstehen. Auch wenn Kapseln hierbei helfen könnten, sind
aus meiner Sicht die Pulverform vorzuziehen, da dieses in der Dosierung eingeschlichen
werden kann.
Bitte lesen Sie hierzu auch den Beitrag »
Probiotika statt Laktase«.
Hinweis: Achten Sie bitte grundsätzlich bei der Einnahme von Probiotika darauf, diese morgens
auf nüchternen Magen einzunehmen. Die meisten Bakterienstämme sind empfindlich
gegenüber der sehr aggressiven Magensäure. Vor dem Frühstück ist noch wenig Magensäure
vorhanden, so dass die Keime eine größtmögliche Überlebenschance haben und weitestgehend
unbeschadet in den Darm gelangen.
In dieser Rubrik sind nicht empfehlenswerte Präparate, von denen es leider sehr
zahlreiche gibt, nicht aufgeführt, empfehlenswerte oder zumindest eingeschränkt
empfehlenswerte nur exemplarisch, so weit ich sie getestet habe. Bitte schauen Sie
bei einem unbekannten Präparat selbst auf die Inhaltsstoffe, um ggf. dessen Qualität
und Nutzen mit Hilfe dieser allgemeinen Hinweise beurteilen zu können.
Bacillus Coagulans
Testzeitpunkt: Juni 2014
Hinweis: neuer, aus rechtlichen Gründen geänderter Name (vormals Probiotilum)
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
Der Hersteller des Probiotikum-Laktasekampagne formuliert die Anwendungsgebiete wie folgt:
»Das Ziel ist es, mit probiotischen Mikroorganismen die Laktose verdauen können,
wieder eine gewisse Toleranz aufzubauen. Damit würde es dir erspart bleiben, zu
jeder Milchmahlzeit Laktase mitzunehmen und einzunehmen.«
Darreichungsform:
Pulver
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe):
Bacillus Coagulans IS-LK
Dolomitgesteinsmehl (Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat)
Weitere Hinweise des Herstellers:
keine Verweundung von glutenhaltigen Zutaten im gesamten Labor
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Probepackung für ca. 1 Monat (7,50 Euro)
Großpackung für ca. 1 Jahr (50,00 Euro)
Preis pro vom Hersteller empfohlener Tagesdosis (1-2 Messlöffel pro Tag):
0,25 Euro (Probepackung)
0,14 Euro (Großpackung)
Der Preis für eine Tagesdosis dieses Probiotikums ist im Vergleich mit den anderen,
hier aufgeführten Präparaten niedrig. Das Angebot der Probepackung ermöglicht ein
Austesten und verhindert teure Fehlkäufe bei Nichtvertragen.
Hersteller:
Laktasekampagne, Leipzig
Bezugsquellen:
Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Die Verzehrempfehlung des Herstellers lautet:
»Nimm ein bis zwei Messlöffel in kaltes Wasser unmittelbar ein. Du kannst die Dosis
auch aufteilen und je eine Hälfte morgens und abends einnehmen. Halte eine gewisse
Distanz zur nächsten Mahlzeit ein (20-30 min). Bitte nimm es nicht in Säften oder
kalorienhaltigen Getränken zu dir.«
Besonders erfreulich ist es, das dieses Präparat nur einen einzigen Bakterienstamm
und damit keine nur schlecht zu kontrollierende Mischung aus verschiedenen Stämmen enthält.
Der verwendete Bakterienstamm Bacillus coagulans ist besonders widerstandsfähig
gegenüber der Magensäure, so dass gewährleistet ist, dass hier eine größtmögliche
Keimzahl den Darm erreicht. Weiterhin sind nur sehr wenige Hilfsstoffe verwendet.
Einen besonderen Pluspunkt gibt es aus meiner Sicht dafür, dass der Hersteller die
Qualitätsgarantie gibt, dass für alle Produkte der Laktasekampagne ausschließlich
Rohstoffe mit ökologisch und auch sozial einwandfreier Herkunft und höchster
Qualität verwendet werden. Zudem ist das Unternehmen amtlich zertifiziert, die
Prüfbestätigung ist auf der Website einsehbar.
Das Probiotikum der Laktasekampagne kommt in einem Ziplock-Beutel, der ein wenig
unpaktisch zur täglichen Entnahme ist. Meine Rückfrage beim Hersteller
ergab, dass sich durch diese Verpackungsform nicht nur der sehr günstige Preis
ergibt, und es darüber hinaus auch Ressourcen sparen soll. Dies sind für mich gute
Argumente, und man hat ja die Möglichkeit, das Pulver gleich nach der Lieferung
in eine praktischere Dose umzufüllen.
Wie alle Probiotika sollte auch dieses Präparat eingeschlichen werden. Reduzieren
Sie deshalb die empfohlene Verzehrmenge für etwa eine Woche auf die Hälfte. Wenn
keine Nebenwirkungen auftreten, steigern Sie die Verzehrmenge danach auf die
empfohlenen 2 Messlöffel pro Tag.
Die Empfehlung des Herstellers, die Tagesdosis ggf. auf morgens und abends zu verteilen, halte ich in Bezug auf den
Einnahmezeitpunkt nicht für sinnvoll. Ich empfehle, die Tagesdosis ausschließlich
am Morgen vor dem Frühstück einzunehmen. Gut ist der Hinweis, eine gewisse
Distanz zur nächsten Mahlzeit einzuhalten (20-30 min) und das Probiotikum nicht
in Säften oder kalorienhaltigen Getränken einzunehmen.
Mein persönliches Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Präparat, bei dem das
Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut ist. Auch die Qualitätsgarantie gefällt mir.
Omni-Biotic 6
Testzeitpunkt: September 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
Der Hersteller von Omni-Biotic 6 formuliert die Anwendungsgebiete wie folgt:
»Die Einnahme kann zu mehr Vitalität, zum Abbau von Stress oder einfach zu einem
gesünderen Leben beitragen, das sich auch in Form einer Gewichtsreduktion auswirken kann.«
Darreichungsform:
Pulver
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe):
Lactobacillus casei W56
Bifidobacterium animalis W53
Lactococcus lactis W58
Enterococcus faecium W54
Lactobacillus acidophilus W55
Lactobacillus salivarius W57
Maisstärke
Maltodextrin
lösliche Ballaststoffe (FOS)
mikrokristalline Zellulose
Enzyme
Weitere Hinweise des Herstellers:
frei von tierischem Eiweiß, Gluten, Hefe und Lactose
auch für Diabetiker geeignet
darf in der Schwangerschaft getrunken werden und ist auch für Kinder geeignet
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Dose mit 60g Pulver (38,50 Euro)
Preis pro vom Hersteller empfohlener Tagesdosis (2g):
1,28 Euro
Der Preis für eine Tagesdosis dieses Probiotikums ist im Vergleich mit den anderen,
hier aufgeführten Präparaten hoch.
Hersteller:
Allergosan, Graz (Österreich)
Bezugsquellen:
Apotheken, Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat einhält eine sinnvolle Kombination von Bakterienstämmen und relativ
wenige Zusatzstoffe.
Auch der Einsatz der präbiotisch wirkenden FOS (Fruktooligosaccharide) kann eine
gesunde Darmflora unterstützen, hierbei sollten jedoch insbesondere Menschen mit
einer Fruktose- und/oder einer Oligosaccharid-Intoleranz das Präparat besonders
vorsichtig bis zur Verträglichkeitsgrenze einschleichen. Dieser Zusatz fehlt leider
auf der Packungsbeilage.
Die Verzehrempfehlung (vor dem Schlafengehen einen Teelöffel (2 Gramm) Pulver in
1/8 Liter Wasser auflösen und nach 10 Min trinken) halte ich in Bezug auf den
Einnahmezeitpunkt nicht für sinnvoll. Lesen Sie hierzu bitte die
Wie alle Probiotika sollte auch dieses Präparat eingeschlichen werden. Reduzieren
Sie deshalb die Dosis für die ersten Tage um etwa die Hälfte (= 1/2 Teelöffel) und
nehmen Sie – sofern keine unangenehmen Nebenwirkungen auftreten – erst
nach etwa 5-7 Tagen die volle Dosis von einem Teelöffel ein.
Bei Vorliegen einer Fruktose- und/oder Oligosaccharid-Intoleranz gehen Sie bitte
in Bezug auf die Verzehrmenge noch behutsamer vor.
Mein persönliches Fazit: Ein empfehlenswertes Produkt bei Laktose-Intoleranz,
bei Fruktose- und/oder einer Oligosaccharid-Intoleranz bedingt empfehlenswert.
Probiotik Pur
Testzeitpunkt: April 2014
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die !
Der Hersteller von Probiotik Pur formuliert die Anwendungsgebiete wie folgt:
»Probiotik Pur trägt zur Gesunderhaltung von Haut und Schleimhäuten bei und unterstützt
die natürliche Barrierefunktion. Die fünf aktiven probiotischem Kulturen versorgen
zusätzlich die natürliche und nützliche Darmflora.«
Darreichungsform:
Portionsbeutel mit Pulver
Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe):
Bifidobacterium bifidum W23
Lactobacillus acidophilus W55
Lactobacillus casei W56
Lactococcus lactis W58
Lactobacillus salivarius W57
Maisstärke
Maltodextrin
Vitamin B2
Biotin
Weitere Hinweise des Herstellers:
Glutenfrei
Laktosefrei
Ohne Zusatz von Aromen, Süßstoffen, Farb- und Konservierungsstoffen
Kann Spuren von Milcheiweiß enthalten
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 10 Portionsbeuteln (10,25 Euro)
Packung mit 30 Portionsbeuteln (27,95 Euro)
Packung mit 90 Portionsbeuteln (75,95 Euro)
Preis pro vom Hersteller empfohlener Tagesdosis (1 Portionsbeutel mit 2g Pulver):
1,03 Euro (10-Beutel-Packung)
0,93 Euro (30-Beutel-Packung)
0,84 Euro (90-Beutel-Packung)
Der Preis für eine Tagesdosis dieses Probiotikums ist im Vergleich mit den anderen,
hier aufgeführten Präparaten liegt im Mittelfeld. Die größeren Packungen ermöglichen
einen günstigeren Preis für die Tagesdosis.
Hersteller:
Nutrimmun GmbH, Münster
Bezugsquellen:
Apotheken, Internet
Beschreibung und Beurteilung:
Die Verzehrempfehlung des Herstellers lautet:
Erwachsene sowie Kinder ab 6 Jahren: 1 x täglich einen Portionsbeutel Probiotik Pur.
Kinder von 1 bis 5 Jahren: In der ersten Woche 1 x täglich 1/2 Portionsbeutel Probiotik Pur.
Nach der ersten Woche bei guter Verträglichkeit auf 1 Portionsbeutel täglich steigern.
Das Präparat einhält eine sinnvolle Kombination von Bakterienstämmen und relativ
wenige Zusatzstoffe. Leider jedoch sind die Vitamine B2 und Vitamin B7 (Biotin)
hinzugegeben. Obwohl ich eine Vitaminzugabe in Probiotika grundsätzlich nicht für sinnvoll erachte
(siehe auch ), möchte ich dieses Präparat trotzdem eingeschränkt empfehlen. Hierzu
beigetragen hat auch die durch die Portionsbeutel vorgegebene Tagesdosis, wodurch
die Gefahr einer Überdosierung der Vitamine minimiert wird, die mit einer Menge von 50%
(Vitamin B2) bzw. 30% (Biotin) der empfohlenen Tagesdosis (Referenzmenge) enthalten sind.
Eine weitere Subbstituierung (Ergänzung) durch Vitamin-Präparate sollte hier dann
in jedem Falle vermieden werden. Einen diesbezüglichen Hinweis vom Hersteller würde ich begrüßen.
Wie alle Probiotika sollte auch dieses Präparat eingeschlichen werden. Verteilen
Sie deshalb anfangs den Inhalt eines Portionsbeutels auf drei etwa gleiche Teile
und nehmen diese an den ersten drei Tagen ein. Treten keine unangenehmen Nebenwirkungen
auf, fahren Sie mit einem halben Portionsbeutel pro Tag fort und steigern die tägliche
Einnahedosis am 6. Tag auf einen ganzen Portionsbeutel.
Die Verzehrempfehlung (vor dem Schlafengehen einen Teelöffel (2 Gramm) Pulver in
1/8 Liter Wasser auflösen und nach 10 Min trinken) halte ich in Bezug auf den
Einnahmezeitpunkt nicht für sinnvoll. Ich empfehle, die Tagesdosis am Morgen vor
dem Frühstück einzunehmen.
Mein persönliches Fazit: Ein eingeschränkt empfehlenswertes Produkt mit einer
sinnvollen Keimauswahl zur Unterstützung der Darmflora bei allen Nahrungsmittel-Intoleranzen.
Bitte unbedingt darauf achten, keine zusätzlichen Vitaminpräparate einzunehmen.
RUBRIK: Sonstiges
Allergolact
Testzeitpunkt: März 2016
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Hilfe bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Magen-Darm-Beschwerden«
Darreichungsform:
Filmtabletten
Inhaltsstoffe je Filmtablette (lt. Packungsbeilage)
Okoubakarinde
Lactase (1500 FCC)
Vitamin C
Quercetin
Maisstärke
Pyridoxinhydrochlorid
Calciumhydrogenphosphat
mikrokristalline Cellulose
Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren
Natriumcarboxymethylcellulose
Talkum
Hydroxypropylmethylcellulose
Titanoxid
Magnesiumstearat
Eisenoxid
Weitere Hinweise des Herstellers
»Ob nun Lactose-, Histamin- oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
die Ursache für Magen-Darm-Beschwerden sind, die Symptome sind häufig die gleichen
und für Betroffene äußerst unangenehm. [...] können in manchen Fällen daraus sogar
ernsthafte Erkrankungen resultieren. Daher ist es wichtig, die Darmschleimhaut
zu stabilisieren, damit sie weniger empfindlich auf unverträgliche Stoffe reagiert.
Dies kann durch den Einsatz adstringierend (die Darmwand abdichtend) wirkender Substanzen
gelingen, wie sie z.B. aus der Rinde des westafrikanischen Okoubaka Baumes
(Okoubaka aubrevillei) gewonnen werden und mit Quercetin. [...] Lactase, das
milchzuckerspaltende Enzym, unterstützt dieses Geschehen, indem der mit der Nahrung
aufgenommene Milchzucker gespalten wird. Vitamin C hilft dabei, unerwünschte
Oxidationseffekte im Darmlumen zu vermeiden und stabilisiert so zusätzlich die
Darmschleimhaut.«
Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Mehrmals täglich 1 – 2 Tabletten unzerkaut 10 Minuten vor den Mahlzeiten mit etwas Wasser einnehmen
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 90 Filmtabletten (ca. 27,50 Euro)
Preis pro Filmtablette:
30,56 Cent
Hersteller:
Syxyl GmbH & Co. KG, Köln
Bezugsquellen:
Apotheke
Beurteilung:
Die Bestandteile Okoubaka und Quecetin sind sinnvolle Wirkstoffe, die positiv auf
die Darmschleimhaut wirken und Verdauungsbeschwerden lindern können.
Laktase – noch dazu in einer solch geringen Dosierung – in einem Präparat
einzusetzen, dass ganz generell zu den Mahlzeiten eingenommen werden soll, unabhängig
davon, ob diese nun Laktose enthalten oder nicht und auch völlig unabhängig von der
Menge der verzehrten Laktose, macht für mich absolut keinen Sinn.
Die Laktase ist, wenn denn überhaupt Laktose verzehrt wird, mit
größerer Sicherheit völlig unterdosiert, ansonsten herausgeworfenes Geld.
Auch der Zusatz von Vitamin C, dem Vitamin, das wohl am häufigsten allen
möglichen Nahrungsmitteln zugesetzt wird und das wir mit größter Wahrscheinlichkeit
jeden Tag in einem Mehrfachen der empfohlennen Tagesdosis zu uns nehmen, würde ich
auf die Negativ-Seite dieses »Medizinprodukts« setzen.
Die anderen auffällig vielen Hilfs- und Zusatzstoffe sind im besten Falle entbehrlich,
wahrscheinlich aber eher noch kontraproduktiv, vor allem bei einer empfindlichen
oder sogar geschädigten Darmschleimhaut, bei der dieses Präpatat ja gerade seinen Einsatz bekommen soll.
Besonders befremdlich finde ich persönlich den Namen »Allergolact« – was
zumindest mir suggeriert, dass dieses Präparat wohl bei (Milch-)Allergien seinen Einsatz finden soll.
Der Hersteller empfiehlt es jedoch ausdrücklich bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
– das alles macht für mich keinerlei Sinn!
Mein persönliches Fazit:
Ein solches Präparat macht keinen Sinn.
Sibosan
Testzeitpunkt: Juni 2016
Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Für eine intakte Bakterienbesiedlung im Dünndarm«
Darreichungsform:
Kapseln
Inhaltsstoffe je Kapsel (lt. Packungsbeilage)
Bacillus subtilis DE111 (1 x 10
9 KBE)
Lysozym
ätherische Öle (Eugenol, Carvacrol, Thymol)
Kaliumgluconat
Tapiokadextrin
Maltodextrin
modifizierte Stärke
Glyceride von Fettsäuren
vegetarische Kapsel aus Hydroxypropylmethylcellulose und Wasser.
Allergiker-Hinweise: Enthält Sulfite, Ei, Soja
Weitere Hinweise des Herstellers
»Durch die praktische Kapselform werden die Wirkstoffe und die probiotischen
Bakterien vor der Magensäure geschützt und erreichen so ihren Wirkort, den Darm.
Sibosan enthält keine Laktose, Gluten oder Konservierungsmittel. Da die Kapselhülle
aus keinerlei tierischen Stoffen besteht, ist Sibosan auch für Vegetarier geeignet.«
Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Eine Kapsel 2 – 3 mal täglich 15 Min. vor den größten Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit einnehmen
Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 30 Kapseln (ca. 25,00 Euro)
Faltschachtel mit 60 Kapseln (ca. 45,00 Euro)
Preis pro Kapsel:
83,3 Cent (30 Stück-Packung)
75,0 Cent (60 Stück-Packung)
Hersteller:
Laves-Arzneimittel GmbH, Ronnenberg
Bezugsquellen:
Apotheken, Internetapotheken
Beurteilung:
Es ist zu begrüßen, dass mit diesem Präparat ein erstes Probiotikum zur Verfügung
steht, das explizit zur Anwendung bei Dünndarmfehlbesiedelung geeignet ist.
Normalerweise sind Probiotika insbesondere in den ersten Phasen der Behandlung
einer Dünndarmfehlbesiedelung noch nicht geeignet, weil die Dünndarmschleimhaut
noch durchlässig sein kann und hier hindurchschlüpfende Bakterien Probleme bereiten
könnten. Dieses Präparat aber enthält mit dem Lysozym eine Substanz, die
Dünndarmschleimhaut pflegt und helfen kann, einen durchlässigen Darm abzudichten.
Die enthaltenen ätherischen Öle wirken mild antibiotisch und können so helfen,
Rückfälle nach der Antibiosephase zu verhindern.
Mein persönliches Fazit:
Dieses Präparat bitte nie auf eigene Faust einnehmen. Es ist aber nach Beratung
durch einen auf Dünndarmfehlbesiedelungen spezialisierten Fachmann in bestimmten
Fällen ein empfehlenswertes Präparat (auch wenn ich mir gewünscht hätte, das es
weniger Zusatzstoffe enthält).
Beurteilungskriterien
Gleich vorweg: Die Beurteilungen der Präparate, die Sie hier auf dieser Seite finden,
sind lediglichlich meine eigenen Bewertungen und somit selbstverständlich subjektiv.
Ich habe mich jedoch bemüht, die Wertungen möglichst nachvollziehbar zu gestalten.
Hinweis: Alle Beurteilungen sind aus eigenem Antrieb entstanden. Nie habe ich mich dabei von
Herstellern drängen oder gar »schmieren« lassen. In diesem Zusammenhang
weise ich auch noch einmal auf die mir generell sehr wichtige
Unabhängigkeit hin!
Am liebsten wäre es mir gewesen, für jede Rubrik die »eierlegende Wollmilchsau«
zu finden, aber in den meisten Fällen war dies nicht möglich. Auch einige mit grün
bewertete Produkte wären für mich als Verbraucher – insbesondere im Hinblick
auf die Hilfs- und Zusatzstoffe – verbesserungswürdig, aber es scheint,
dass man oft Kompromisse machen muss.
Folgende Kriterien fließen in die Beurteilungen ein:
Sinnhaftigkeit der Art der Inhaltsstoffe
Sinnhaftigkeit der Dosierung der Inhaltsstoffe
Qualität der Inhaltsstoffe (z.B. Bioqualität, Zertifizierung)
Menge der Hilfs- und Zusatzstoffe
Sinnhaftigkeit der Darreichungsform
Preis des Präparats im Verhältnis zum Nutzen
Ehrlichkeit bei der Werbung
Nachprüfbarkeit der Angaben
Unternehmenskultur und -werte (z.B. Zertifizierung des Betriebs)
Noch einmal: Die hier auf dieser Seite veröffentlichten Beurteilungen sind subjektiv.
Sie sollen anderen Verbrauchern einen Anhaltspunkt geben, wie ich aus meiner
Erfahrung die Präparate beurteile – nicht mehr und nicht weniger!
Sollte ein Hersteller sein Produkt als »ungerecht« bewertet empfinden,
bin ich gerne bereit, die entsprechenden Argumente auszutauschen. Senden Sie mir
einfach eine
eMail.