Wenn Sie immer wieder Probleme mit der Verdauung haben, werden Sie versuchen,
der oder den Ursache(n) auf den Grund zu gehen. Wahrscheinlich haben Sie selber
irgendwann bestimmte Lebensmittel im Verdacht, diese Beschwerden zu verursachen. Unter Umständen
kann auch eine geschädigte Schleimhaut infrage kommen oder aber eine bakterielle Fehlbesiedelung
bestimmter Darmabschnitte.
Früher oder später werden Sie Ihren Arzt, einen Heilpraktiker oder Berater aufsuchen, um eine eventuelle
Nahrungsmittel-Unverträglichkeit oder andere Verdauungserkrankungen zu diagnostizieren oder aber auch auszuschließen.
Ausbildungen der verschiedenen Therapeuten und Berater
Zunächst einmal möchte ich einmal erläutern, über welche Ausbildungen Ärzte, Heilpraktiker, Ernährungs- und Ganzheitliche
Gesundheitsberater verfügen. Zunächst einmal muss man (eigentlich) zwischen Therapeuten und Beratern unterscheiden. Zu den Therapeuten –
also den Behandlern – zählen die Ärzte und die Heilprakiker. Sie verfügen über eine Heilerlaubnis und dürfen deshalb Patienten therapieren,
d.h. sie dürfen Hand an den Patienten legen und beispielsweise Spritzen setzen, Blut abnehmen oder auch den Körper abtasten.
Ernährungsberater und Ganzheitliche Gesundheitsberater dürfen das nicht. Sie dürfen lediglich beraten. Dies heißt selbstverständlich nicht, dass
eine Beratung etwas Minderwertigeres wäre, aber Beratungen bewegen sich auf einer anderen Ebene. Hier ist der Klient – der Patient heißt
hier immer Klient – sehr viel mehr zur Mitarbeit angehalten, denn der Berater gibt ja »nur« Anregungen, die der Klient dann umsetzen könnte.
Aber natürlich ist auch hier eine fundierte Erfahrung erforderlich, um dem Klienten die richtigen Tipps geben zu können.
Besuche bei Ärzten haben oftmals den »Haken«, dass die Verdauungsbeschwerden bei der Ausbildung von
Schulmedizinern (noch) nicht aus
ganzheitlicher Sicht gelehrt werden. Nur das Betrachten mit verschiedenen Instrumenten von Magen und Darm und die Erhebung von Blutwerten ist zwar
selbstverständlich z.B. als (Vorsorge-)Diagnostik für Darmkrebs ein ganz wichtiges Mittel, zur Abhilfe bei den allermeisten (gutartigen) Verdauungsbeschwerden
jedoch nicht das Mittel der Wahl. Und die Ernährung kommt in einem Medizinstudium leider überhaupt nicht vor und stellt doch einen ganz essentiellen Baustein
bei Verdauungsbeschwerden dar. Auch »Rand-«Themen wie der Lebensstil oder der Stress wird in ärztlichen Beratungen so gut wie nie thematisiert, obwohl
auch sie die Verdauung entscheidend beeinträchtigen können. Zudem verhindert die Abrechnungspraxis der gesetzlichen Krankenkassen, dass zeitintensive Gespräche
mit dem Patienten nicht geführt werden können und so keine Zeit bleibt, ein so sensibles Thema einzukreisen.
Trotzdem will ich nicht in Abrede stellen, dass es unter den Schulmedizinern bzw. besonders unter denen, die ganzheitlich denken und die auch die
Naturheilmethoden im Fokus haben, auch solche Kolleginnen und Kollegen gibt, deren Blick über den (ärztlichen) Tellerrand hinausgeht.
Bei
Heilpraktikern (mit einer privaten Ausbildung und abschließenden Prüfung durch die Gesundheitsämter) gibt es in der Regel ebenso wie bei den
Fachärzten Spezialisierungen, und wenn man einen Heilpraktiker mit der Spezialisierung auf Verdauungsprobleme aufsucht, kann es sein, dass man hier an der
richtigen Adresse ist. Selbstverständlich gibt es hier sehr versierte Heilpraktiker, die vielen Ratsuchenden weitergeholfen haben. Aber leider gibt es in
dieser Berufsgruppe neben sicherlich einer überwiegenden Anzahl von seriös arbeitenden Kolleginnen und Kollegen auch einige schwarze Schafe oder zumindest
solche, deren Diagnose- und Behandlungsmethoden nicht in jedem Falle hilfreich sind.
Ernährungsberater (mit einer privaten Ausbildung),
Diätassistentinnen (mit staatlicher Prüfung) und
Ökotrophologen (mit einem
entsprechenden Studium) spezialisieren sich ebenfalls – oder sollten es zumindest tun, um sich möglichst tief in ihr jeweiliges Fachgebiet
einarbeiten zu können. Da die meisten Klienten, die eine Ernährungsberatung benötigen, Gewichtsprobleme haben, liegt in der Regel hier der Schwerpunkt.
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, bakterielle Fehlbesiedelungen oder Verdauungsprobleme wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfälle bekommen, wenn
überhaupt, in den Beratungen meist nicht den gebührenden Stellenwert. Aber auch hier gibt es Kolleginnen und Kollegen, die sich gerade in diesem Gebiet
exzellent auskennen und bei entsprechenden Problemen gute Hilfestellung leisten.
Die Ausbildung zum
Ganzheitlichen Gesundheitsberater wird von zahlreichen Instituten angeboten und an keinerlei Voraussetzungen geknüpft. Sie ist
weder in den Inhalten noch in der Qualität geregelt. Meist sind es Kombinationen aus wenigen Präsenzstunden und Selbstlernphasen, an deren Abschluss meist
ein Institus-gebundenes Zertifikat oder (im günstigsten Falle) eine Prüfung durch die IHK steht. Danach soll man in der Lage sein, Klienten zu sämtlichen
Gesundheitsfragen zu beraten. Sofern man sich hier nicht – wie in allen anderen oben beschriebenen Berufsausbildungen auch – spezialisiert,
hierfür günstigstenfalls schon einschlägiges Vorwissen mitbringt und sein Wissen vertieft, erlaube ich mir als jemand, der eine solche Ausbildung durchlaufen hat,
anzuzweifeln, dass eine umfassende Beratung allein mit dieser Voraussetzung fundiert sein kann.
Voraussetzung für alle Ausbildungswege ist immer die nicht nachlassende Bereitschaft für eine
ständige Fortbildung, um neue, aktuelle Kenntnisse zu
erwerben bzw. bisheriges immer weiter zu vertiefen. Zudem ist eine möglichst umfangreiche Erfahrung, aber selbstverständlich auch Fingerspitzengefühl erforderlich,
um die richtigen Fragen stellen zu können und so die Ursachen eines Problems einzukreisen.
Mit dem Therapeuten oder Berater auf Augenhöhe
Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn Sie sich schon vor diesem Therapeuten-/Beraterbesuch
möglichst umfassend schlau gemacht haben. Nur so können Sie mit Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Berater
auf
Augenhöhe sprechen. Glücklicherweise sind die Zeiten so gut wie vorbei, als
vor allem die Ärzte sich noch als die »Halbgötter in Weiß« fühlten und meinten,
dass der Patient ohnehin keine Ahnung von der Materie hat und ihm und seinen
Vorschriften zu folgen hat. Die älteren Ärzte, die am ehesten noch so gedacht haben,
verschwinden altersgemäß nach und nach von der Bildfläche, und jüngere Mediziner
nehmen deren Stellen ein. Erschreckenderweise habe ich allerdings erst kürzlich
im Rahmen eines Selbsthilfetreffens, an dem auch Medizinstudenten teilgenommen haben,
um sich über die entsprechende Problematik zu informieren, auch bei einigen dieser
jungen zukünftigen Ärzte noch eine antiquierte und ziemlich überhebliche Einstellung
zum Arzt-Patienten-Verhältnis bemerkt.
Größtenteils jedoch ist es von den Ärzten und selbstverständlich auch allen anderen Tehrapeuten und beratern
heute sogar erwünscht, dass sie in ihrem
Gegenüber einen informierten Patienten bzw. Klienten haben, denn so sparen sie sich lange Erklärungen.
Und für Sie als Patient(in)/Klient(in) hat dies den Vorteil, dass Sie sich auf Augenhöhe mit
Ihrem Behandler oder Berater unterhalten und ihm Fragen stellen können, die Ihnen anderenfalls
gar nicht eingefallen wären. Somit bedeutet eine umfassende Information vor dem
Gespräch, dass Sie sehr viel mehr über sich und eine eventuelle Krankheit erfahren
und auch mitbestimmen können, welche diagnostischen Maßnahmen und später auch
Therapien durchgeführt werden.
Fehler vermeiden
Es bedeutet darüber hinaus, dass Sie die Kontrolle darüber behalten, ob bestimmte
Maßnahmen auch korrekt ausgeführt werden. Leider erlebe ich immer wieder, dass
gerade die Atemtests, die heute als Goldstandard zur Ermittlung von
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Dünndarmfehlbesiedelungen gelten, in den
Praxen – seine es Arztpraxen oder auch bei anderen Berufsgruppen, die diese Tests durchführen –
nicht immer ganz richtig durchgeführt werden. Dies liegt zum Teil daran, dass
eventuell das Praxispersonal nicht exakt eingewiesen wurde, teils, dass leider
auch einigen Praxisinhabern die Bedeutung auch kleinster Details nicht wichtig genug
erscheint. Ein weiterer Grund kann aber auch die unzureichende Information des
Verhaltens des Patienten/Klienten im Vorfeld der Tests sein. So kann es zu ungenauen oder
auch sogar falschen Ergebnissen kommen, und das ist schade.
Unnötige Tests vermeiden
Bei sorgfältigerer Durchführung wäre es oft sogar möglich, mit einem Atemtest
nicht nur die Unverträglichkeit gegenüber der Testlösung abzuprüfen, sondern es
könnte gleichzeitig auch eine Dünndarmfehlbesiedelung diagnostiziert oder
ausgeschlossen werden. Diese Tatsache ist aber sowohl vielen Therapeuten und/oder Beratern als erst recht
auch den Patienten bzw. Klienten nicht bekannt, und so müssen bei anhaltenden Beschwerden weitere
Tests durchgeführt werden. Diese Belastung durch die zusätzlichen Tests könnte bei
vorheriger Information vermieden werden.
Informationen aus dem Internet kritisch betrachten
Immer häufiger suchen Menschen mit gesundheitlichen Problemen Rat im Internet.
Anhand der verschiedenen Symptome kann mit Suchmaschinen geschaut werden, welche
Informationen hierzu im Netz zu finden sind.
Das ist zuerst einmal eine gute Sache. Nur ist es natürlich schwer, zu unterscheiden,
welche Informationen seriös sind und welche nicht. Denn leider posten viele Menschen
auch Informationen, die entweder nur auf deren ganz individuelle Situation zutreffen
und nicht zu verallgemeinern oder aber solche, die schlichtweg falsch sind.
Deshalb ist es essentiell wichtig, zuerst einmal die Quelle der Informationen auf ihre Glaubwürdigkeit
überprüfen. Verschiedene Institute, aber auch Arztpraxen, Heilpraktiker,
Ernährungs- und Ganzheitliche Gesundheitsberater präsentieren im Internet nicht
nur ihre Leistungen, sondern stellen gleichzeitig auch grundlegende Informationen
zu ihren Schwerpunkten auf ihrer Homepage zur Verfügung. Solche Quellen rangieren
auf der Glaubwürdigkeitsskala recht weit oben.
Vor allem aber verlassen Sie sich nie auf nur eine einzige Quelle, sondern suchen Sie immer mehrere
Informationsquellen (und zwar nicht nur die, die auf Ihrer Suchmaschine ganz oben verlinkt sind, denn dies
kann dazu führen, dass Sie sich nur innerhalb ein und derselbe Blase bewegen). Je mehr
verlässliche Quellen dasselbe aussagen, desto belastbarer werden die Informationen.
Bitte lesen Sie hierzu auch den Beitrag »
Was kann das Internet für Ihre Gesundheit leisten und was nicht?«.
Die Kontrolle behalten
Als Patient/in und Klient/in können Sie nicht immer wirklich abschätzen, ob Ihr Therapeut oder Berater über diese Vorkenntnisse
und auch über die entsprechende Ausrüstung in seiner Praxis verfügt. Sie können
sich aber selber schlau machen und beriet in einem Vorgespräch dafür sorgen, dass die Tests nach
Ihren Vorstellungen verlaufen. Sollte der Praxisinhaber dann nicht bereit sein, die Tests
präziser durchzuführen, bleibt Ihnen die Möglichkeit, ungenaue Tests zu vermeiden
und sich rechtzeitig einen qualifizierteren Therapeuten oder Berater zu suchen.
Diese Website soll Ihnen die erforderlichen allgemeinen Informationen liefern,
um sich bestmöglich vorzubereiten. Sollten Sie individuellen Informationsbedarf
haben, biete ich Ihnen auch gerne eine
Beratung an, in der wir Ihre persönlichen
Probleme besprechen und schauen können, welche Tests ggf. erforderlich sind und
wie diese genau durchgeführt werden sollten.
Je besser informiert Sie in ein Gespräch mit einem Therapeuten oder Berater gehen, desto vorteilhafter wird dies
für den Untersuchungsverlauf und auch für eine eventuelle spätere Therapie sein.
Scheuen Sie sich nicht, Ihrem Gesprächspartner auf Augenhöhe gegenüberzutreten – wenn er
dies nicht mag, ist er wahrscheinlich nicht der kompetente Ratgeber für Sie, den
Sie sich wünschen.
Ernährungs- und Gesundheitsberatung
Und wenn Sie dann eine qualifizierte Diagnose – beispielsweise von Ihrem Arzt – erhalten haben, dürfen Sie
gerade von einem Arzt – sei er auch noch so kompetent – nicht erwarten, dass er Sie
solange mit Ernährungstipps begleitet, bis Sie sich mit einer eventuell
erforderlichen Diät selbst zurecht finden. Dies kann bei allem Wohlwollen ein Arzt
nicht leisten. Zum einen ist er hier tatsächlich nicht der richtige Ansprechpartner,
und zum anderen kann er dies aus wirtschaftlichen Gründen auch gar nicht anbieten.
Hierfür sind Ernährungsfachkräfte zuständig. Suchen Sie sich
auch hier auf Ihre Problematik spezialisierte Fachkräfte, die ggf. auch bereit
sind, mit Ihrem Arzt zusammen zu arbeiten.
Noch besser als »nur« eine Ernährungsberatung ist aber eine Beratung durch eine
Ernährungs- und Gesundheitsfachkraft, die über eine Ausbildung als Ganzheitliche Gesundheitsberater/in
verfügt. Durch diese Ausbildung erhält man eine über den »Tellerrand der Ernährungsberatung hinausgehende
Sichtweise«, so dass man sehr viel mehr Zusammenhänge erkennen kann und weitergehend – eben ganzheitlich – beraten kann.
Gerne biete ich Ihnen eine individuelle, Ganzheitliche Ernährungs- und Gesundheitsberatung an –
auf Wunsch auch telefonisch oder per Zoom oder Skype.
Bitte informieren Sie sich unter dem Menüpunkt
»Praxis«
Magen-Darm-Zentren
Häufig empfehlenswert sind die besonders in Großstädten zu findenden sogenannten
»Magen-Darm-Zentren« die sich auf die Diagnostik und Behandlung von Menschen
mit Problemen im Magen-Darm-Trakt spezialisiert haben. In diesen Zentren arbeiten
mehrere Ärzte zusammen – meist Gastroenterologen, Proktologen und Internisten.
Durch diese enge Kooperation kann auf dem kürzesten Wege ein Erfahrungsaustausch
stattfinden, so dass sich die Kompetenzen mehrerer Fachärzte addieren. Darüber hinaus
lernen die Kollegen voneinander und können in Konferenzen gemeinsam überlegen,
welche diagnostischen oder Behandlungsmöglichkeiten am geeignetsten sind. Oftmals
kooperieren diese Zentren auch mit Ernährungs- und/oder Gesundheitsfachkräften,
so dass die Patienten hier in den meisten Fällen sehr gut betreut werden.
Lesen Sie auch folgende Beträge:
Was kann das Internet für Ihre Gesundheit leisten und was nicht?
Selbsttests bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – wann sind sie sinnvoll?
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