Eine gesunde Verdauung trägt wesentlich zur Darmgesundheit und damit zum
Wohlbefinden bei. Nicht nur eine vernünftige Ernährung, sondern auch
viele andere Faktoren können Ihnen zu einer gesunden und regelmäßigen
Verdauung verhelfen.
Viele Menschen machen sich keinerlei Gedanken um ihre Verdauung, und bei vielen
funktioniert sie auch völlig normal. Erst, wenn Probleme auftreten und
Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall oder Blähungen quälen, werden
die Betroffenen auf ihre Verdauung aufmerksam.
Auch wenn Sie derzeit noch keine Probleme zu haben meinen sollten Sie sich mit der
Funktion des Verdauungssystems vertraut machen und vorbeugen, so dass
Ihre Verdauung und damit Ihr gesamter Organismus gesund bleiben.
Aber selbstverständlich insbesondere dann, wenn nicht alles so reibungslos vonstattengeht,
wie Sie sich das wünschen, sollten Sie nach den Ursachen suchen und diese abstellen.
Auch wenn die Apotheken ein reichhaltiges (und gewinnbringendes) Sortiment an
Mitteln gegen allerlei Verdauungsprobleme bereithalten, die kurzfristige Abhilfe versprechen,
ist es wichtig, sich Gedanken zu machen, warum Ihr Bauch so reagiert. Erst, wenn Sie solche
Ursachen abstellen, können Beschwerden dauerhaft gelindert werden. Und wenn noch nichts
»passiert« ist, können Sie auf diese Weise wirksam vorbeugen.
Beschwerden bei gestörter Verdauung
Wenn einer oder gar mehrere Parameter gestört sind, die zu einer gesunden Verdauung wichtig sind, gibt es Probleme.
Ist beispielsweise zu wenig Volumen vorhanden, weil die »falschen«
Nahrungsmittel verzehrt werden, ist der Stuhl zu sehr eingedickt, weil er aus
verschiedenen Gründen zu lange im Dickdarm verweilt. Und wenn der Darm träge
und faul geworden ist, ist das empfindliche System gestört.
Es kann jedoch auch das Gegenteil eintreten: Durch vielerlei Störungen können
Durchfälle auftreten, und es wird vermehrt und vor allem zu dünner Stuhl
auch ohne diesen Reflex abgesetzt.
Verstopfung
Die häufigste Verdauungsstörung ist die Verstopfung. Nicht nur falsche
Essgewohnheiten mit zu wenig Ballaststoffen führt zu Verstopfung, auch mangelnde
Flüssigkeitsaufnahme und mangelnde Bewegung kann dazu führen, dass der
Stuhl zu lange im Dickdarm liegt. Der Dickdarm hat – wie sein Name sagt –
die Aufgabe, den dünnflüssigen Nahrungsbrei aus dem Dünndarm einzudicken.
Wenn dieser Nahrungsbrei zu wenig Masse hat, verbleibt er zu lange im Dickdarm, der
den Stuhl nun zu sehr eindickt und verfestigt, mit dem Ergebnis, dass der Weitertransport
erschwert wird und der Stuhl nun noch langsamer transportiert wird – ein
Teufelskreis beginnt.
Auch eine zu geringe Trinkmenge dickt den Stuhl weiter ein, und leider ist dieser
simple Zusammenhang den wenigsten Menschen mit Verstopfung bewusst.
Darüber hinaus kann die Darmperistaltik durch vielerlei Faktoren verlangsamt
sein: Allen voran ist mangelnde körperliche Bewegung einer der Hauptgründe
für die Verstopfung. Die Bauchmuskulatur, die bei sportlicher Betätigung,
aber auch schon bei einem einfachen Spaziergang in Bewegung ist, reizt auch die
Darmmuskulatur zu gesunder Bewegung. Und nur eine fleißige Darmperistaltik
kann den Stuhl durch den Darm zum Ausgang befördern und zu einem regelmäßigen
Stuhlgang führen.
Zusätzlich neigt leider im Alter, aber durch hormonelle Bedingungen auch in
der Schwangerschaft, dem Zeitpunkt rund um die Menstruation und nach den Wechseljahren
der Darm häufiger zu Trägheit. Und auch Medikamente (z.B. Schmerzmittel,
wassertreibende Mittel oder Blutdrucksenker) können die Darmtätigkeit
beeinträchtigen.
Die wiederholte Unterdrückung des Stuhldrangs kann ein Übriges tun, eine regelmäßige
Verdauung zu verhindern und Verstopfung zu erzeugen. Dies ist besonders oft bei
Lastwagenfahrern, Berufspendlern, Lehrern und ähnlichen Berufsgruppen oder
auch bei Reisenden zu beobachten, die öfter verhindert sind, bei Stuhldrang
sofort die Toilette aufsuchen zu können.
Und last, but not least, kann auch Stress zu Verstopfung führen, denn das
oben erwähnte »Bauchhirn« ist ein sehr empfindliches Organ, das
Störungen genau registriert und sehr leicht Fehlfunktionen auslösen kann.
Durchfall
Statt Verstopfung kann auch das genaue Gegenteil eintreten – Durchfall.
Es gibt hier viele Gründe: Wenn die Stuhlpassage aus verschiedenen
Gründen beschleunigt ist, hat der Dickdarm zu wenig Zeit zum Eindicken des
Stuhls. Weiterhin kann eine ungünstige Zusammensetzung wie z.B. ein zu hoher
Säuregrad den Dickdarm reizen. Hier gibt dann die Schleimhaut Flüssigkeit
in den Nahrungsbrei ab, anstatt sie zu entziehen.
Und natürlich können auch verdorbene Lebensmittel mit einem hohen Gehalt
an krankmachenden Bakterien oder Viren Durchfall erzeugen – jeder kennt mit
Sicherheit »Montezumas Rache«, die heftige Durchfallerkrankung, die auf
Reisen nach dem Genuss unsauberer Lebensmittel oder Wasser auftreten kann.
Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittelbestandteile, die nicht korrekt
verdaut werden können, wenn verschiedene Verdauungsenzyme fehlen, können
ebenfalls zu wiederkehrenden Durchfällen führen. Medikamente sind
zusätzlich häufig für Durchfälle verantwortlich – eine
auf den Beipackzetteln bei vielen Präparaten aufgeführte Nebenwirkung.
Und – wie auch bereits bei der Verstopfung erwähnt – kann Stress
das Bauchhirn irritieren und statt zu einer verlangsamten Verdauung zu deren
Beschleunigung führen.
Blähungen
Wenn die Verdauung nicht richtig funktioniert, Nahrungsbestandteile nicht korrekt
enzymatisch verarbeitet werden oder aber die Darmflora geschädigt ist,
können leicht Blähungen auftreten. Hier sammeln sich Gase im Darm und
blähen diesen auf. Die Gase können zum Teil über die Darmschleimhaut
und das Blut an die Lunge geleitet und dort »entsorgt« werden, zum anderen
Teil entweichen Sie aber auch als Darmwinde.
Bauchschmerzen/Krämpfe
Alle zuvor geschilderten Probleme können zu Bauchschmerzen führen –
von einem kaum merklichen »Ziepen« bis hin zu heftigen Bauchkrämpfen.
Wenn der Darm durch eine zu große Füllung überdehnt ist, wenn er
durch Gase aufgebläht oder durch Säuren gereizt ist, wenn die Darmperistaltik
zu heftig ist, wird dies vom Bauchhirn weitergeleitet und als mehr oder weniger
intensiver Schmerz registriert, wobei die Schmerzwahrnehmung individuell unterschiedlich
sein kann.
Magenprobleme und Sodbrennen
Neben dem Darm kann sich auch der Magen melden – nach schweren Mahlzeiten
braucht jeder Magen länger, die Speisen vorzuverdauen, bevor er den Speisebrei
häppchenweise in den Darm abgibt. Wenn Sie aber grundsätzlich den Eindruck haben,
Ihnen liegt das Essen »wie ein Stein im Magen«, wenn Sie ggf. auch übermäßig
aufstoßen müssen oder auch regelmäßig Sodbrennen haben, ist das nicht in Ordnung.
Weitere Verdauungsprobleme
Wenn Sie sich grundsätzlich unwohl fühlen und das mit der Verdauung in Verbindung bringen,
ist immer eine erhöhte Aufmerksamkeit angesagt. Die Verdauung sollte vom Essen bis zum Ausscheiden
reibungslos vonstattengehen. Wenn es an irgendeiner Stelle hakt, ist etwas nicht in Ordnung.
Bitte beobachten Sie sich genau, um die Probleme für sich und ggf. auch für Ihren Arzt
beschreiben zu können.
Wichtiger Hinweis: Sollten Sie an länger andauernden, auch leichten und natürlich
erst recht heftigen Verdauungsproblemen leiden, die Sie nicht zeitnah in den Griff bekommen,
suchen Sie einen Arzt auf. Vor allem aber, wenn Sie Blut im Stuhl feststellen, vereinbaren
Sie bitte
umgehend einen Arzttermin.
Mögliche Ursachen für Verdauungsbeschwerden
Die Natur hat es wunderbar eingerichtet: Vom Mund bis zum After befinden sich körperlichen
Voraussetzungen, um aufgenommene Nahrung zu zerkleinern und weiter zu transportieren.
Weiterhin geben die verschiedensten Drüsen Verdauungssekrete zur Nahrung hinzu,
um die enthaltenen Bestandteile enzymatisch aufzuspalten und verdaubar zu machen.
Und wo Enzyme fehlen, erledigen unsere kleinen Mitbewohner, die Mikroorganismen der Mikrobiota
(Mikrobiom oder Darmflora) den Rest.
Zudem ist das Nervensystem maßgeblich mitbeteiligt. Es gibt zwischen dem »Kopfhirn« und
dem »Bauchhirn« zahlreiche Nervenimpulse, die unsere Verdauungsvorgänge steuern.
Ein Beispiel dafür: Wird Nahrung verzehrt, sendet das Nervensystem
vom Magen einen Impuls an das Nervensystem um den Darm (das »Bauchhirn«),
dass Platz zu schaffen sei. Dadurch wird der Dickdarm angeregt, sich zu entleeren.
Das ist der so genannte »gastrokolische Reflex« (gaster = Bauch (gr.)
– wird in vielen Wortkombinationen mit dem Magen in Verbindung gebracht,
Kolon = Darm (gr.)). Dieser Reflex funktioniert optimal, wenn der Stuhl, der sich
im Dickdarm befindet, eine gute Konsistenz und ein angemessenes Volumen hat und
wenn die Darmperistaltik – also die Darmbewegung – ausreichend arbeitet.
Wenn Sie möchten, schauen Sie sich zur Aufheiterung doch einmal den
wunderbaren und zeitlos aktuellen
Film von Otto Waalkes
zum Thema Reizweiterleitung an.
Einem weiteren, sehr kurzweiligen Beitrag über das
»Darmrohr« von Giulia Enders kann ich Ihnen ebenfalls
sehr empfehlen. Sie belegte im 6. Freiburger Science Slam zu Recht damit den 1. Platz.
Leider jedoch können auch versteckte Probleme auftreten, die wir gar nicht
wahrnehmen, die aber – vor allem nach längerer Zeit – zu Krankheiten
führen können.
Für
Verdauungsprobleme gibt es zahlreiche Ursachen wie u.a.
ungesunde Ernährung,
mangelhafte Bewegung,
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und/oder -Allergien,
bakterielle Fehlbesiedelungen von Dünn- oder Dickdarm, Störungen der
Verdauungsdrüsen
und vieles andere mehr.
Diese Problematiken sollen jedoch nicht Bestandteil des Beitrages über den Stuhlgang sein, ich lege Ihnen jedoch bei Interesse die zahlreichen
entsprechenden Beiträge auf dieser Website ans Herz. Und wenn Sie so nicht weiterkommen, selbstverständlich auch gerne auch eine individuelle
Beratung.
Mögliche Behandlungsoptionen
Die meisten Verdauungsbeschwerden können Sie recht einfach selbst behandeln
und beheben, da Sie nun die Zusammenhänge kennengelernt und die Verursacher
ausgemacht haben.
Abführmittel
Auf jeden Fall sollten Sie es soweit wie möglich vermeiden, Abführmittel
zu nehmen! Es gibt verschiedene Wirkprinzipien: So gibt es Mittel, die die
Darmperistaltik steigern und so zu einem schnelleren Transfer führen. Weiterhin
gibt es Mittel, die unverdaubare Kohlenhydrate enthalten, die dann von der Darmflora
zersetzt werden, wobei Stoffe entstehen, die die Darmschleimhaut reizen und so
zu vermehrter Flüssigkeitsabgabe in den Darm führen. Und es gibt Quellstoffe,
die das Stuhlvolumen erhöhen.
Abführmittel führen letztendlich immer zu einer Gewöhnung, und immer
größere Mengen werden erforderlich. Weiterhin sind die Wirkstoffe teilweise
auf Dauer schädlich, so dass die Einnahme eines Abführmittels wirklich
nur eine allerletzte Notlösung sein darf.
Stoppen von Reisedurchfall
Durchfall ist die vom Körper vorgesehene Lösung, schädliche Stoffe
loswerden zu wollen – und somit sinnvoll. Früher gaben die Ärzte bei
Durchfall abführende Mittel, um diese Reinigung zu unterstützen.
Heute, insbesondere bei heftigen, durch verseuchte Lebensmittel verursachte Durchfälle
im Urlaub, wenn jeder Reisetag genossen werden will, nehmen wir Mittel zum Stoppen
der Durchfälle. Eigentlich ist dies der falsche Weg, denn es bewirkt einen
längeren Verbleib der schädlichen Stoffe oder Krankheitserreger im Darm.
In Ausnahmefällen sind solche Mittel für wenige Tage akzeptabel.
Lesen Sie hierzu auch den Beitrag »
Reisedurchfall«.
Hinweis: Bei sehr heftigen und vor allem längerfristigen Durchfällen –
insbesondere, wenn Sie gleichzeitig erbrechen müssen – suchen Sie unbedingt einen Arzt auf!
Normale Durchfälle, die durch unverträgliche Nahrungsmittel hervorgerufen
werden, behandelt man ganz einfach durch das Weglassen der betreffenden Nahrungsmittel.
Trinkmenge
Ganz wichtig ist es für eine gesunde Verdauung, genügend zu trinken. Nur
durch eine ausreichende Flüssigkeitsbeigabe kann der Nahrungsbrei die richtige
Konsistenz erreichen. Sollten Sie ab und zu an Verstopfung leiden, ist ausreichendes
Trinken immer das erste Mittel der Wahl. Geeignete Getränke sind hier Wasser
(still oder mit (wenig) Kohlensäure), Kräuter- oder Früchtetee und
Fruchtsaftschorlen. Kaffee und Schwarztee sind nur in Maßen geeignet –
sie sind als Genussmittel zu betrachten. Weniger geeignet sind gesüßte
Getränke, Milch und natürlich alkoholische Getränke.
Die tägliche Trinkmenge sollte mindestens 1,5 – 2 Liter betragen, im
Sommer oder bei sportlichen Aktivitäten ist sie den Gegebenheiten entsprechend
zu erhöhen - ein Zuviel gibt es nicht.
Ballaststoffe
Eine gute Möglichkeit, den trägen Darm zu aktivieren, ist der Verzehr
von Ballaststoffen. Diese sind Stoffe, die der Körper nicht verdauen kann.
Somit wird das Stuhlvolumen vergrößert, wodurch die Passagezeit verringert
wird. Ballaststoffe sind in allen pflanzlichen Nahrungsmitteln in mehr oder weniger
großen Anteilen enthalten. Es gibt lösliche Ballaststoffe, die sich durch
ihr Wasserbindungsvermögen auszeichnen und im Dickdarm vielen nützlichen
Bakterien verstoffwechselt werden und der Darmflora als »Futter« dienen.
Eine Darmflora, die reich an nützlichen Bakterien ist, verhilft zu einer gesunden
Verdauung. Wasserlösliche Ballaststoffe finden sich in vielen Obst- und
Gemüsesorten wie z.B. in Äpfeln.
Weiterhin gibt es wasserunlösliche Ballaststoffe (Zellulose und Hemizellulose),
die sich in den Zellwänden von Pflanzen und Körnern befinden. Diese
quellen auf und vergrößern das Stuhlvolumen, außerdem pflegen sie
wie ein Peeling die Darmschleimhaut und sorgen für eine Verjüngung der
Zellen. Eine gesunde Darmschleimhaut begünstigt ebenfalls eine geregelte
Verdauung.
Hinweis: Beachten Sie bitte, dass ein erhöhter Verzehr von Ballaststoffen auch immer
eine erhöhte Trinkmenge erfordert – die Flüssigkeitsmenge,
die die Ballaststoffe beim Quellen aufnehmen, muss zusätzlich zugeführt
werden.
Gesunde Ernährung
Es wird viel geschrieben, wie viel Gramm Ballaststoffe für eine gesunde
Verdauung förderlich sein sollen – all dies ist aber sehr theoretisch
und macht wenig Spaß. Bereichern Sie einfach Ihren Speisezettel mit so viel
gesundem, frischen Gemüse und Obst wie möglich, teilweise als Rohkost,
zum Teil aber auch ruhig zu leckeren warmen Gerichten verarbeitet. Verzehren Sie
Getreideprodukte wie Müsli, Nudeln und Brot – diese bitte möglichst
immer in der Vollkorn-Variante und gerne ab und an mit verschiedenen Saaten wie
Sesam, Leinsamen, Sonnenblumen- oder Kürbiskernen angereichert. So ergänzen
Sie Ihre Nahrung ganz automatisch mit einer ausreichenden Menge an Ballaststoffen
– zählen und wiegen ist dann nicht erforderlich.
Vermeiden Sie weitestgehend industriell hochbearbeitete Fertigprodukte, die in den
meisten Fällen sehr ballaststoffarm sind. Auch der Fleischverzehr kann
bedenkenlos auf ein bis zwei Fleischmahlzeiten pro Woche reduziert werden –
eine Mangelversorgung mit Eiweiß oder den in Fleisch enthaltenen Vitaminen
ist nicht zu befürchten.
Hinweis: Die Umstellung auf eine ballaststoffreiche Ernährung sollte
langsam durchgeführt werden, da sich Darm und Darmflora umstellen und an die
neue Kost gewöhnen müssen. Bei einer abrupten Umstellung können
leicht Blähungen und ggf. sogar Durchfälle auftreten. Deshalb ist es
besser, wenn Sie Ihrem Darm etwas Zeit geben und die Verzehrmengen nach und nach
steigern.
Bewegung
Eine weitere wichtige Maßnahme für eine gesunde Verdauung ist Bewegung.
Wie oben erwähnt, führt mangelnde körperliche Bewegung zu Verstopfung.
Wenn Sie den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, womöglich noch mit eingeklemmtem
Bauch, muss der Darm einschlafen. Somit gilt der Rat, sich körperlich zu bewegen,
sei es durch eine oder mehrere verschiedenen Sportarten oder aber einfach nur durch
einen Spaziergang an der frischen Luft. Je wohler Sie sich dabei fühlen, desto
besser, denn eine gesunde Verdauung ist durchaus auch seelisch (mit-)bedingt.
Und wenn mal gar keine Zeit für sportliche Betätigungen bleibt, kann
auch schon mal ein kräftiges Recken und Strecken und tiefes Durchatmen als
kleiner Ersatz dienen.
Stressvermeidung
Stress wurde bereits oben als Verursacher für Verdauungsbeschwerden ausgemacht.
Somit sollten Sie negativen Stress vermeiden, soweit es sich einrichten lässt.
Sollte es allerdings doch manchmal hektischer zugehen, versuchen Sie, diesen Stress
zu kompensieren, indem Sie Entspannungsübungen durchführen. Es bieten
sich hier Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Qi Gong und viele
weitere Techniken an, die Sie großteilig u.a. in der Volkshochschule erlernen
können.
Zeiterziehung
Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, sollte einem gesunden, wohlgeformten
und regelmäßigen Stuhlgang nichts im Wege stehen. Trainieren Sie Ihren
Darm, sich regelmäßig zu leeren, indem Sie immer zur gleichen Zeit –
z.B. morgens nach einem ersten Frühstück – die Toilette aufsuchen.
Nehmen Sie sich dort genügend Zeit für diesen »Stuhlgang«,
denn nichts ist abträglicher als Hetze.
Fazit
Dieser Beitrag ist bewusst in die Bereiche »Beschwerden«, »Ursachen«
und »Mögliche Behandlungsoptionen« aufgeteilt – und zwar in dieser Reihenfolge.
Schauen Sie sich zuerst an, welche Beschwerden Sie haben – und vielleicht ist es ja nicht
nur eine Stelle, die »zwackt«. Meist kommen solche Probleme im Doppel- oder Dreifachpack,
und es bestehen auch noch andere Probleme, die Sie noch gar nicht so bewusst wahrgenommen haben.
Ich möchte hier überhaupt nicht den Teufel an die Wand malen, aber es ist wichtig, genau in sich
hinein zu hören. Das erleichtert dann die Analyse des Geschehens.
Anschließend ziehen Sie Bilanz, welche Ursachen vorliegen könnten. Das kann eventuell ein wenig
anstrengend sein, denn es gehört Ehrlichkeit dazu. Zu gerne kehren wir Probleme unter den Teppich,
wenn wir befürchten, zur Lösung unsere liebgewonnenen Gewohnheiten ändern zu müssen.
Wenn grundsätzlich Bauchscherzen nach dem Verzehr von Fast Food im Auto auftreten, ist
der Zusammenhang eigentlich nicht von der Hand zu weisen. Die für jeden offensichtliche Konsequenz,
den Mahlzeiten einen größeren Stellenwert einzuräumen und sich um die Zubereitung der Speisen mehr
zu bemühen und achtsamer zu essen, erfordert Änderungen im Leben.
Es mag sein, dass das schwer fällt, aber vor allem auch im Hinblick auf unsere Gesundheit, die,
selbst wenn die Probleme nicht sofort auftreten, doch aber zumindest langfristig ein sehr gutes
Gedächtnis hat und sich, wenn nicht heute, dann doch in einigen Jahren Schaden nimmt.
Deshalb möchte ich Ihnen gerne ans Herz legen, sich nicht erst um Schadensbegrenzung zu bemühen,
wenn sich der Bauch meldet, sondern vorbeugend, damit erst gar keine Beschwerden auftreten.
Lesen Sie auch folgende Beträge:
Grundsätzliches über die Darmflora
Darmpflege: Gesunder Darm – gesunder Mensch
Stuhlgang – Probleme und Lösungen
Pflege der Darmschleimhaut
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