Letzte Aktualisierung: 5.9.2024

Test von Präparaten

zur Unterstützung bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Wichtiger Hinweis: Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist ein riesig großer, und die Hersteller machen mit diesen Präparaten einen enormen Gewinn. Viele möchten sich von diesem Kuchen, der sich scheinbar unendlich vergrößern lässt, ein möglichst großes Stück abschneiden. So werden – trotz der vom Gesetzgeber erlassenen Regeln zum Thema »Gesundheitsversprechen« (Health Claims) doch immer wieder mehr oder weniger verklausuliert Beteuerungen zum angeblichen gesundheitlichen Mehrwert zu dem Produkten gegeben, die in den meisten Fällen jeglicher Grundlage entbehren. In der Regel ist es nicht erforderlich, ein Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen – man verschleudert nur sein Geld! Eine Ausnahme können Präparate sein, die bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten eine Ergänzung mangelnder Enzyme darstellen. Aber auch hier ist größte Aufmerksamkeit erforderlich, um die Spreu vom Weizen zu trennen und gute von schlechten Präparaten (mit vielen bedenklichen Zusatzstoffen) zu unterscheiden. Eine kleine Hilfe dabei sollen Ihnen diese Tests geben.

Bitte lesen Sie auch die allgemeinen Informationen zu Laktase-Präparaten. Dort erfahren Sie mehr zu den Themen »Was ist ein Laktase-Präparat?«, »Herstellung von künstlicher Laktase«, »Zusatzstoffe«, »Wie kann man den Wirkstoffgehalt in den Präparaten vergleichen?«, »Saure und neutrale Laktase«, »Was kosten Laktase-Präparate?«, »Werden die Kosten für Laktase-Präparate von den Krankenkassen erstattet?«, »Wo erhalte ich Laktase-Präparate?«, »Wie häufig sollten Laktase-Präparate eingenommen werden?«, »Wann und wie müssen Laktase-Präparate eingenommen werden?«, »Dosierung« und »Rechtliches«.

Bevor Sie sich für ein Präparat entscheiden und es kaufen, lesen Sie bitte auch den Beitrag »Grundsätzliches über die Darmschleimhaut«.

Bitte lesen Sie auch die Beiträge Grundsätzliches zu Nahrungsergänzungsmitteln und »Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln« und »Enzyme«.


Wenn Sie nachvollziehen wollen, wie ich zu den Beurteilungen komme, finden Sie hier die Beurteilungskriterien

Und noch ein Hinweis zum Schluss: Senden Sie mir bitte keine Anfragen zu Präparaten, die Sie ausprobiert oder von mir beurteilt haben möchten. Einen solchen Service kann ich nicht bieten, denn ich muss mir jedes Präparat besorgen und selber testen oder die Inhaltsstoffe ermitteln und auf ihre Wirksamkeit und Stimmigkeit prüfen. Dies ist ein aufwändiges Verfahren, das viel Zeit und auch Geld kostet. Lesen Sie hierzu bitte auch den Abschnitt zu den Beurteilungskriterien.







RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Laktose-Intoleranz

Sehen Sie auch das Video zum Thema
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Informationen
zu Laktase-Präparaten





Vorbemerkung zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Laktose-Intoleranz

• Dosierungen
Bei den Enzym-Ergänzungsmitteln mit Laktase geben die Hersteller unterschiedliche Dosierungen des Enzyms an. Die Verzehrempfehlungen schwanken hier zwischen 1.000 und 5.000 FCC-Einheiten pro 5g Milchzucker (Laktose).

Früher wurden generell 1.000 FCC-Einheiten zur Aufspaltung von 5g Laktose empfohlen, diese Angabe hat sich jedoch nur im Labor unter Optimal-Bedingungen als ausreichend erwiesen. Da im Verdauungssystem aber keine solchen Bedingungen herrschen, gibt man schon seit einigen Jahren für eine ausreichende bzw. optimale Wirkung die Dosierung mit 3.000 – 5.000 FCC-Einheiten zur Aufspaltung von 5g Laktose an.

Lassen Sie sich bitte nicht von den unterschiedlichen Verzehr-Empfehlungen verwirren – niedrigere Verzehrempfehlungen dienen ausschließlich dazu, einen objektiven Preisvergleich zu erschweren und das eigene Produkt besser dastehen zu lassen.

Kein Hersteller kann die o.a. Dosierungen ändern: Um 5g Milchzucker, der beispielsweise in 100ml Trinkmilch enthalten ist, weitestgehend komplett aufzuspalten und so Verdauungsbeschwerden möglichst gänzlich zu verhindern, sind 3.000 – 5.000 FCC-Einheiten Laktase erforderlich. Die Schwankungsbreite ergibt sich daraus, dass Nahrung unterschiedlich flüssig oder fest, warm oder kalt sein kann und hängt auch von der Magen-Darm-Passagezeit ab. Und nicht zuletzt hängt die Wirksamkeit auch von der Darreichungsform und der korrekten Einnahme ab. Auf der sichersten Seite sind sie, wenn Sie die Dosierung großzügig bemessen.
 
• Preise für Laktase-Präparate
Um die Preise der Päparate objektiv vergleichen zu können, muss man den Preis in Bezug zum Wirkstoffgehalt der ganzen Packung setzen. Dazu breche ich die Preise auf jeweils 1.000 FCC-Einheiten herunter und kann so vergleichen, wieviel die gleiche Menge Laktase der verschiedenen Präparate kostet. Problematisch wird ein solcher Vergleich allerdings, wenn Präparate eine sehr große Wirkstoffmenge enthalten, die man eventuell für die verzehrte Laktosemenge gar nicht benötigt. Heute gehen die Hersteller dazu über, immer größere Wirkstoffmengen in Ihre Präparate zu tun. Enthielten die Tabletten oder Kapseln früher in der Regel 1.000 oder 3.000 FCC-Einheiten, sind es heute oftmals 12.000 oder sogar 15.000 FCC-Einheiten. So kann es sein, dass man mit einer solchen Dosierung für nur eine kleine Laktosemenge viel zu viel Laktase einnimmt und damit viel zu viel Geld ausgibt. Wie gesagt: eine großzügig bemessene Dosierung ist besser als eine zu geringe, aber man sollte doch in etwa überlegen, was noch sinnvoll ist, um nicht unnötig Geld auszugeben. Die sinnvollste Dosierung von Präparaten sind 5.000 und 10.000 FCC-Einheiten, beides am besten teilbar, so dass man individuell den Laktasebedarf der verzehrten Laktosemenge anpassen und so die Kosten so gering wie möglich halten kann.

Bitte lesen Sie hierzu auch die »Hinweise zu Laktase-Präparaten« und den Beitrag den Beitrag »Enzyme«. .



 
Biolabor Laktase 11.000 + Knochen-Vitalstoffe
Testzeitpunkt: September 2014


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Zur Verbesserung der Milchzuckerverdauung und Versorgung mit wichtigen Vitalstoffen in Ergänzung zu einer abwechslungsreichen Ernährung«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe je Kapsel (lt. Packungsbeilage)
(in Klammern jeweils die Angabe des Tagesbedarfs lt. Packungsbeilage)
11.000 FCC-Einheiten Laktase
160 mg Kalzium (20%)
2,00 mg Zink (20%)
1,20 mg Patothensäure/Vitamin B5 (20%)
0,56 mg Riboflavin/Vitamin B2 (40%)
10,00 Mikrogramm Biotin/Vitamin B7 (20%)
2,00 Mikrogramm Vitamin D3 (40%)
1,00 Mikrogramm Vitamin B12 (40%)

Weitere Hinweise des Herstellers
Ohne Gluten
Ohne Laktose
Ohne Aromen
Cellulose-Kapsel – das Produkt ist für Vegetarier (Lacto- und Ovo-Lacto-Vegetarier) geeignet.

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 40 Kapseln (ca. 11,00 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
2,50 Cent
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
sanotact GmbH, Münster

Bezugsquellen:
Drogeriemärkte, z.B. Müller oder dm

Beurteilung:
Die in den Kapseln enthaltene Enzym-Menge von 11.000 FCC-Einheiten entspricht etwa der derzeit als sinnvoll empfohlenen Dosierung einer Laktase-Gabe.

Auch die Darreichungsform als Kapsel ist sinnvoll, denn bei dieser Darreichungsform kann jeder Anwender selbst entscheiden, ob es die Laktase diskret als Kapsel vor der laktosehaltigen Mahlzeit schluckt oder sie öffnet und den Inhalt über die Speisen streut, um eine bessere Verteilung im Magen und damit eine optimierte Wirkung der Laktase erreichen möchte.

Leider ist durch die Beigabe von Vitaminen und Mineralstoffen diese letztgenannte Möglichkeit nicht mehr gegeben, denn insbesondere die Vitamine könnten durch eine direkte Einwirkung von Magensäure zerstört werden.

Darüber hinaus ist es in meinem Augen ohnehin nicht sinnvoll, ein Laktase-Präparat, von dem ja u.U. je nach Bedarf pro Mahlzeit und auch pro Tag mehr als eine Kapsel genommen wird, mit Vitaminen und Mineralstoffen zu verbrämen, deren Tagesbedarf dann leicht weit überschritten werden kann. Nicht nur bei den B-Vitaminen wäre dies problematisch, sondern auch bei dem fettlöslichen D-Vitamin, das über lange Zeit im Körper gespeichert werden kann.

Zusätzlich ist zu bedenken, dass Laktase ja (zumindest im Allgemeinen) nur bei Bedarf eingenommen wird. Wenn jemand meint, seinen Vitamin- und Mineralstoffbedarf statt durch eine vernünftige Ernährung mit künstlichen Präparaten decken zu wollen (oder zu müssen), eignen sich hier keine Präparate, die nur sporadisch nach Bedarf eingenommen werden.

Mein persönliches Fazit:
Ein solches Präparat macht keinen Sinn.





 
Laktasepulver
Testzeitpunkt: Januar 2013


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Das Präparat hilft, Milch wieder zu genießen«

Darreichungsform:
Pulver

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Messlöffel Pulver:
5.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase)
Maltodextrin

Weitere Hinweise des Herstellers:
Verwendung ausschließlich natürlicher Zusatzstoffe, Verzicht auf industrielle Zutaten
fruktosefrei
glutenfrei

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Beutel mit 50 g Laktasepulver und Messlöffel (50,00 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
1,00 Cent
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
Laktasekampagne, Leipzig

Bezugsquellen:
Direkthandel über Internet (www.laktasekampagne.de), in Deutschland versandkostenfrei

Beschreibung und Beurteilung:
Laktase in Pulverform garantiert eine besonders gute Wirksamkeit. Das Pulver kann auf dem Teller direkt über die Speisen gestreut werden, wodurch sich das Enzym gut verteilt und im Magen optimal wirken kann.

Obacht ist jedoch bei heißen Speisen geboten, da Enzyme hitzeempfindlich sind und bei hohen Temperaturen inaktiviert oder sogar zerstört wird. Bei heißen Mahlzeiten sollte das Pulver auf einem Löffel mit kühler Flüssigkeit aufgelöst und vor der laktosehaltigen Mahlzeit eingenommen werden.

Mithilfe des mitgelieferten Messlöffelchens kann das Pulver ganz individuell dosiert werden – ein Messlöffel enthält 5.000 FCC-Einheiten Laktase – keine krumme Messgröße, sondern leicht auf den vermuteten Laktose-Gehalt umzurechnen.

Für unterwegs ist es etwas umständlicher, ein Laktase-Präparat in Pulverform einzunehmen – hier empfiehlt sich das Umfüllen kleinerer Mengen in ein kleines Döschen (z.B. ein Filmdöschen), in dem auch das Messlöffelchen Platz findet.

Einen besonderen Pluspunkt gibt es aus meiner Sicht dafür, dass der Hersteller die Qualitätsgarantie gibt, dass für alle Produkte der Laktasekampagne ausschließlich Rohstoffe mit ökologisch und auch sozial einwandfreier Herkunft und höchster Qualität verwendet werden. Zudem ist das Unternehmen amtlich zertifiziert, die Prüfbestätigung ist auf der Website einsehbar.

Mein persönliches Fazit: Ein sehr empfehlenswertes, flexibel dosierbares und vor allem unschlagbar preiswertes Präparat – insbesondere für zu Hause.




 
LactoJoy

Testzeitpunkt: September 2015
und Dezember 2015



Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Dank LactoJoy kannst du laktosehaltige Lebensmittel wieder unbeschwert genießen. Die Laktase-Kautabletten führen dem Körper das fehlende Enzym Laktase zu. So wird die Verdauung von Milchzucker unterstützt. Die handliche Verpackung in edlem Design ist der ideale Begleiter für deinen Alltag mit Laktoseintoleranz.«

Darreichungsform:
Kautabletten

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kautablette:
14.500 FCC-Einheiten (saure Laktase)
Maltodextrin
Magnesiumsalz von Speisefettsäuren (nicht mehr enthalten in Charge vom Dezember 2015)
Amylogum (Kartoffelstärke*) (*siehe Beschreibung) (in Charge vom Dezember 2015 lt. Herstellerangabe »in Bioqualität«)

Weitere Hinweise des Herstellers:
frei von Histamin, Gluten, Fruktose und Laktose
vegan

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Spenderpackung mit 80 Kaubletten (19,45 Euro) (Stand September 2015)
Spenderpackung mit 45 Kaubletten (12,99 Euro) (Stand Dezember 2015)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
1,68 Cent (80 Stück-Packung)
1,99 Cent (45 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
better foods GmbH, Göttingen

Bezugsquellen:
Internet

Beschreibung und Beurteilung:
LactoJoy ist seit 2015 auf dem Markt und wird sehr intensiv beworben – teilweise auch mit Posts in einschlägigen Internet-Foren, was für mich zumindest immer ein »Gschmäckle« hat.

Auffällig ist, dass LactoJoy (übrigens ebenso wie LactoStop) ganz vorrangig mit der Verpackung (»handliche Verpackung im edlen Design«) wirbt. Und weiter: »Wir wissen: Laktoseintoleranz ist total normal. Und deswegen erhältst du hier Laktase-Kautabletten, die mit ihrem modernen und edlen Design zu dir und deinem Leben passen.« Zugegeben, die kleine, schwarze Schiebedose aus Blech mit aufgeprägter, weißer Kuh ist nett – und auch ich finde es gut, dass man sich bewusst sein sollte, dass Laktose-Intoleranz der Normalfall ist – eine Verpackung gibt aber bei mir nicht den Ausschlag, ob ich ein Produkt kaufe oder nicht. Und was an der Kautablette selbst designt sein soll, erschließt sich mir nicht.

Die Dosierung ist mit 14.500 FCC-Einheiten sehr hoch (bitte lesen Sie hierzu auch die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können). Die Kautabletten haben eine angedeutete Bruchkante und die Hersteller geben dazu an: »Dank dieser integrierten Sollbruchkante lässt sich LactoJoy ganz einfach halbieren und je nach Bedarf individuell dosieren.« Mir war es bei der September-Charge jedoch nicht gelungen, die Kautabletten wirklich zu halbieren – bei allen Versuchen zerbröckelten die Tabletten. Besser ging dies bei der Dezember-Charge. Im Zweifelsfalle wird der Konsument dann doch – wie ich – die ganze Tablette einnehmen, was die Sache vergleichsweise teuer macht, wenn nicht so viel Laktose verzehrt wird. Sehr problematisch finde ich die empfohlene maximale tägliche Verzehrmenge von 10 Kautabletten – das sind täglich 145.000 FCC-Einheiten! Hier würde ich dringend zu einer größeren Zurückhaltung und vorrangig zu einer laktosekontrollierten Ernährungsweise raten.

Auch konnte ich weder im September noch im Dezember finden, dass die Kautabletten »im Mund schmelzen«. Es dauert einige Zeit, bis sie sich gipsartig schmeckend auflösen – zu lange insbesondere für einen ungeduldigen Esser, der verheimlichen will, dass er laktoseintolerant ist (solche Leute wollen die Hersteller doch mit der Lifestyle-Packung explizit ansprechen).

Die Rezeptur des Präparats hat sich im Testzeitraum mehrfach geändert: zuerst war es eine sehr harte Tablette und das Präparat auch als solches auf der Website deklariert. Die Tabletten waren fest verpresst, wodurch sich der Wirkungsgrad drastisch reduziert hatte. Später waren die Tabletten weicher und werden jetzt statt als Tabletten nun als Kautabletten deklariert. Leider fehlt diese Formulierung noch in den Verzehrinformationen, und auch eine genauere Kundenaufklärung darüber, warum die (Kau)Tabletten gekaut werden sollen, vermisse ich. Trotz allem ist die weichere Rezeptur und die Umdeklaration als Kautablette ein guter Fortschritt in die richtige Richtung.
 
Positiv ist, dass das Präparat erfreulich wenige Zusatzstoffe enthält – seit Dezember 2015 ist auch kein Magnesiumsalz mehr enthalten. Schade, dass das verwendete Amylogum ungenau nur als »Kartoffelstärke« und nicht korrekt als »Acetatester der Kartoffelstärke« ausgewiesen wird. Über die Belastbarkeit der Aussage, diese Zutat hätte Bioqualität, liegen keine mir Informationen vor, und es ist kein nachprüfbarer Beleg wie ein entsprechendes Zertifikat auf auf der Website des Herstellers einsehbar.

Mein persönliches Fazit: Ein aufgrund der wenigen Zusatzstoffe mit Einschränkungen empfehlendwertes Produkt bei großen Milchzucker-Verzehrmengen. Bei kleineren Mengen zu hoch dosiert.
Wegen häufig wechselnder Rezeptur- und Preisänderungen bitte vor dem Kauf auf jeden Fall die Angaben auf der Website des Herstellers vergleichen!





 
Lactosolv

Testzeitpunkt: April 2015


zum Test des Präparates mit der alten Rezeptur mit neutraler Laktase

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Lactosolv ist ein diätetisches Lebensmittel zur unterstützenden Therapie von Laktose-Intoleranz.

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
17.500 FCC-Einheiten (saure Laktase)
Hydroxypropylmetyl Cellulose (Kapselhülle)
Maltodextrin
Mikrokristalline Cellulose
Natriumchlorid
Magnesiumsalz der Speisefettsäuren

Weitere Hinweise des Herstellers:
Die Kapselhülle ist aus Zellulose und bestens für Vegetarier geeignet,
ohne den künstlichen Farbstoff Titandioxid

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Kunststoffflasche mit 30 Kapseln (9,90 Euro)
Kunststoffflasche mit 60 Kapseln (17,90 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Klammern):
1,89 Cent (30 Stück-Packung)
1,70 Cent (60 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
Sciotec Diagostics Technologies GmbH, Tulln, Österreich

Bezugsquellen:
Internet und Apotheken

Beschreibung und Beurteilung:
Achtung: Diese Beurteilung bezieht sich auf das Präparat mit der neuen Rezeptur mit saurer Laktase! Wenn Sie die Beurteilung des alten Präparates lesen möchten, klicken Sie hier.

Seit 2014/2015 enthält Lacotsolv statt neutraler Laktase nun – wie alle anderen Präparate auch – saure Laktase, und die Wirkungsweise unterscheidet sich nicht mehr von der anderer Präparate.

Die Dosierung ist mit 17.500 FCC-Einheiten sehr hoch. Eine solch hohe Dosierung ist nur sinnvoll bei Verzehr größerer oder aber unberechenbarer Laktosemengen, aber weniger zweckmäßig, wenn man weiß, dass man nur relativ geringe Mengen Laktose verzehrt.

Ich finde es sehr bedauerlich, dass Lactosolv derzeit nur mit der neuen Rezeptur mit saurer Laktase angeboten wird. Die neue Rezeptur bietet keine erkennbaren Vorteile gegenüber vergleichbaren Präparaten.

Der Preis je 1000 FCC-Einheiten ist rechneerisch zwar gering, die mangelnde Flexibilität einer Kapsel mit dieser extrem hohen Dosierung führt zusätzlich zur Abwertung.





 
LactoStop 14.000 FCC

Testzeitpunkt: August 2014


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Diätetisches Lebensmittel zur besonderen Ernährung bei Laktoseintoleranz im Rahmen eines Diätplans. Mit LactoStop können Lactoseintolerante Milch und lactosehaltige Produkte wieder unbeschwert genießen!«

Darreichungsform:
Tabletten

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Tablette:
14.000 FCC-Einheiten (saure Laktase)
Maltodextrin
Zellulose
Polyvinylpyrrolidon
Siliciumdioxid
Magnesiumsalze von Speisefettsäuren

Weitere Hinweise des Herstellers:
Ohne Farbstoffe
Ohne Süßstoffe
Ohne Aromen
Ohne Konservierung
Glutenfrei
Fruktosefrei
Laktosefrei
Vegan

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Spender mit 40 Tabletten (15,90 Euro)
Spender mit 80 Tabletten (26,90 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Klammern):
2,84 Cent (40 Stück-Packung)
2,40 Cent (80 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
Naturwohl Pharma GmbH, Gräfelfing

Bezugsquellen:
Apotheken

Beschreibung und Beurteilung:
LactoStop ist das derzeit wohl am meisten und vor allem aggressivsten beworbene Laktase-Präparat. In allen einschlägigen Foren finden sich sehr viele und in den ganz überwiegenden Fällen positive Bewertungen. Da sie sich wie die reinsten Lobeshymnen anhören, sehe ich sie nach meinem Dafürhalten ganz offensichtlich als gestellt an. Zumindest wurde durch diese Aktionen erreicht, dass der Begriff »LactoStop« schon fast als Synonym für Laktase-Präparate schlechthin steht (so wie beispielsweise Tempo für Papiertaschentücher) und damit der »Lactrase« in dieser Beziehung den Rang abgelaufen hat.

Ein weiterer »Pluspunkt« von LactoStop ist der zugegebenermaßen geniale Klickspender, in dem die ersten Tabletten (mit 3.000 FCC-Einheiten) verkauft wurden. Dieser Spender ist tatsächlich sehr praktisch, wird aber auch ganz aggressiv beworben – frei nach dem Motto, dass die Laktase-Einnahme vor dem Essen doch bitteschön ganz diskret und unbemerkt von allen anderen vorzunehmen sei.

Die Dosierung von 14.000 FCC-Einheiten ist zeitgemäß, jedoch sehr hoch (bitte lesen Sie hierzu auch die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können). Dies ist aber auch das einzig Positive, was ich über dieses Präparat berichten zu habe.

Die Darreichungsform als Tablette steht einer guten Wirksamkeit der enthaltenen Laktase entgegen – Der enthaltene Wirkstoff und die diversen Zusatzstoffe sind viel zu fest gepresst, als dass sich die Tablette im Magen rechtzeitig und vollständig auflösen würde, um die gewünschte Wirksamkeit erzielen zu können. Dieses Manko könnte man wenigstens zum Teil durch das Zerkauen der Tablette reduzieren – ein entsprechender Hinweis im Internet oder auf der Verpackung fehlt jedoch.

Die Angaben über weitere Inhaltsstoffe außer der Laktase fehlen auf allen frei zugänglichen Websites. Erst bei einem Anruf in der Firma erteilte man mir Auskunft.

Einen weiteren Hinweis zu den Werbaussagen von LactoStop möchte ich hier noch erwähnen: Es gibt neben dem Lactostop-Präparat auch weitere unter dem gleichen Namen, die jedoch nur 5.500 und 3.300 FCC-Einheiten enthalten – erstere ist ok zur individuellen Dosierung, letztere jedoch überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Die zu dem 5.000er-Präparat gemachte Werbeaussage, mit dieser Dosierung würde das Präparat »die geforderte Vorgabe der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit von 4.500 FCC-Einheiten sogar noch überschreiten« zeigt mir deutlich, wie hier versucht wird, den Verbraucher für dumm zu verkaufen. Eine solche Vorgabe gibt es nicht – eben weil sie völlig aus dem Zusammenhang gerissen und damit unsinnig wäre. Aber in der Werbung darf man offensichtlich lange so etwas verbreiten, denn bis einem jemand auf die Finger klopft, haben viele diesen Unsinn verinnerlicht.

Mein persönliches Fazit: Viel zu viel und viel zu unseriöser Werbewirbel um ein kaum empfehlenswertes Produkt!




 
Lactrase 12000

Testzeitpunkt: Dezember 2012



Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Bei Laktose-Intoleranz – für den unbeschwerten Genuss von Milch und Milchprodukten«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
12.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase aus nichttierischer Herkunft [aspergillus oryzae])
Dicalciumphosphat (Füllstoff)
Gelatine (nur in Kapselhülle)
Farbstoff E171 (nur in Kapselhülle)

Weitere Hinweise des Herstellers:
Frei von Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
30 Kapseln (8,95 Euro)
75 Kapseln (17,50 Euro)
150 Kapseln (28,50 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Klammern):
2,49 Cent (30 Stück-Packung)
1,94 Cent (75 Stück-Packung)
1,58 Cent (150 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
pronatura Gesellschaft für gesunde Ernährung mbH, Frankfurt/Main

Bezugsquellen:
Apotheken

Beschreibung und Beurteilung:
Lactrase ist das am weitesten verbreitete Laktase-Präparat. Lactrase ist in weiteren Wirkstoffstärken (1.500, 3.300, 5.000, 6.000 und 18.000 FCC-Einheiten) und in verschiedenen Darreichungsformen (Kapseln, vegetarische Kapseln und Minitabletten) erhältlich. Gestestet wurde hier nur das Präparat »Lactrase 12.000«. Die Kapselhülle besteht aus tierischer Gelatine. Für Veganer steht hier die Alternative »Lactrase vegetarisch« mit Cellulose-Kaseln in einer Dosierung von 3.300 FCC-Units zur Verfügung.

Die in den Kapseln enthaltene Enzym-Menge von 12.000 FCC-Einheiten entspricht etwa der derzeit als sinnvoll empfohlenen Dosierung einer Laktase-Gabe.

Auch die Darreichungsform als Kapsel ist sinnvoll, denn bei dieser Darreichungsform kann jeder Anwender selbst entscheiden, ob es die Laktase diskret als Kapsel vor der laktosehaltigen Mahlzeit schluckt oder sie öffnet und den Inhalt über die Speisen streut, um eine bessere Verteilung im Magen und damit eine optimierte Wirkung der Laktase erreichen möchte.

Mein persönliches Fazit: Nicht nur ich selbst habe mit Lactrase 12.000 sehr gute Erfahrungen gemacht. Insgesamt gibt es über diese Präparate-Gruppe überwiegend gute Bewertungen. Ich würde bei Vezehr größerer Milchzuckermengen die Mittel mit den höheren Dosierungen (12.000 und 18.000 FCC-Units) und bei kleinen Milchzuckermengen ein niedriger dosiertes Präparat empfehlen.




 
Milimed Lactase-Sticks
Testzeitpunkt: September 2011

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Milimed ersetzt das fehlende Enzym Laktase und ermöglicht Milchgenuss ohne Verdruss«

Darreichungsform:
Sticks mit Pulver

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Stick:
9.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase, Herstellung mit Aspergillus oryzae)
Maltodextrin
Glucose
Zitronensäure
Calciumcarbonat
Magnesiumcarbonat
Magnesiumstearat
Siliciumdioxid

Weitere Hinweise des Herstellers:
Praktische Mini-Sticks zur individuelle Dosierung

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 30 Sticks à 9.000 FCC-Einheiten (14,00 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
5,19 Cent
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
ECS Aponova, Österreich

Bezugsquellen:
Internet und Apotheken (nur in Österreich)

Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat Milimed Lactase-Sticks ist derzeit leider nur in Österreich erhältlich. Die Sticks als Darreichungsform verient die Vorteile eines Pulvers mit der Möglichkeit zur diskreten Einnahme unterwegs, denn man kann das Pulver aus dem Stick direkt in den Mund oder auf die Speise streuen.

Hierzu möchte darauf hinweisen, dass bei der direkten Einnahme leicht Pulverstaub eingeatmet werden kann, was u.U. zu allergischen Reaktionen führen kann (Laktase ist ein Protein, und Proteine können – wenn sie unverdaut in den Körper gelangen – Allergien auslösen.) Von einer direkten Einnahme würde ich deshalb abraten.

Nachteil gegenüber Pulver jedoch ist, dass in den Sticks immer eine feste Menge Laktase enthalten ist, was eine individuelle Dosierung erschwert.

Mein persönliches Fazit: Praktische Darreichungsform für unterwegs, aber ein sehr teures Präparat, das darüber hinaus auch noch sehr viele Zusatzstoffe enthält.




 
Millis
Testzeitpunkt: März 2014


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Das Präparat hilft, Milch wieder zu genießen«

Darreichungsform:
Kautabletten

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kautablette:
5.000 FCC-Einheiten Laktase (saure Laktase)
Maltodextrin
Kakaobutter
Reissirup
Dolomitgesteinsmehl (Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat)

Weitere Hinweise des Herstellers:
Verwendung ausschließlich natürlicher Zusatzstoffe, Verzicht auf industrielle Zutaten
fruktosefrei
glutenfrei

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Beutel zu 100 Stück (17,00 Euro)
Beutel zu 250 Stück (31,00 Euro)
Beutel zu 500 Stück (45,00 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase (bei Kauf der Packungsgröße in Kalmmern):
3,40 Cent (100 Stück-Packung)
2,48 Cent (250 Stück-Packung)
1,80 Cent (500 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
Laktasekampagne, Leipzig

Bezugsquellen:
Direkthandel über Internet (www.laktasekampagne.de), in Deutschland versandkostenfrei

Beschreibung und Beurteilung:
Die Kautablette als Darreichungsform stellt für mich eine optimale Verbindung zwischen Anwendungskomfort für unterwegs und Wirkstoffverteilung dar. Sie kann zum einen sehr diskret ohne Wasser eingenommen werden, zum anderen aber wird auch durch das vor der Mahlzeit durchgeführte Zerkauen, Einspeicheln und Hinunterschlucken der Kautablette erreicht, dass sich der Wirkstoff sehr gut im in den Magen gelangenden Speisebrei vermischt. Bei den Millis kommt hinzu, dass sie beim Zerkauen leicht an den Zähnen haften bleiben und so Anteile des Wirkstoffs noch später mit der Speise verschluckt werden, wodurch eine noch weiter verbesserte Durchmischung und somit der Wirksamkeit erreicht wird.

Die Dosierung vom 5.000 FCC-Einheiten je Kautablette ist für derzeitige Verhältnisse relativ gering, erlaubt jedoch dadurch auch eine individuelle Dosierung, die man der verzehrten Laktosemenge anpassen kann. Für sehr kleine Laktosemengen, z.B. für Kinder, kann man die Kautablette auch problemlos teilen.

Durch die Direktlieferung über den Hersteller sind die Millis im Vergleich zu anderen Präparaten preislich insbesondere in der 500-Stück-Packung sehr günstig.

Am besten ist es, die Beutel im Kühlschrank aufzubewahren und nur eine kleinere Menge in einem Döschen mit sich zu führen. Durch den hohen Anteil an Kakaobutter waren die Millis in ihrer ersten Rezeptur etwas wärmeempfindlich, was jedoch seit 2015 durch die Bestäubung mit natürlichen Dolomitgesteinsmehl aufgefangen wird.

Einen besonderen Pluspunkt gibt es aus meiner Sicht dafür, dass der Hersteller die Qualitätsgarantie gibt, dass für alle Produkte der Laktasekampagne ausschließlich Rohstoffe mit ökologisch und auch sozial einwandfreier Herkunft und höchster Qualität verwendet werden. Zudem ist das Unternehmen amtlich zertifiziert, die Prüfbestätigung ist auf der Website einsehbar.

Mein persönliches Fazit:
Ein sehr empfehlenswertes, flexibel dosierbares und preiswertes Präparat.





 
Sanalact Pro
Testzeitpunkt: Juni 2016


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Ein Nahrungsergänzungsmittel aus einer besonderen Enzymkombination für den Genuss von Milch und Milchprodukten«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe je Kapsel (lt. Packungsbeilage)
Laktase (4.500 FCC)
Protease (50.000 HUT)
Maltodextrin
Trennmittel Glyceride von Fettsäuren
Vegetarische Kapsel (Hydroxypropylmethylcellulose)

Weitere Hinweise des Herstellers
»Die besondere Kombination aus Laktase und Protease (eiweißabbauendes Enzym) unterstützt die Verdauung von Milch und deren Produkten auf zweierlei Wegen:
1. Laktase spaltet den Doppelzucker Laktose in seine Einfachzucker auf (Glukose und Galaktose).
2. Eine hochaktive Protease sorgt für einen schnellen Abbau von Eiweißen sowohl aus Casein als auch Molkeneiweiß.
Die entstehenden Zucker und Peptide/Aminosäuren können so vom Körper besser aufgenommen werden.«

Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
1 – 2 Kapseln Sanalact Pro unmittelbar vor der Aufnahme von Laktose- oder Milch enthaltenden Produkten mit etwas Flüssigkeit einnehmen.

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 30 Kapseln (ca. 12,00 Euro)
Faltschachtel mit 60 Kapseln (ca. 23,00 Euro)

Preis pro Kapsel:
40,0 Cent (30 Stück-Packung)
38,3 Cent (60 Stück-Packung)

Hersteller:
Laves-Arzneimittel GmbH, Ronnenberg

Bezugsquellen:
Apotheken, Internetapotheken

Beurteilung:
Tatsächlich zeigt sich häufig, dass bei einer Laktose-Intoleranz auch hochdosierte Laktase nicht ausreichend wirkt. Hier besteht die Möglichkeit, dass neben der Unverträglichkeit gegenüber dem Milchzucker gleichzeitig auch noch eine Empfindlichkeit gegenüber einem der Milcheiweiße (Casein und Molkenprotein) vorliegt.

In diesem Falle ist es sinnvoll, ein Präparat einzunehmen, das neben Laktase auch ein Enzym enthält, das beim Aubbau dieser Proteine hilft.

Mein persönliches Fazit:
Für die Fälle, in denen auch hochdosierte Laktase nicht hilft, ist Sanalact Pro ein empfehlenswertes Präparat.





 

TilactaMed
Testzeitpunkt: Oktober 2011

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Mit TilactaMed gibt es in Deutschland erstmalig ein Arzneimittel zur Linderung der Beschwerden bei Lactose-Intoleranz.«

Darreichungsform:
Kautabletten

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kautablette:
2.000 FCC-Einheiten Tilactase (saure Laktase aus Aspergillus oryzae)
Carmellose calcium
Cellulosepulver
Glucose
Siliciumdioxid, hochdisperses
Magnesium stearat (pflanzlich)
Cellulose, mikrokristalline
Povidon K25
Saccharose
Karamell-Toffee-Aroma

Weitere Hinweise des Herstellers:
Natürliche Laktase in Arzneimittelqualität (Tilactase) mit wissenschaftlich nachgewiesener Wirksamkeit. Reduziert spürbar Magen-Darm-Beschwerden nach Genuss milchzuckerhaltiger Lebensmittel

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 25 Kautabletten (5,50 Euro)
Faltschachtel mit 100 Kautabletten (15,50 Euro)

Preis pro 1000 FCC-Einheiten Laktase:
11,00 Cent (25 Stück-Pakung)
7,75 Cent (100 Stück-Packung)
(bitte lesen Sie die Preishinweise, um die Preise objektiv vergleichen zu können)

Hersteller:
Strathmann, Hamburg

Bezugsquellen:
Apotheken

Beschreibung und Beurteilung:
Der Arzneimittel-Hersteller Srrathmann wirbt bei diesem Präparat mit dem Slogan »Das erste Arzneimittel bei Milchzucker-Unverträglichkeit« Es ist seit 2009 im Handel erhältlich. Die Darreichungsform ist eine Kautablette mit je 2000 FCC-Units Wirkstoff. Der Begriff »Arzneimittelqualität« ist ebenso wie die Apothekenpflicht des Präparates nichts als Irreführung des Verbrauchers, denn die im TilactaMed verwendete Laktase ist die gleiche, mit Hilfe des Schuimmelpilzes Acpergillus oryzae hergestellte, saure Laktase, die auch in allen anderen Präparaten mit saurer Laktase enthalten ist. Die Dosierung von nur 2.000 FCC-Units ist in meinen Augen überhaupt nicht mehr zeitgemäß und viel zu niedrig. Vorteil dieses Präparates stellt lediglich die Tatsache dar, dass es lt. Herstellerangabe weder Sorbit, Xylit noch Gluten enth&ält – ein erwähnenswerter Vorteil gegenüber vielen anderen Mitteln, der jedoch durch die in großer Zahl verwendeten weiteren Zusatzstoffe ad absurdum geführt wird.


Mein persönliches Fazit: Ein zu niedrig dosiertes und viel zu teures Präparat mit vielen überflüssigen Zusatzstoffen.




 
RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Fruktose-Intoleranz

 
Vorbemerkung zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Fruktose-Intoleranz

Enzym-Ergänzungsmittel bei Fruktose-Intoleranz können zwei verschiedene Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen enthalten: zum einen ist dies das Enzym »Xylose-Isomerase« (auch »Glukose-Isomerase« genannt), das helfen soll, dass überschüssige Fruktose bereits im Darm in Glukose umgewandelt und so leichter ins Blut aufgenommen werden kann.

Zum anderen können bestimmte Vitamine und Mineralstoffe wie insbesondere die Vitamine B6 und Folsäure (Vitamin B9) und der Mineralstoff Zink enthalten sein, denn die Spiegel dieser Stoffe sind im Blut der Betroffenen bei Vorliegen einer Fruktose-Intoleranz oftmals erniedrigt.

Wegen dieser unterschiedlichen Wirkmechanismen können Preisvergleiche, wie sie auf dieser Seite für die Präparate bei Laktose- und Oligosaccharid-Intoleranz nicht vorgenommen werden. Bitte entscheiden Sie selbst, ob es Ihnen wert ist, die zumindest bei den Xylose-Isomerase-Präparaten nicht unerheblichen Preise für die jeweils erforderliche Dosis zu bezahlen.

Beide Wirkmechanismen sind weder umfangreich noch längerfristig erforscht. Nach meinem Dafürhalten lohnt es sich aber grundsätzlich, diese Präparate auszuprobieren und zu testen, ob die eigenen Beschwerden dadurch gelindert werden.

Bitte lesen Sie auch den Beitrag »Enzyme«





 
Fructaid

Testzeitpunkt: Juli 2016

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Fruktose-Intoleranz!

»Früchte unbeschwert genießen –
Bei dem Wirkstoff in Fructaid handelt es sich um das Enzym Glukose-Isomerase (andere Bezeichnung für Xylose-Isomerase). Im Dünndarm sorgt es dafür, dass nicht resorbierte (aufgenommene) Fructose in gut resorbierbare Glukose (Traubenzucker) umgewandelt wird.«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Glukose-Isomerase
(die Menge des Wirkstoffs je Kapsel ist nicht angegeben)

und die Hilfsstoffe
Cellulose
Hypromellose
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30 %
Talkum
Hydroxypropylmethylcellulose
Trehalose
Triethylcitrat
E 171

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 30 Kapseln (12,90 Euro)
Packung mit 60 Kapseln (21,90 Euro)
Packung mit 120 Kapseln (36,90 Euro)

Preis pro Tagesdosis (1 – 10 Kapseln, abhängig von der verzehrten Fruktosemenge):
0,43 – 4,30 Euro (30-Stück-Packung)
0,37 – 3,65 Euro (60-Stück-Packung)
0,31 – 3,08 Euro (120-Stück-Packung)

Hersteller:
Pro Natura GmbH, Bad Vilbel

Bezugsquellen:
Apotheken, Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat einhält nur einen Wirkstoff, die Glucose-Isomerase. Leider sind in meinen Augen viel zu viele Zusatzstoffe enthalten und darüber hinaus ist es recht teuer, wenn man es regelmäßig einnehmen wollte (allerdings immer noch wesentlich preisgünstiger als das Konkurrenzprodukt Xylosolv). Wenn man dieses Präparat jeodch nur gelegentlich und im Notfall anwendet, kann es eine sehr gute Hilfe darstellen. Benötigt man jedoch größere Mengen, wenn man überhaupt nicht auf die verzehrten Fruktosemengen achtet, wird die Einnahme schnell zu einem sehr teuren Vergnügen.

Mein persönliches Fazit:
Ein für Notfälle empfehlenswertes Präparat – wegen der vielen Zusatzstoffe und der fehlenden Angabe zur Wirkstoffmenge mit einem kleinen Abstrich bewertet.



 
Fructosin

Beurteilungszeitpunkt: März 2018

Das Präparat Fructosin der österreichischen Firma Sciotec musste aufgrund von Lizenzverletzungen im Jahr 2013 vom Markt genommen werden, ist aber in österreichischen Apotheken seit 2018 wieder erhältlich. In Deutschland gibt es als Ersatz das lt. meinen Nachfragen beim Hersteller wirkgleiche Präparat Xylosolv, bei dem eben wegen der Lizenzprobleme die Indikation geändert werden musste.

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Fructosin® ist ein Medizinprodukt mit Xylose Isomerase zur Behandlung bei Fruktosemalabsorption. Es wandelt Fruktose zu Glukose im Dünndarm um und hilft somit die Beschwerden bei Fruktosemalabsorption zu lindern. Eine Kapsel Fructosin® ist in der Lage, im Dünndarm ca. 6,2 g Fruktose in Glukose umzuwandeln.«

Wichtiger Zusatz des Herstellers: »Fructosin® ist nicht für Personen mit hereditärer (vererbter) Fruktoseintoleranz geeignet.«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Xylose Isomerase
Mikrokristalline Zellulose
Maltose
Polyvinylpyrrolidon (Crospovidon)
Hypermellose
Hydroxypropylcellulose
Gelatine
Schellack
Talkum
Amprac 01 (Acetylierte Stärke)
Croscarmellose (Carboxymethylcellulose)
Glycerol
Natriumhydrogencarbonat
Titan(IV)-oxid

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 10 Kapseln (9,90 Euro)
Packung mit 30 Kapseln (19,90 Euro)
Packung mit 90 Kapseln (49,90 Euro)

Preis pro Tagesdosis (1 – 6 Kapseln, abhängig von der verzehrten Fruktosemenge):
0,99 – 5,94 Euro (10-Stück-Packung)
0,66 – 3,98 Euro (30-Stück-Packung)
0,55 – 3,33 Euro (90-Stück-Packung)

Hersteller:
Sciotec, Tulln, Österreich

Bezugsquellen:
in österreichischen Apotheken, in Deutschland nicht erhältlich

Beschreibung und Beurteilung:
Bis auf die Tatsache, dass dieses Präparat viel zu viele Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, ist Fructosin (wie auch Xylosolv) ein Monopräparat mit nur einem Wirkstoff. Dies ist generell zu begrüßen. Wenn man dieses Präparat nur gelegentlich und im Notfall anwendet, kann es eine sehr gute Hilfe darstellen. Benötigt man jedoch größere Mengen, wenn man überhaupt nicht auf die verzehrten Fruktosemengen achtet, wird die Einnahme schnell zu einem sehr teuren Vergnügen.

Mein persönliches Fazit:
Ein für Notfälle empfehlenswertes Präparat, wegen der vielen Zusatzstoffe und wegen des hohen Preises aber nur mit gelb bewertet.





 
FructoVit

Testzeitpunkt: August 2014

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Fruktose-Intoleranz!

Der Hersteller schreibt auf der Packung: »Wichtige Vitalstoffe bei Neigung zur Fruktoseunverträglichkeit« und in der Packungsbeilage: »Die Biolabor FructoVit Kapseln enthalten einen ausgewählten Nährstoffkomplex mit wichtigen B-Vitaminen und Spurenelementen sowie der Aminosäure L-Tryptophan. Sie ergänzen eine ausgewogene und abwechlungsreiche Ernährung mit notwendigen Vitalstoffen«.

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Nicotinamid
L-Tryptophan
Zinkcitrat
Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6)
Kupfersulfat
Riboflavin (Vitamin B2)
Folsäure
Biotin
Cyanocobalamin (Vitamin B12)

und die Hilfsstoffe
Maltodextrin
Gelatine (in der Kapselhülle)
Titanoxid (Farbstoff E 171)

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Blisterpackung mit 20 Kapseln (4,49 Euro)

Preis pro Tagesdosis:
22 Cent

Hersteller:
sanotact GmbH, Münster

Bezugsquellen:
Drogerie- und Supermärkte

Beschreibung und Beurteilung:
Die Biolabor FructoVit Kapseln enthalten Vitamine und Mineralstoffe, die bei Menschen mit Fruktose-Intoleranz oftmals zu wenig im Blut vorhanden sind. Es ist möglich, diese Stoffe wegen der mangelhaften Aufnahmefähigkeit über ein Nahrungsergänzungsmittel zu substituieren. Dabei sind die Dosierungen pro Tag auch höher anzusetzen, als bei Menschen ohne Malabsorption. Die in einer Kapsel FructoVit enthaltenen Dosierungen sind jedoch für meine Begriffe teilweise deutlich zu hoch angesetzt. Insbesondere das Niacin (Nicotinamid, Vitamin B3) ist mit 625% des Tagesbedarfs auch bei Fruktsoemalabsorption zu hoch dosiert, und auch die Folsäure würde ich bei einer Fruktosemalabsorption nicht mit 300% des Tagesbedarf substituieren. Immerhin ist das Kupfer nur mit 50% vorhanden, so dass hier die Gefahr einer Überdosierung bei vernünftiger Ernährung minimiert ist.

Mein persönliches Fazit: FructoVit ist ein in Deutschland erhältliches Präparat, das dezidiert bei Fruktose-Intoleranz angezeigt ist. Grundsätzlich kann ein Vitamin- und Mineralstoff-Präparat, das auf die Bedürfnisse bei Fruktose-Intoleranz abgestimmt ist, Sinn machen. Obwohl ich eine an die Intoleranz angepasste Ernährung für sinnvoller halte, kann FructoVit eventuell für Menschen hilfreich sein, die gezwungen sind, häufig auswärts zu essen und weniger Einfluss auf die Zusammenstellung ihres Speiseplans haben. Mit 22 Cent pro Tagesdosis ist der Preis vergleichsweise gering.




 
Fructozym

Testzeitpunkt: Oktober 2014


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Fruktose-Intoleranz!

»Zur diätetischen Behandlung einer entzündeten Darmschleimhaut bedingt durch Nahrungsmittelunverträglichkeit. Mit den Aminosäuren L-Glutamin und L-Tryptophan sowie dem Spurenelement Zink und den Vitaminen B6, Pantothensäure und Folsäure. Das ebenfalls enthaltene Enzym Xylose-Isomerase (XI) kann Fructose aus Lebensmitteln in leicht verwertbare Glucose umwandeln. Dadurch wird der Fructose-Abbau gefördert und die Fructose-Menge im Dünndarm reduziert.«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Xylose-Isomerase
L-Glutamin
L-Tryptophan
Vitamin B6
Pantothensäure
Folsäure
Zink

und die Hilfsstoffe
Hydroxypropylmethylcellulose (Kapselhülle),
Mikrokristalline Cellulose
Maltose
Schellack (Kapselhülle)
Ammonsulfat
Polyvinylpolypyrrolidon
Talkum
Calciumpantothenat
Acetylierte Stärke
Carboxymethylcellulose
Hypromellose
Glycerol
Natriumcarbonat

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 60 Kapseln (49,90 Euro)

Preis pro Tagesdosis (3 Kapseln):
2,50 Euro

Hersteller:
Biogena Naturprodukte GmbH & Co KG, Salzburg, Österreich

Bezugsquellen:
Apotheken (nur in Österreich erhältlich)

Beschreibung und Beurteilung:
Dieses Präparat vereint zwei Wirkmechanismen miteinander: Zum einen ist dies die Xylose-Isomerase, die helfen soll, überschüssige Fruktose bereits im Darm zu Glokose umzubauen. Und zum anderen enthält FructoZym eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen, die bei Vorhandensein einer Fruktose-Intoleranz oftmals einen Mangel aufweisen. Die Dosierung ist vorsichtig gewählt, so dass auch bei Einnahme der Höchstdosis von 3 Kapseln täglich keine Gefahr durch Überdosierung besteht.

Durch diese Kombination der beiden Wirkmechanismen entsteht jedoch ein Dilemma, denn zum einen sollten die Vitamine regelmäßig ergänzt werden, die Xylose-Isomerase jedoch braucht nur bei Bedarf, sprich: bei einer fruktosereichen Mahlzeit eingenommen zu werden. Dadurch werden entweder die Vitamine zu niedrig dosiert, oder aber es wird Geld verschwendet, denn der Preis für dieses Präparat ist sehr hoch.

Darüber hinaus enthält FructoZym unangenehm viele Zusatz- und Hilfsstoffe.

Mein persönliches Fazit: Obwohl ich ein Präparat mit Xylose-Isomerase für gut erachte, ist die Kombination der zwei verschiedenen, derzeit zur Verfügung stehenden Wirkmechanismen nicht sinnvoll und das Präparat zu teuer.




 
Xylosolv

Testzeitpunkt: Oktober 2014

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Fruktose-Intoleranz!

»Das Enzym Xylose Isomerase schafft aufgrund seiner biochemischen Eigenschaften eine Verminderung der Fruktoseaufnahme durch die Schaffung eines ausgeglichenen Fruktose-Glukose-Verhältnisses«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Xylose Isomerase
(die Menge des Wirkstoffs in einer Kapsel soll lt. Hersteller 6,2g Fruktose in Glukose umwandeln)

und die Hilfsstoffe
Mikrokristalline Zellulose
Hydroxypropylmethyl Cellulose (Kapselhülle)
Maltose
Schellack (Kapselhülle)
Hydroxypropyl Cellulose
Talkum
Ammonsulfat
Polyvinyl Polypyrrolidon
Modifizierte Maisstärke
Carboxymethyl Cellulose
Glycerin
Natriumcarbonat
Titandioxid (Kapselhülle)

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 30 Kapseln (27,90 Euro)
Packung mit 60 Kapseln (49,90 Euro)

Preis pro Tagesdosis (1 – 6 Kapseln, abhängig von der verzehrten Fruktosemenge):
0,93 – 5,58 Euro (30-Stück-Packung)
0,83 – 4,99 Euro (60-Stück-Packung)

Hersteller:
Sciotec Diagnostic Technologies GmbH, Tulln, Österreich

Bezugsquellen:
in Österreich: Apotheken
in Deutschland: Internet

Hinweis zum Bezug in Deutschland:
Bis Februar 2015 durfte Xylosolv in Deutschland aufgrund von Lizenzproblemen in »normalen« Apotheken nicht vertrieben werden. Zeitweilig war das Präparat dann in Deutschland über das Internet zu bestellen, derzeit ist es aber wieder nur über internationale Apotheken erhältlich (und entsprechend noch teurer).

Beschreibung und Beurteilung:
Bis auf die Tatsache, dass dieses Präparat viel zu viele Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, ist Xylosolv ein Monopräparat mit nur einem Wirkstoff. Dies ist generell zu begrüßen. Wenn man dieses Präparat nur gelegentlich und im Notfall anwendet, kann es eine sehr gute Hilfe darstellen. Benötigt man jedoch größere Mengen, wenn man überhaupt nicht auf die verzehrten Fruktosemengen achtet, wird die Einnahme schnell zu einem sehr teuren Vergnügen.

Mein persönliches Fazit:
Ein für Notfälle empfehlenswertes Präparat, wegen der vielen Zusatzstoffe und wegen des hohen Preises aber nur mit gelb bewertet. Zudem finde ich das Hin und Her in Bezug auf die Verfügbarkeit in Deutschland sehr ärgerlich.



 
RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Oligosaccharid-Intoleranz
Bitte lesen Sie auch den Beitrag »Enzyme«


 
Digest Gold

Testzeitpunkt: Oktober 2016

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Digest Gold ist eine starke und wirksame allgemeine Verdauungshilfe. Digest Gold kann auch bei vielen unklaren Beschwerdebildern unterstützend wirken, die nicht direkt mit einer gestörten Verdauung in Zusammenhang gebracht werden. Mit Digest Gold werden die energiebildenden Stoffwechselenzyme im Körper erhöht, Stress wird reduziert.«

Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Als Nahrungsergänzung 1 Kapsel bis zu 3x täglich, vorzugsweise vor einer Mahlzeit. Bei schwerverdaulichen Speisen bis 2 Kapseln je Einnahme.

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Amylase Thera-blend™ (23.000 DU)
Protease Thera-blend™ (80.000 HUT)
Lipase Thera-blend™ (4.000 FCCFIP)
Cellulase Thera-blend™ (3.000 CU)
Invertase (240 INVU)
Lactase (900 ALU) (entspricht 900 FCC)
Maltase (200 DP)
Glucoamylase (50 AG)
Alpha-Galactosidase (450 GalU)
Pectinase/Phytase (45 endo-Pgu)
Xylanase (550 XU)
Hemmicellulase (30 HCU)
Beta Glucanase (25 BGU)
Biodiastase (85 mg)

Cellulose und Wasser in der Kapselhülle

Weitere Hinweise des Herstellers:
Bitte kühl und trocken lagern.

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Flasche mit 21 Kapseln (22,50 Euro, ggf. plus Versandkosten)
Flasche mit 90 Kapseln (79,00 Euro)

Preis je Kapsel:
1,07 Euro (Flasche mit 21 Kapseln)
0,88 Euro (Flasche mit 90 Kapseln)

Hersteller:
Enzymedica, erhältlich über Supplementa, NL-9675 JL Winschoten, Niederlande

Bezugsquellen:
Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Dieses Präparat enthält eine große Anzahl verschiedener Enzyme zum Aufspalten von Kohlenhydraten und Proteinen, die sich untereinander ergänzen können. Die Proteasen können dabei durch ihre Verbesserung der Verdauung von Proteinen u.U. die gesamte Verdauungsleistung verbessern und so ggf. auch die Verdaubarkeit von Oligosacchariden erhöhen.
Die Kapselhülle ist nicht magensaftresistent, so dass ungeschütze Enzyme durch die Magensäure normalerweise zerstört würden. Die 4 in der Zutatenliste an oberster Stelle und mit dem Zusatz »Thera-blend™« versehenen Enzym-Komplexe sind lt. Aussage des Herstellers eben durch diese Thera-blend-Technologie über einen Säure-Basenbereich von 1-12 stabilisiert. Alle anderen Enzyme seien für das im Magen (nach Nahrungsaufnahme) herrschende Säuremilieu von 4-5 optimiert.
Wenn Verdauungsbeschwerden mit preisgünstigeren Mitteln, die weniger Enzyme enthalten, nicht in den Griff zu bekommen sind (siehe hierzu auch die anderen Präparate in der Rubrik »Enzym-Ergänzungsmittel bei Oligosaccharid-Intoleranz«) könnte es tatsächlich einen Versuch wert sein, dieses Produkt auszutesten. Ich würde es allerdings nur für Probleme bei Oligosaccharid-Intoleranz empfehlen, denn auch, wenn das Präparat Laktase enthält, ist diese mit 900 FCC-Einheiten so niedrig dosiert, dass dies bei einer Laktose-Intoleranz kaum ausreichen würde. Die im Pärparat enhaltene Laktase kann hier nur allgemein verdauungsunterstützend und -entlastend bewertet werden.
Erfreulich könnte sein, dass dieses Produkt lt. Zutatenliste keinerlei überflüssige Zusatzstoffe enthalten soll, wobei ich allerdings zu bedenken gebe, dass erfahrungsgemäß die Niederlande, in denen der Hersteller angesiedelt ist, die Pflicht zur exakten Deklaration nicht so streng überwacht wie Deutschland.

Mein persönliches Fazit: In Bezug auf den für mich sehr vollmundig klingenden Einsatz zur »Eröhung der energiebildenden Stoffwechselenzyme im Körper« möchte und kann ich hier auf dieser Website kein Urteil abgeben. Bei Verdauungsbeschwerden im Rahmen einer Oligosaccharid-Unverträglichkeit jedoch kann es einen Versuch wert sein, dieses Präparat auszutesten. Eine allgemeingültige Wirkgarantie kann jedoch keinesfalls gegeben werden. Das Produkt ist vergleichsweise sehr teuer, was zu einer Abwertung führt.




 
Oligase 600

Testzeitpunkt: Oktober 2011


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Für den unbeschwerten Genuss von Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Mini-Tablette:
600 Galactose-Einheiten Alpha-Galactosidase
1.200 Einheiten Saccharase
1.000 Einheiten Cellulase
1.000 Einheiten Hemi-Cellulase
Maltodextrin
Hypromellose (in der Kapselhülle)
Farbstoff E 171 (in der Kapselhülle)

Weitere Hinweise des Herstellers:
Verzehrempfehlung: 1-4 Kapseln einnehmen. Die Kapseln können auch geöffnet und der Kapselinhalt in Speisen oder Getränke gegeben werden.

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Dose mit 100 Kapseln (14,50 Euro)

Preis pro 600 Einheiten Alpha-Galactosidase:
14,50 Cent

Hersteller:
Pro Natura Gesellschaft für gesunde Ernährung mbH, Bad Vilbel

Bezugsquellen:
Apotheken

Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat Oligase 600 enthält je Kapsel 600 Einheiten Alpha-Galactosidase – diese Wirkstoffkonzentration ist zeitgemäß, es gibt (noch) kein höher dosiertes Präparat.

Die Darreichungsform der Kapsel ist gut, man hat die Wahl, ob man sie einfach so einnehmen oder sie öffnen und den Inhalt über die Speisen streuen möchte. Daneben wurde auch nicht Hinweis vergessen, dass die Enzyme hitzeempfindlich sind.

Zusätzlich zu dem Enzym Alpha-Galactosidase sind weitere Enzyme enthalten, die die Bekömmlichkeit von problematischen Lebensmitteln bei Oligosaccharid-Intoleranz noch weiter verbesseren.

Die Verzehrempfehlung von 1-4 Kapseln ist gut.

Die Wirksamkeit ist sehr gut.


Persönlicher Hinweis: Die Enzyme in diesem Präparat spalten die Oligosaccharide so auf, dass dabei teilweise Fruktose entsteht. Bei sehr empfindlichen Menschen mit Fruktose-Intoleranz kann es zu dadurch bedingten Problemen kommen. In diesen Fällen empfehle ich, ggf. zusätzlich eine Kapsel des Präparates Fructaid einzunehmen.


Mein persönliches Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Präparat, das im Vergleich zu anderen deutlich günstiger ist.



 
Sanotact Verdauungsheld

Testzeitpunkt: September 2014
(damaliger Produktname: Biolabor Verdauungsenzym)


Hinweis:
Dieses Produkt hat die gleiche Rezeptur wie das im Jahr 2014 von mir getestete Produkt »Biolabor Verdauungsenzym«

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Sanotact Verdauungsheld Mini-Tabletten führen das für die Verwertung der Oligosaccharide notwendige Enzym Alpha-Galactosidase oral zu, so dass die typischen Verdauungsbeschwerden vermieden werden können.«

Darreichungsform:
Mini-Tabletten

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Mini-Tablette:
600 Galactose-Einheiten Alpha-Galactosidase
Calciumphosphat
Mikrokristalline Cellulose
Trennmittel Magnesiumsalze von Speisefettsäuren (pflanzlich)
Siliciumdioxid

Weitere Hinweise des Herstellers:
1-2 Minitabletten einnehmen
ohne Gluten
ohne Laktose
ohne Fructose
ohne Aroma
ohne Farbstoffe
ohne Süßungsmittel
ohne tierische Bestandteile

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Klickspender mit 40 Minitabletten (8,00 Euro)

Preis pro 600 Einheiten Alpha-Galactosidase:
20 Cent

Hersteller:
sanotact GmbH, Münster

Bezugsquellen:
Drogeriemärkte (z.B. dm oder Müller)

Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat Sanotact Verdauungsheld gibt es in anderer Darreichungsform und Dosierung als Tablette schon mehrere Jahre und unter anderem Namen (Biolabor Verdauungsenzym) auch als Mini-Tablette. Seit ca. 2016 gibt es dieses Produkt unter dem aktuellen Namen mit gleichgebliebener Enzym-Konzentration – die enthaltenen 600 Einheiten Alpha-Galactosidase sind sinnvoll.

In der Darreichungsform der Mini-Tablette ist der Wirkstoff stark gepresst, so dass er sich im Magen nur schlecht löst, wenn man die Tabletten einfach nur – wie vom Hersteller empfohlen – hinunterschluckt. So kann sich der Wirkstoff nur unzureichend im Speisebrei verteilten. Hier würde der einfache Hinweis helfen, dass man die Tabletten besser vor dem Herunterschlucken ein wenig zerkaut.

Die Wirksamkeit ist (wenn man die Tabletten zerkaut) gut, die Verzehrempfehlung von 1-2 Tabletten jedoch zu gering. Bei Gerichten mit größeren Oligosaccharid-Mengen sind eher bis zu 4 Tabletten angezeigt.

Der Klickspender ist besonders zum Mitnehmen sehr praktisch.

Persönlicher Hinweis: Die Enzyme in diesem Präparat spalten die Oligosaccharide so auf, dass dabei teilweise Fruktose entsteht. Bei sehr empfindlichen Menschen mit Fruktose-Intoleranz kann es zu dadurch bedingten Problemen kommen. In diesen Fällen empfehle ich, ggf. zusätzlich eine Kapsel des Präparates Fructaid einzunehmen.


Mein persönliches Fazit: Generell ist das Präparat empfehlenswert sofern beachtet wird, dass die Tablettchen unbedingt gekaut werden müssen. Die Verzehrempfehlungen und die Hinweise zum Gebrauch auf der Packungsbeilage sollten diesbezüglich verbessert werden.




 
RUBRIK: Enzym-Ergänzungsmittel bei Gluten-Sensitivität

 
Vorbemerkung zu Enzym-Ergänzungsmitteln bei Gluten-Sensitivität

Enzym-Ergänzungsmittel bei Gluten-Sensitivität können helfen, Die Verdauungsleistung von Menschen, die Probleme mit dem Klebereiweiß in Getreide (Weizen, Roggen, Gerste und ihren Abkömmlingen) und industriell bearbeiteten Nhrungsmitteln mit Glutenzusatz haben.

Hier können Nahrungsergänzungsmittel mit gluten-verarbeitenden Enzymen wie z.B. DPP4 die Verdauung unterstützen. Darüber hinaus kann der Zusatz weiterer Enzyme hilfreich sein, die andere Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate oder Nahrungsproteine aufspalten und verarbeiten, ggf. die gesamte Verdauungsleistung zu verbessern und somit auch die Toleranz von Gluten zu steigern.

Bitte beachten Sie immer und unbedingt bei allen Präparaten aus dieser Rubrik: sie sind keinesfalls für Menschen mit Zöliakie zur Verdauung von Gluten in der Nahrung geeignet! Zöliakie-Betroffene müssen grundsätzlich den Verzehr von Gluten (auch in Spuren) meiden.




 
Dr. Wolz Gluten Stop

Testzeitpunkt: Januar 2018

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Gluten Stop enthält ein spezielles Verdauungsenzym, die Prolyloligopeptidase, welche die Aminosäureketten (Peptide) im Gluten spaltet. Auf diese Weise kann Gluten abgebaut werden. Gluten Stop ist also für alle diejenigen ideal, die sich glutenfrei ernähren müssen und verhindern wollen, dass durch Glutenspuren oder »verstecktes Gluten« in Nahrungsmitteln Beschwerden auftreten. Gluten Stop Dr. Wolz ist dazu bestimmt, das Risiko durch Restgluten oder verunreinigte Lebensmittel zu minimieren.«

Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Für Erwachsene je 1–2 Kapseln mit Flüssigkeit zu der Mahlzeit.

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
Kapselinhalt:
Cellulose
60 mg Prolyloligopeptidase (34.800 PPI) (PPI=Protease Picomole International)

Kapselhülle:
Hydroxypropylmethylcellulose

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 60 Kapseln (9,50 Euro)

Preis je Kapsel:
16 Cent

Hersteller:
Dr.Wolz Zell GmbH, Geisenheim

Bezugsquellen:
Reformhaus, Apotheke, Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Dr. Wolz Gluten Stop enthält ein einziges Enzym, die »Prolyloligopeptidase«, die Peptidketten in Gluten aufspalten und es so abbauen kann.
Für Menschen, die an einer Gluten-Sensitivität leiden, kann das Präparat in Ergänzung zu einer großteilig glutenfreien Kost ein gutes Hilfsmittel sein, sich insbesondere bei evtl. kontaminierten Nahrungsmitteln außerhalb der eigenen Küche Sicherheit zu verschaffen.
Es eigent sich jedoch keinesfalls für Menschen mit einer Zöliakie, um trotz dieser Erkrankung unkontrolliert glutenhaltige Lebensmittel essen zu können! Dieser Hinweis kommt auf der Website von Dr. Wolz leider erst ganz unten. Allerdings wird behauptet, dass es dazu bestimmt ist, »das Risiko durch Restgluten oder verunreinigte Lebensmittel zu minimieren«.

Mein persönliches Fazit: Bei Gluten-Sensitivität halte ich das Präparat für eingeschränkt empfehlenswert. Es kann einen Versuch wert sein, es auszutesten, zumal der Preis moderat ist und es erfreulich wenige Zusatzstoffe enthält. Eine allgemeingültige Wirkgarantie kann jedoch keinesfalls gegeben werden, zumal auch die Angabe fehlt, wieviel Gluten mit der enthaltenen Enzymmenge aufgespalten werden kann.
Ich bedauere jedoch sehr, dass die Website dem etwas unaufmerksameren Leser suggerieren könnte, dass man damit auch bei Zöliakie etwas leichtsinniger mit dem Glutenverzehr sein könnte: »Allerdings ist gerade dann, wenn man außerhalb speist, sei es bei Freunden oder im Restaurant, schwierig, 100% glutenfrei zu essen« heißt es auf der Herstellerwebsite. Ich weise hier ausdrücklich darauf hin, dass der Zöliakie-Betroffene auch beim Auswärtsessen immer darauf bestehen muss, zuverlääsig glutenfreie Mahlzeiten zu bekommen. Ob es nötig ist, als glutenfrei deklarierte Lebensmittel (Beispiel im Hersteller-Video: glutenfreie Haferflocken), die lt. Gesetz weniger als 2mg Gluten pro 100g enthalten, aber natürlich nicht zwangsläufig auch enthalten müssen, mit einem Präparat noch weiter entschärfen zu wollen, muss sicherlich jeder individuell für sich entscheiden.




 
Intolerance Complex

Testzeitpunkt: Oktober 2016

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Intoleranzen gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile sind ein Resultat mangelnder Enzymarbeit. Bekannte Intoleranzen bestehen gegen Gluten, Laktose, Milchprodukte u.v.m. Durch die Zufuhr geeigneter Enzyme können Mahlzeiten mit entsprechenden Inhalten besser aufgeschlossen werden und führen bei Verzehr nicht zu den gewohnten Beschwerden.«

Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Als Nahrungsergänzung eine Kapsel direkt vor jeder Mahlzeit mit einem Glas Wasser. Bei Bedarf mehr.

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe) je Kapsel:
DPP4-Protease (1.000 DPPU)
Xylanase (15.000 XU) Protease Thera-blend™ (70.000 HUT)
Amylase Thera-blend™ (7.000 DU)
Alpha-Galactosidase (600 GalU)
ATPro Mischung (bestehend aus ATP, MagnesiumCitrat, Alpha-Liponsäure, CoQ10) (78 mg)
Glucoamylase (20 AGU)
Lactase (1.500 ALU)
Maltase (100 DP)
Lipase Thera-blend™ (400 FCCFIP)
Zellulase Thera-blend™ (200 CU)
Invertase (75 SU)
Pectinase mit Phytase (25 Endo-PGU)
Hemicellulase (25 HCU)

Cellulose und Wasser in der Kapselhülle

Weitere Hinweise des Herstellers:
Enthält keine Füll- und Hilfsstoffe.

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Flasche mit 30 Kapseln (36,50 Euro, ggf. plus Versandkosten)

Preis je Kapsel:
1,22 Euro

Hersteller:
Enzymedica, erhältlich über Supplementa, NL-9675 JL Winschoten, Niederlande

Bezugsquellen:
Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Dieses Präparat enthält eine große Anzahl verschiedener Enzyme zum Aufspalten von Kohlenhydraten und Proteinen, die sich untereinander ergänzen können. Mit DPP4 enthält es eine Protease, die Gluten aufspalten soll. Damit könnte die Verdauung von Menschen, die sensitiv auf Gluten reagieren, unterstützt werden. Die anderen Enzyme können die Aufspaltung von Kohlenhydraten verbessern und die Proteasen die Verdauung von Nahrungseiweißen fördern. So kann u.U. die gesamte Verdauungsleistung verbessert werden.
Die Kapselhülle ist nicht magensaftresistent, so dass ungeschütze Enzyme durch die Magensäure normalerweise zerstört würden. Die in der Zutatenliste mit dem Zusatz »Thera-blend™« versehenen Enzym-Komplexe sind lt. Aussage des Herstellers eben durch diese Thera-blend-Technologie über einen Säure-Basenbereich von 1-12 stabilisiert. Alle anderen Enzyme seien für das im Magen (nach Nahrungsaufnahme) herrschende Säuremilieu von 4-5 optimiert.
Bei einer Gluten-Sensitivität kann es hilfreich sein, nicht nur mit dem entsprechenden Enzym die Verdauung von Gluten zu fördern, sondern insgesamt die Verdauungsleistung zu verbessern, so dass die Anwendung dieses Mittels durchaus einen Versuch wert ist.
Bitte beachten Sie unbedingt: Das Präparat ist keinesfalls für Menschen mit Zöliakie zur Verdauung von Gluten in der Nahrung geeignet! Leider fehlt dieser wichtige Hinweis auf dem Produkt.
Erfreulich könnte sein, dass dieses Produkt lt. Zutatenliste keinerlei überflüssige Zusatzstoffe enthalten soll, wobei ich allerdings zu bedenken gebe, dass erfahrungsgemäß die Niederlande, in denen der Hersteller angesiedelt ist, die Pflicht zur exakten Deklaration nicht so streng überwacht wie Deutschland.

Mein persönliches Fazit: Bei Gluten-Sensitivität und auch bei einer Oligosaccharid-Intoleranz kann es einen Versuch wert sein, dieses Präparat auszutesten. Eine allgemeingültige Wirkgarantie kann jedoch keinesfalls gegeben werden.
Auf dem Produkt fehlt der wichtige Hinweis, dass es nicht für Menschen mit Zöliakie geeignet ist, um Nahrungsgluten verdauen zu können. Zudem ist es sehr teuer. Beide Faktoren führen zu einer Abwertung.





 
RUBRIK: Probiotika bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten

 
Vorbemerkung zu Probiotika

Da es gesetzlich nicht erlaubt ist, einen Nutzen in Bezug auf Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten für ein Präparat abzugeben, wenn nicht umfangreiche wissenschaftliche Tests einen solchen unzweifelhaft nachweisen, drücken sich die Hersteller in dieser Beziehung eher diffus aus.

Aus diesem Grunde gibt es auf dem Makrt kein Präparat mehr, das ausdrücklich zur Unterstützung bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ausgelobt wird. Aber auch wenn die Hersteller nicht ausdrücklich einen Nutzen bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten herstellen, führe ich an dieser Stelle einige Präparate auf, wenn ich persönlich die Zusammensetzung zur Unterstützung bei Intoleranzen als sinnvoll erachte.

Grundsätzlich nicht sinvoll sind Präparate, die neben zu zahlreichen Bakterienstämmen auch viel zu viele Zusatzstoffe enthalten, denn diese belasten den Darm mehr, als eine gute Auswahl und Zusammensetzung von Keimarten nutzen könnte.

Auch ein Zusatz von Vitaminen und Mineralstoffen in Probiotika ist nicht sinnvoll, denn die meisten Menschen sind (mit wenigen Ausnahmen bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Chronich entzündlichen Darmerkrankungen oder Zöliakie) mehr als ausreichend mit diesen Vitalstoffen versorgt. Eine zusätzliche Zufuhr – insbesondere in Verbindung mit anderen Nahrungsergänzungen wie eben auch Probiotika – ist nicht empfehlenswert.

Sinnvoll hingegen kann aus meiner Sicht eine Zufuhr von nützlichen Bakterienstämmen wie z.B. bestimmten Stämmen von Lactobazillen und/oder Bifidobakterien sein, weil diese mit ihrem eigenen Stoffwechsel u.a. Laktose spalten und so bei einer Laktose-Intoleranz unterstützend wirken können.

Und wenn eine sinnvolle Zusammensetzung der Bakterienstämme in einem Präparat insgesamt die Balance der Darmflora damit auch auf die Gesundheit der Darmschleimhaut günstig beeinflusst, hat dies aus meiner Erfaqhrung generell bei allen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten einen positiven Effekt.

Unter einer »sinnvollen Zusammensetzung« ist übrigens nicht grundsätzlich eine hohe Anzahl verschiedener Stämme zu verstehen (viel hilft in diesem Falle nicht viel!), sondern eine begrenzte Auswahl von Lacto- und Bifidobakterienstämmen, die möglichst robust sein müssen, um die Passage durch die Magensäure zu überstehen. Auch wenn Kapseln hierbei helfen könnten, sind aus meiner Sicht die Pulverform vorzuziehen, da dieses in der Dosierung eingeschlichen werden kann.

Bitte lesen Sie hierzu auch den Beitrag »Probiotika statt Laktase«.

Hinweis: Achten Sie bitte grundsätzlich bei der Einnahme von Probiotika darauf, diese morgens auf nüchternen Magen einzunehmen. Die meisten Bakterienstämme sind empfindlich gegenüber der sehr aggressiven Magensäure. Vor dem Frühstück ist noch wenig Magensäure vorhanden, so dass die Keime eine größtmögliche Überlebenschance haben und weitestgehend unbeschadet in den Darm gelangen.

In dieser Rubrik sind nicht empfehlenswerte Präparate, von denen es leider sehr zahlreiche gibt, nicht aufgeführt, empfehlenswerte oder zumindest eingeschränkt empfehlenswerte nur exemplarisch, so weit ich sie getestet habe. Bitte schauen Sie bei einem unbekannten Präparat selbst auf die Inhaltsstoffe, um ggf. dessen Qualität und Nutzen mit Hilfe dieser allgemeinen Hinweise beurteilen zu können.




 
Bacillus Coagulans

Testzeitpunkt: Juni 2014

Hinweis: neuer, aus rechtlichen Gründen geänderter Name (vormals Probiotilum)

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Probiotika!
Der Hersteller des Probiotikum-Laktasekampagne formuliert die Anwendungsgebiete wie folgt:
»Das Ziel ist es, mit probiotischen Mikroorganismen die Laktose verdauen können, wieder eine gewisse Toleranz aufzubauen. Damit würde es dir erspart bleiben, zu jeder Milchmahlzeit Laktase mitzunehmen und einzunehmen.«

Darreichungsform:
Pulver

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe):
Bacillus Coagulans IS-LK
Dolomitgesteinsmehl (Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat)

Weitere Hinweise des Herstellers:
keine Verweundung von glutenhaltigen Zutaten im gesamten Labor

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Probepackung für ca. 1 Monat (7,50 Euro)
Großpackung für ca. 1 Jahr (50,00 Euro)

Preis pro vom Hersteller empfohlener Tagesdosis (1-2 Messlöffel pro Tag):
0,25 Euro (Probepackung)
0,14 Euro (Großpackung)

Der Preis für eine Tagesdosis dieses Probiotikums ist im Vergleich mit den anderen, hier aufgeführten Präparaten niedrig. Das Angebot der Probepackung ermöglicht ein Austesten und verhindert teure Fehlkäufe bei Nichtvertragen.

Hersteller:
Laktasekampagne, Leipzig

Bezugsquellen:
Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Die Verzehrempfehlung des Herstellers lautet:
»Nimm ein bis zwei Messlöffel in kaltes Wasser unmittelbar ein. Du kannst die Dosis auch aufteilen und je eine Hälfte morgens und abends einnehmen. Halte eine gewisse Distanz zur nächsten Mahlzeit ein (20-30 min). Bitte nimm es nicht in Säften oder kalorienhaltigen Getränken zu dir.«

Besonders erfreulich ist es, das dieses Präparat nur einen einzigen Bakterienstamm und damit keine nur schlecht zu kontrollierende Mischung aus verschiedenen Stämmen enthält. Der verwendete Bakterienstamm Bacillus coagulans ist besonders widerstandsfähig gegenüber der Magensäure, so dass gewährleistet ist, dass hier eine größtmögliche Keimzahl den Darm erreicht. Weiterhin sind nur sehr wenige Hilfsstoffe verwendet.

Einen besonderen Pluspunkt gibt es aus meiner Sicht dafür, dass der Hersteller die Qualitätsgarantie gibt, dass für alle Produkte der Laktasekampagne ausschließlich Rohstoffe mit ökologisch und auch sozial einwandfreier Herkunft und höchster Qualität verwendet werden. Zudem ist das Unternehmen amtlich zertifiziert, die Prüfbestätigung ist auf der Website einsehbar.

Das Probiotikum der Laktasekampagne kommt in einem Ziplock-Beutel, der ein wenig unpaktisch zur täglichen Entnahme ist. Meine Rückfrage beim Hersteller ergab, dass sich durch diese Verpackungsform nicht nur der sehr günstige Preis ergibt, und es darüber hinaus auch Ressourcen sparen soll. Dies sind für mich gute Argumente, und man hat ja die Möglichkeit, das Pulver gleich nach der Lieferung in eine praktischere Dose umzufüllen.

Wie alle Probiotika sollte auch dieses Präparat eingeschlichen werden. Reduzieren Sie deshalb die empfohlene Verzehrmenge für etwa eine Woche auf die Hälfte. Wenn keine Nebenwirkungen auftreten, steigern Sie die Verzehrmenge danach auf die empfohlenen 2 Messlöffel pro Tag.

Die Empfehlung des Herstellers, die Tagesdosis ggf. auf morgens und abends zu verteilen, halte ich in Bezug auf den Einnahmezeitpunkt nicht für sinnvoll. Ich empfehle, die Tagesdosis ausschließlich am Morgen vor dem Frühstück einzunehmen. Gut ist der Hinweis, eine gewisse Distanz zur nächsten Mahlzeit einzuhalten (20-30 min) und das Probiotikum nicht in Säften oder kalorienhaltigen Getränken einzunehmen.

Mein persönliches Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Präparat, bei dem das Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut ist. Auch die Qualitätsgarantie gefällt mir.



 
Omni-Biotic 6

Testzeitpunkt: September 2014


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Probiotika!
Der Hersteller von Omni-Biotic 6 formuliert die Anwendungsgebiete wie folgt:
»Die Einnahme kann zu mehr Vitalität, zum Abbau von Stress oder einfach zu einem gesünderen Leben beitragen, das sich auch in Form einer Gewichtsreduktion auswirken kann.«

Darreichungsform:
Pulver

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe):
Lactobacillus casei W56
Bifidobacterium animalis W53
Lactococcus lactis W58
Enterococcus faecium W54
Lactobacillus acidophilus W55
Lactobacillus salivarius W57
Maisstärke
Maltodextrin
lösliche Ballaststoffe (FOS)
mikrokristalline Zellulose
Enzyme

Weitere Hinweise des Herstellers:
frei von tierischem Eiweiß, Gluten, Hefe und Lactose
auch für Diabetiker geeignet
darf in der Schwangerschaft getrunken werden und ist auch für Kinder geeignet

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Dose mit 60g Pulver (38,50 Euro)

Preis pro vom Hersteller empfohlener Tagesdosis (2g):
1,28 Euro

Der Preis für eine Tagesdosis dieses Probiotikums ist im Vergleich mit den anderen, hier aufgeführten Präparaten hoch.

Hersteller:
Allergosan, Graz (Österreich)

Bezugsquellen:
Apotheken, Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Das Präparat einhält eine sinnvolle Kombination von Bakterienstämmen und relativ wenige Zusatzstoffe.

Auch der Einsatz der präbiotisch wirkenden FOS (Fruktooligosaccharide) kann eine gesunde Darmflora unterstützen, hierbei sollten jedoch insbesondere Menschen mit einer Fruktose- und/oder einer Oligosaccharid-Intoleranz das Präparat besonders vorsichtig bis zur Verträglichkeitsgrenze einschleichen. Dieser Zusatz fehlt leider auf der Packungsbeilage.

Die Verzehrempfehlung (vor dem Schlafengehen einen Teelöffel (2 Gramm) Pulver in 1/8 Liter Wasser auflösen und nach 10 Min trinken) halte ich in Bezug auf den Einnahmezeitpunkt nicht für sinnvoll. Lesen Sie hierzu bitte die Vorbemerkungen zu Probiotika

Wie alle Probiotika sollte auch dieses Präparat eingeschlichen werden. Reduzieren Sie deshalb die Dosis für die ersten Tage um etwa die Hälfte (= 1/2 Teelöffel) und nehmen Sie – sofern keine unangenehmen Nebenwirkungen auftreten – erst nach etwa 5-7 Tagen die volle Dosis von einem Teelöffel ein.

Bei Vorliegen einer Fruktose- und/oder Oligosaccharid-Intoleranz gehen Sie bitte in Bezug auf die Verzehrmenge noch behutsamer vor.

Mein persönliches Fazit: Ein empfehlenswertes Produkt bei Laktose-Intoleranz, bei Fruktose- und/oder einer Oligosaccharid-Intoleranz bedingt empfehlenswert.



 
Probiotik Pur

Testzeitpunkt: April 2014

Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
Bitte lesen Sie hierzu auch die Vorbemerkungen zu Probiotika!
Der Hersteller von Probiotik Pur formuliert die Anwendungsgebiete wie folgt:
»Probiotik Pur trägt zur Gesunderhaltung von Haut und Schleimhäuten bei und unterstützt die natürliche Barrierefunktion. Die fünf aktiven probiotischem Kulturen versorgen zusätzlich die natürliche und nützliche Darmflora.«

Darreichungsform:
Portionsbeutel mit Pulver

Inhaltsstoffe (lt. Herstellerangabe):
Bifidobacterium bifidum W23
Lactobacillus acidophilus W55
Lactobacillus casei W56
Lactococcus lactis W58
Lactobacillus salivarius W57
Maisstärke
Maltodextrin
Vitamin B2
Biotin

Weitere Hinweise des Herstellers:
Glutenfrei
Laktosefrei
Ohne Zusatz von Aromen, Süßstoffen, Farb- und Konservierungsstoffen
Kann Spuren von Milcheiweiß enthalten

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Packung mit 10 Portionsbeuteln (10,25 Euro)
Packung mit 30 Portionsbeuteln (27,95 Euro)
Packung mit 90 Portionsbeuteln (75,95 Euro)

Preis pro vom Hersteller empfohlener Tagesdosis (1 Portionsbeutel mit 2g Pulver):
1,03 Euro (10-Beutel-Packung)
0,93 Euro (30-Beutel-Packung)
0,84 Euro (90-Beutel-Packung)

Der Preis für eine Tagesdosis dieses Probiotikums ist im Vergleich mit den anderen, hier aufgeführten Präparaten liegt im Mittelfeld. Die größeren Packungen ermöglichen einen günstigeren Preis für die Tagesdosis.

Hersteller:
Nutrimmun GmbH, Münster

Bezugsquellen:
Apotheken, Internet

Beschreibung und Beurteilung:
Die Verzehrempfehlung des Herstellers lautet:
Erwachsene sowie Kinder ab 6 Jahren: 1 x täglich einen Portionsbeutel Probiotik Pur. Kinder von 1 bis 5 Jahren: In der ersten Woche 1 x täglich 1/2 Portionsbeutel Probiotik Pur. Nach der ersten Woche bei guter Verträglichkeit auf 1 Portionsbeutel täglich steigern.

Das Präparat einhält eine sinnvolle Kombination von Bakterienstämmen und relativ wenige Zusatzstoffe. Leider jedoch sind die Vitamine B2 und Vitamin B7 (Biotin) hinzugegeben. Obwohl ich eine Vitaminzugabe in Probiotika grundsätzlich nicht für sinnvoll erachte (siehe auch Vorbemerkungen zu Probiotika), möchte ich dieses Präparat trotzdem eingeschränkt empfehlen. Hierzu beigetragen hat auch die durch die Portionsbeutel vorgegebene Tagesdosis, wodurch die Gefahr einer Überdosierung der Vitamine minimiert wird, die mit einer Menge von 50% (Vitamin B2) bzw. 30% (Biotin) der empfohlenen Tagesdosis (Referenzmenge) enthalten sind. Eine weitere Subbstituierung (Ergänzung) durch Vitamin-Präparate sollte hier dann in jedem Falle vermieden werden. Einen diesbezüglichen Hinweis vom Hersteller würde ich begrüßen.

Wie alle Probiotika sollte auch dieses Präparat eingeschlichen werden. Verteilen Sie deshalb anfangs den Inhalt eines Portionsbeutels auf drei etwa gleiche Teile und nehmen diese an den ersten drei Tagen ein. Treten keine unangenehmen Nebenwirkungen auf, fahren Sie mit einem halben Portionsbeutel pro Tag fort und steigern die tägliche Einnahedosis am 6. Tag auf einen ganzen Portionsbeutel.

Die Verzehrempfehlung (vor dem Schlafengehen einen Teelöffel (2 Gramm) Pulver in 1/8 Liter Wasser auflösen und nach 10 Min trinken) halte ich in Bezug auf den Einnahmezeitpunkt nicht für sinnvoll. Ich empfehle, die Tagesdosis am Morgen vor dem Frühstück einzunehmen.

Mein persönliches Fazit: Ein eingeschränkt empfehlenswertes Produkt mit einer sinnvollen Keimauswahl zur Unterstützung der Darmflora bei allen Nahrungsmittel-Intoleranzen. Bitte unbedingt darauf achten, keine zusätzlichen Vitaminpräparate einzunehmen.




 
RUBRIK: Sonstiges



 
Allergolact
Testzeitpunkt: März 2016


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Hilfe bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Magen-Darm-Beschwerden«

Darreichungsform:
Filmtabletten

Inhaltsstoffe je Filmtablette (lt. Packungsbeilage)
Okoubakarinde
Lactase (1500 FCC)
Vitamin C
Quercetin
Maisstärke
Pyridoxinhydrochlorid
Calciumhydrogenphosphat
mikrokristalline Cellulose
Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren
Natriumcarboxymethylcellulose
Talkum
Hydroxypropylmethylcellulose
Titanoxid
Magnesiumstearat
Eisenoxid

Weitere Hinweise des Herstellers
»Ob nun Lactose-, Histamin- oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Ursache für Magen-Darm-Beschwerden sind, die Symptome sind häufig die gleichen und für Betroffene äußerst unangenehm. [...] können in manchen Fällen daraus sogar ernsthafte Erkrankungen resultieren. Daher ist es wichtig, die Darmschleimhaut zu stabilisieren, damit sie weniger empfindlich auf unverträgliche Stoffe reagiert. Dies kann durch den Einsatz adstringierend (die Darmwand abdichtend) wirkender Substanzen gelingen, wie sie z.B. aus der Rinde des westafrikanischen Okoubaka Baumes (Okoubaka aubrevillei) gewonnen werden und mit Quercetin. [...] Lactase, das milchzuckerspaltende Enzym, unterstützt dieses Geschehen, indem der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker gespalten wird. Vitamin C hilft dabei, unerwünschte Oxidationseffekte im Darmlumen zu vermeiden und stabilisiert so zusätzlich die Darmschleimhaut.«

Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Mehrmals täglich 1 – 2 Tabletten unzerkaut 10 Minuten vor den Mahlzeiten mit etwas Wasser einnehmen

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 90 Filmtabletten (ca. 27,50 Euro)

Preis pro Filmtablette:
30,56 Cent

Hersteller:
Syxyl GmbH & Co. KG, Köln

Bezugsquellen:
Apotheke

Beurteilung:
Die Bestandteile Okoubaka und Quecetin sind sinnvolle Wirkstoffe, die positiv auf die Darmschleimhaut wirken und Verdauungsbeschwerden lindern können.

Laktase – noch dazu in einer solch geringen Dosierung – in einem Präparat einzusetzen, dass ganz generell zu den Mahlzeiten eingenommen werden soll, unabhängig davon, ob diese nun Laktose enthalten oder nicht und auch völlig unabhängig von der Menge der verzehrten Laktose, macht für mich absolut keinen Sinn. Die Laktase ist, wenn denn überhaupt Laktose verzehrt wird, mit größerer Sicherheit völlig unterdosiert, ansonsten herausgeworfenes Geld.

Auch der Zusatz von Vitamin C, dem Vitamin, das wohl am häufigsten allen möglichen Nahrungsmitteln zugesetzt wird und das wir mit größter Wahrscheinlichkeit jeden Tag in einem Mehrfachen der empfohlennen Tagesdosis zu uns nehmen, würde ich auf die Negativ-Seite dieses »Medizinprodukts« setzen.

Die anderen auffällig vielen Hilfs- und Zusatzstoffe sind im besten Falle entbehrlich, wahrscheinlich aber eher noch kontraproduktiv, vor allem bei einer empfindlichen oder sogar geschädigten Darmschleimhaut, bei der dieses Präpatat ja gerade seinen Einsatz bekommen soll.

Besonders befremdlich finde ich persönlich den Namen »Allergolact« – was zumindest mir suggeriert, dass dieses Präparat wohl bei (Milch-)Allergien seinen Einsatz finden soll. Der Hersteller empfiehlt es jedoch ausdrücklich bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – das alles macht für mich keinerlei Sinn!

Mein persönliches Fazit:
Ein solches Präparat macht keinen Sinn.





 
Sibosan
Testzeitpunkt: Juni 2016


Anwendungsgebiete (lt. Hersteller):
»Für eine intakte Bakterienbesiedlung im Dünndarm«

Darreichungsform:
Kapseln

Inhaltsstoffe je Kapsel (lt. Packungsbeilage)
Bacillus subtilis DE111 (1 x 109 KBE)
Lysozym
ätherische Öle (Eugenol, Carvacrol, Thymol)
Kaliumgluconat
Tapiokadextrin
Maltodextrin
modifizierte Stärke
Glyceride von Fettsäuren
vegetarische Kapsel aus Hydroxypropylmethylcellulose und Wasser.
Allergiker-Hinweise: Enthält Sulfite, Ei, Soja

Weitere Hinweise des Herstellers
»Durch die praktische Kapselform werden die Wirkstoffe und die probiotischen Bakterien vor der Magensäure geschützt und erreichen so ihren Wirkort, den Darm. Sibosan enthält keine Laktose, Gluten oder Konservierungsmittel. Da die Kapselhülle aus keinerlei tierischen Stoffen besteht, ist Sibosan auch für Vegetarier geeignet.«

Verzehrempfehlung (lt. Hersteller):
Eine Kapsel 2 – 3 mal täglich 15 Min. vor den größten Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit einnehmen

Verpackungsgrößen und Preis (in Klammern):
Faltschachtel mit 30 Kapseln (ca. 25,00 Euro)
Faltschachtel mit 60 Kapseln (ca. 45,00 Euro)

Preis pro Kapsel:
83,3 Cent (30 Stück-Packung)
75,0 Cent (60 Stück-Packung)

Hersteller:
Laves-Arzneimittel GmbH, Ronnenberg

Bezugsquellen:
Apotheken, Internetapotheken

Beurteilung:
Es ist zu begrüßen, dass mit diesem Präparat ein erstes Probiotikum zur Verfügung steht, das explizit zur Anwendung bei Dünndarmfehlbesiedelung geeignet ist.

Normalerweise sind Probiotika insbesondere in den ersten Phasen der Behandlung einer Dünndarmfehlbesiedelung noch nicht geeignet, weil die Dünndarmschleimhaut noch durchlässig sein kann und hier hindurchschlüpfende Bakterien Probleme bereiten könnten. Dieses Präparat aber enthält mit dem Lysozym eine Substanz, die Dünndarmschleimhaut pflegt und helfen kann, einen durchlässigen Darm abzudichten.

Die enthaltenen ätherischen Öle wirken mild antibiotisch und können so helfen, Rückfälle nach der Antibiosephase zu verhindern.

Mein persönliches Fazit:
Dieses Präparat bitte nie auf eigene Faust einnehmen. Es ist aber nach Beratung durch einen auf Dünndarmfehlbesiedelungen spezialisierten Fachmann in bestimmten Fällen ein empfehlenswertes Präparat (auch wenn ich mir gewünscht hätte, das es weniger Zusatzstoffe enthält).





 
Beurteilungskriterien


Gleich vorweg: Die Beurteilungen der Präparate, die Sie hier auf dieser Seite finden, sind lediglichlich meine eigenen Bewertungen und somit selbstverständlich subjektiv. Ich habe mich jedoch bemüht, die Wertungen möglichst nachvollziehbar zu gestalten.

Hinweis: Alle Beurteilungen sind aus eigenem Antrieb entstanden. Nie habe ich mich dabei von Herstellern drängen oder gar »schmieren« lassen. In diesem Zusammenhang weise ich auch noch einmal auf die mir generell sehr wichtige Unabhängigkeit hin!

Am liebsten wäre es mir gewesen, für jede Rubrik die »eierlegende Wollmilchsau« zu finden, aber in den meisten Fällen war dies nicht möglich. Auch einige mit grün bewertete Produkte wären für mich als Verbraucher – insbesondere im Hinblick auf die Hilfs- und Zusatzstoffe – verbesserungswürdig, aber es scheint, dass man oft Kompromisse machen muss.

Folgende Kriterien fließen in die Beurteilungen ein:
Sinnhaftigkeit der Art der Inhaltsstoffe
Sinnhaftigkeit der Dosierung der Inhaltsstoffe
Qualität der Inhaltsstoffe (z.B. Bioqualität, Zertifizierung)
Menge der Hilfs- und Zusatzstoffe
Sinnhaftigkeit der Darreichungsform
Preis des Präparats im Verhältnis zum Nutzen
Ehrlichkeit bei der Werbung
Nachprüfbarkeit der Angaben
Unternehmenskultur und -werte (z.B. Zertifizierung des Betriebs)

Noch einmal: Die hier auf dieser Seite veröffentlichten Beurteilungen sind subjektiv. Sie sollen anderen Verbrauchern einen Anhaltspunkt geben, wie ich aus meiner Erfahrung die Präparate beurteile – nicht mehr und nicht weniger!

Sollte ein Hersteller sein Produkt als »ungerecht« bewertet empfinden, bin ich gerne bereit, die entsprechenden Argumente auszutauschen. Senden Sie mir einfach eine eMail.